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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Seitenfenster und die Heckklappe nicht aus den Augen, wenn sie an einer roten Ampel oder an einem Stoppschild halten mussten. Seinem Blick schien nichts zu entgehen.
    »Wenn du so viel Geld hast, warum fährst du dann diesen heruntergekommenen Bus?«, wollte Mel wissen. »Warum bist du nicht mit einem coolen Auto unterwegs?«
    Das war typisch für ihre Tochter, wie Maggie insgeheim feststellte. Kein Taktgefühl.
    »Als ich in Beaumont ankam, gab es keine coolen Autos zu mieten«, antwortete Zack. »Sie waren bereits alle an Elvis-Imitatoren vergeben.«
    »Krass.« Plötzlich hellte sich Mels Miene auf. »Wir könnten zu Harry‘s Burger fahren. Dort gibt es echt gute, riesengroße Hotdogs.«
    »Bist du damit einverstanden?«, fragte Zack Maggie und verringerte die Geschwindigkeit.
    »Na klar«, erwiderte sie. »Wen interessieren schon hohe Cholesterinwerte?«
    »Könnten wir hinter dem Laden parken?« Mel rutschte auf dem Rücksitz nach unten, so weit sie konnte.
    »Kein Problem.« Zack bog in den Parkplatz ein und stellte den Wagen weit entfernt vom Eingang ab. »Wie gefällt dir das?«
    Mel hörte ihm nicht zu. Sie spähte vorsichtig aus dem Fenster und sah sich offensichtlich um, ob jemand in der Nähe war, den sie kannte. Schließlich riss sie die Tür auf, sprang aus dem Wagen und sprintete los.
    Zack sah ihr verblüfft nach. »Wow, wusstest du, dass sie so schnell laufen kann? Schneller als eine Lokomotive, schneller als eine durch die Luft zischende Kugel, schneller als das Licht?«
    Maggie lachte. »Das hat sie als Teenager gelernt, um peinlichen Situationen zu entfliehen.« Sie beobachtete, wie er wieder aus dem Seitenfenster schaute und den Blick auf Mel richtete. Offenbar wollte er sich vergewissern, dass sie sicher in das Gebäude gelangte.
    »Kann man dich leicht in Verlegenheit bringen?«, fragte er, während sie zum Eingang des Gebäudes schlenderten, und sah sich dabei auf dem Parkplatz um.
    »Machst du Witze? Du sprichst mit einer Frau, die am helllichten Tag eine Ziege durch die Stadt geführt hat. Mich kann so leicht nichts mehr in Verlegenheit bringen.«
    »Und wenn Klopapier an deinem Schuh klebt und du es versehentlich aus der Toilette hinter dir herziehst?«
    »Nein.« Maggie mochte den Klang seiner Stimme, und es gefiel ihr, ihn neben sich zu haben und zu wissen, dass er wirklich besorgt um ihre Sicherheit war. Das verschaffte ihr hin und wieder eine kleine Verschnaufpause. Sie genoss die Nachmittagssonne auf ihrem Gesicht und den Duft, der dem Restaurant entströmte. Sie konnte beinahe den Gedanken daran verdrängen, dass ein verrückter Killer auf dem Weg hierher war, der noch eine Rechnung mit ihr offen hatte. Allerdings nur beinahe.
    »Und wenn Spinat zwischen deinen Zähnen steckt?«, fragte Zack weiter. »Oder wenn du in ein Schwimmbecken springst und dabei dein Bikinihöschen verlierst? Oder wenn du von mir auf diesem Parkplatz geküsst wirst?«
    »Ich würde nicht mit der Wimper zucken. Oh …« Sie sah ihn an, und Zack schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Huch«, stieß sie überrascht hervor, bevor er seinen Mund auf ihre Lippen drückte.
    Maggie war perplex. Das hatte sie nicht erwartet. War ihr irgendein Hinweis darauf entgangen? Hatte sie den Umgang mit dem anderen Geschlecht bereits komplett verlernt und war völlig ahnungslos? Sie kam nicht dazu, sich ihre eigenen Fragen zu beantworten, denn sein heißer Mund fühlte sich wunderbar an, und seine Zunge, die sich sanft zwischen ihre Lippen schob, schmeckte fantastisch. So gut wie Schokolade.
    Okav, besser als Schokolade. Wenn sie Schokolade aß, lief ihr kein Schauer über den Rücken. Und vom Genuss von Schokolade begann ihre Haut nicht zu kribbeln, und ihre X-Chromosomen tanzten und sprangen nicht im Kreis wie eine Ballerina, die zu viel Kaffee getrunken hatte.
    Maggie schlang ihre Arme um Zacks Nacken und erwiderte seinen Kuss. In der Mitte des Parkplatzes vor Harry‘s! Umgeben von Gehupe, Pfiffen und Zurufen.
    Was machte sie denn da?
    Sie löste ihre Lippen von seinen und trat so schnell einen Schritt zurück, dass sie beinahe das Gleichgewicht verlor. »Warum hast du das getan?«, fragte sie. In ihrem Kopf drehte sich alles, als hätte sie gerade eine wilde Karussellfahrt hinter sich.
    »Wenn ich das nur wüsste.« Auch Zack wirkte benommen. »Ich hatte plötzlich das starke Verlangen, dich zu küssen; ich habe nicht darüber nachgedacht. Ich habe einfach den Kopf verloren.« Er runzelte die Stirn. »Warte

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