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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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sie arbeitet, und es geht etwas schief, können die immer noch behaupten, sie hätten von nichts gewusst. Mich stellen sie vors Kriegsgericht und sie kommen sauber aus der Sache raus.«
    Connor wird vieles klarer, oder zumindest versteht er, warum Trace den Doppelagenten spielt. Die beiden machen sich auf den Rückweg zum Mittelgang.
    »Ich bin frustriert, Connor. In meinen Augen bist du fairer und vertrauenswürdiger als alle, für die ich arbeite. In dieser Welt hängt viel vom Charakter ab und für das Proaktive Bürgerforum ist die Bezeichnung ›zwielichtig‹ noch harmlos. Für die erledige ich meinen Job, aber Vertrauen habe ich nur zu dir.«
    »Woher soll ich wissen, dass du mich jetzt nicht anlügst?«
    »Das kannst du nicht. Aber bisher hast du dein Überleben deinem Instinkt zu verdanken. Was sagt dir dein Instinkt jetzt?«
    Die Antwort ist einfach. »Mein Instinkt sagt mir, dass ich im Arsch bin, egal, was ich mache. Aber das ist ja schon normal.«
    Trace akzeptiert das. »Wir haben noch mehr zu bereden, aber für heute reicht es, glaube ich. Auf die Schulter legst du am besten ein bisschen Eis. Ich hab dich da ziemlich hart angepackt.«
    »Ist mir gar nicht aufgefallen«, lügt Connor.
    Trace streckt ihm die Hand entgegen, und Connor überlegt kurz, was es bedeutet, wenn er einschlägt. Vielleicht ist es der Beginn ihres privaten Kampfs gegen das Proaktive Bürgerforum, was immer das sein mag. Oder Connor hat sich schlicht überrumpeln lassen. Am Ende schüttelt er Trace doch die Hand. Innerlich sehnt er sich danach, wenigstens ein einziges Mal klar vor sich zu sehen, was zu tun ist.
    »Vor dem heutigen Tag warst du nur eine Schachfigur, die gemacht hat, was die von dir wollten«, sagt Trace. »Tief in dir hast du das gewusst, hast es gespürt. Ich hoffe, die Wahrheit gibt dir mehr Freiheit.«

16.
    Risa
    Morgens vor Dienstbeginn unterhält sich Risa unter der Tragfläche des Freizeitfliegers mit den anderen Kids, mit denen sie sich angefreundet hat. Sie hat hier mehr Freunde als damals im Waisenhaus, fühlt sich hier aber eher wie eine ältere Schwester. Die anderen verehren sie fast wie einen Engel der Barmherzigkeit – und das nicht nur wegen ihrer medizinischen Fähigkeiten, sondern auch, weil sie die legendäre Risa Ward ist, die Partnerin des Flüchtlings aus Akron. Wahrscheinlich glauben die Kids tief in ihrem Herzen, dass sie auch innere Verletzungen heilen kann.
    Früher war sie abends nach ihrer Schicht immer am Freizeitflieger, doch dem hat der Storch-Club ein Ende gesetzt. Sie war kurz davor, auch eine Sonderregelung für staatliche Mündel einzufordern, aber ihr ist klar, dass es nur Ärger gibt, wenn der Friedhof weiter in kleine Gruppen aufgesplittert wird. Dank Starkey ist dieser Prozess auch ohne ihr Zutun schon weit genug vorangeschritten.
    In der Ferne sieht sie Connor aus seinem Privatjet steigen. Er geht den Mittelgang entlang, den Kopf gesenkt, die Hände in den Taschen. Sofort wird er von Kids belagert. Risa fragt sich, ob er je auch nur eine Sekunde für sich hat. Für sie jedenfalls bleibt keine Zeit übrig.
    Als er aufschaut, begegnet er Risas Blick. Sie sieht zu Boden, hat ein schlechtes Gewissen, als hätte sie ihm nachspioniert, und ärgert sich im gleichen Moment über sich selbst. Als sie wieder aufblickt, kommt er auf sie zu. Hinter ihr haben sich Kids um den Fernseher versammelt. Offenbar kommt etwas in den Nachrichten, das sie interessiert. Ob Connor wohl nachsehen will, was da los ist? Oder will er zu ihr? Sie freut sich, als sie merkt, dass er wegen ihr da ist, versucht es sich aber nicht anmerken zu lassen.
    »Viel zu tun heute?«, fragt sie ihn mit einem Lächeln, das er erwidert.
    »Nö, nur fernsehen und Chips essen. Ich muss mir wirklich mal eine sinnvolle Aufgabe suchen.«
    Er steht da, die Hände immer noch in den Taschen vergraben, und sieht sich um. Sie weiß jedoch, dass seine Gedanken bei ihr sind. Schließlich sagt er: »Die AUF will in den nächsten Tagen die Medikamente schicken, die du angefordert hast.«
    »Darf ich das glauben?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Er ist bestimmt nicht nur deswegen zu ihr gekommen, doch sie hat keine Ahnung, wie sie ihm noch etwas entlocken soll. Sie muss unbedingt etwas tun, bevor sich diese Distanz zwischen ihnen verfestigt.
    »Und was ist das Problem der Woche?«, fragt sie.
    Er kratzt sich am Hals und blickt in die Ferne, damit er ihr nicht in die Augen sehen muss. »Immer dasselbe und noch ein paar Sachen, die du gar

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