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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Sie dann wohl so freundlich, Hochwürden, uns Ihre Unterlagen durchsehen zu lassen?«
    Reverend Bonetti lächelte und nickte. Er führte Cathy und Markham zu einem Berg Kartons im Untergeschoss, die sich drei Reihen tief an der Wand stapelten und an manchen Stellen fast bis zur Decke hinaufreichten.
    »Da haben Sie ganz schön was vor sich«, sagte der Priester. »Der Diakon begann die Akten in der Absicht zu ordnen, die meisten davon auszusortieren. Zum Glück für Sie kam er nur bis 1994, ehe er von hier abberufen wurde, wie Sie an den Etiketten der neueren Kisten sehen. Die Kartons ganz hinten sind von der älteren Kirche, mit denen brauchen Sie sich also nicht aufzuhalten. Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass Sie finden, wonach Sie suchen, Agent Markham, aber wenn das Dokument noch da ist, und wenn der Diakon es wieder dorthin zurückgelegt hat, wo er es gefunden hat, dann dürfte es in einem dieser Kartons hier vorn sein.«
    »Danke, Hochwürden«, sagte Markham.
    »Sie müssen mich jetzt entschuldigen, ich muss nach oben, die Beichte abnehmen. Ich komme in einer Stunde wieder, um nach Ihnen zu sehen. Falls Sie vorher finden, wonach Sie suchen, gehen Sie bitte einfach selbst durch den Hinterausgang hinaus. Ich bitte nur darum, dass Sie das Originaldokument hierlassen.«
    »Wird gemacht.«
    »Ich verabschiede mich jetzt bereits für den Fall, dass wir uns später verpassen.« Der alte Priester ergriff Cathys Hand. »Dr. Hildebrant, möge Gott Ihnen Kraft und Mut in dieser schweren Zeit schenken.«
    »Danke, Hochwürden.«
    Reverend Bonetti lächelte und verschwand nach oben.
    Cathy und Markham legten los. Sie hielten sich nicht mit den Akten auf, die der namenlose Diakon bereits geordnet hatte. Was ihre Suche jedoch zusätzlich erschwerte, war der Umstand, dass viele der Kartons Akten enthielten, die aus verschiedenen Jahren zusammengemischt waren – teilweise gar aus verschiedenen Jahrzehnten, als wären sie über einen langen Zeitraum nach und nach wahllos in den Keller geräumt worden. Es war eine zähe Arbeit, und nach einer Stunde tauchten in Cathys Kopf plötzlich Bilder von einer Gameshow auf, die sie als Kind mit ihrer Mutter gesehen hatte. Die Sendung hatte Die neue Schatzsuche geheißen, und sie erinnerte sich nur noch vage an den Ablauf – irgendwelche Frauen, die in Präsenten nach Geld gesucht hatten. Aber sie erinnerte sich genau daran, dass der Moderator Geoff Edwards geheißen hatte, und dass ihre Mutter gesagt hatte, er sähe gut aus. Cathy hatte seit Jahrzehnten nicht an die Show oder ihren Moderator gedacht, und sie war so gefangen von dieser überraschenden Reise in die Vergangenheit, dass sie das Dokument in ihrem Schoß fast achtlos beiseitegelegt hatte.
    Sie starrte geistesabwesend auf eine lange Liste von Namen des Finanzjahres 1976 –77. Auf der letzten Seite war unter der Überschrift VERSCHIEDENE SPENDEN folgender Eintrag eingekreist:
    Marmorreproduktion von Michelangelos Pietà.
    Künstler: Antonio Gambardelli
    Gestiftet in memoriam Filomena Manzera
    Versicherungswert: $ 10 000
    Noch aufschlussreicher waren jedoch der Name und die Telefonnummer, die oben auf die Seite gekritzelt worden waren:
    Shirley Manzera, 401-555-6641 (G.)
    G. , dachte Cathy. East Greenwich.
    »Ich habe es gefunden«, rief sie und reichte Markham das Papier.
    Der FB I -Agent überflog es begierig.
    »Wir haben Glück«, sagte er schließlich. »Die Telefonnummer – Reverend Bonetti und unser geheimnisvoller Diakon haben uns einen Durchbruch beschert.«
41
    D as Haus der Manzeras stand auf dem Eckgrundstück einer Straße namens Love Lane. Cathy erkannte es als ein in den Fünfzigerjahren errichtetes Gebäude – ein ausgedehntes, L-förmiges Ranchhaus mit einer Doppelgarage, die durch einen schmalen Windfang mit dem Haus verbunden war. Auf der Rückseite des Hauses, hinter einer hohen, durchbrochenen Steinmauer konnte Cathy einen großen Swimmingpool und einen Tennisplatz erkennen. Ja, so wie es aussah, konnten sich die Manzeras, wer immer sie sein mochten, ohne Frage eine Pietà von Gambardelli leisten.
    Sam Markham lenkte den Wagen um den grasbewachsenen Mittelstreifen, der die Nord- und Südseite der Fahrbahn teilte, und hielt im Schatten einer großen Eiche.
    »Denk dran, Cathy«, sagte er. »Bleib still sitzen, und lass die Türen geschlossen. Diese Frau war extrem unkooperativ am Telefon – sehr abwehrend. Ich will nicht riskieren, dass sie völlig dichtmacht, wenn sie dich erkennt. Sie hat sich

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