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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Dreimanntruppe in den Wagen und brauste zur East Side.
    »Wenn Hildebrant zu Hause ist«, erklärte sie, »machen wir den Beitrag dort. Wenn nicht, fahren wir nach Cranston weiter und nehmen Rogers’ Haus als Hintergrund.«
    So oder so war O’Neills Team klar: Sie würden diejenigen sein, die als Erste mit der Meldung herauskamen.
    Im Haus war es dunkel, und Cathy, die nackt auf dem Sofa in Markhams Armen lag, döste gerade wieder weg, als die Haustürglocke sie aufschreckte. Markham legte den Zeigefinger an die Lippen, griff nach seiner Waffe und schlich lautlos in den Flur. Die Türglocke läutete erneut, aber noch bevor der FB I -Agent das Guckloch erreichte, verriet das Licht, das durch die Jalousien sickerte, Cathy, wer auf ihrer vorderen Veranda stand.
    Scheinwerfer, dachte sie und zog eine Decke über sich. Fernsehreporter. Was wollen sie jetzt wieder?
    »Reporter«, flüsterte Markham und machte Cathy ein Zeichen, sich nicht vom Fleck zu rühren. Er stand in der Diele, die Waffe an der Seite, als überlegte er, sie aus dem Hinterhalt zu überfallen. Cathy musste lächeln – sie wünschte, er würde es tun –, und trotz der Unterbrechung, trotz der plötzlichen Sehnsucht nach dem Refugium, das das Haus der Polks gewesen war, fühlte sie sich unwillkürlich erregt beim Anblick von Markhams muskulöser Gestalt – Rücken und Schultern, Gesäß und Oberschenkel, im milchigen Dämmerlicht wirkten sie wie aus Marmor gehauen.
    Der Scheinwerfer ging aus, und Markham verschwand wieder im Flur. Cathy hörte, wie ein Wagen gestartet wurde und sich entfernte. Und einen Moment später kam der FB I -Agent mit ihren Sachen wieder. Er legte Cathys Handtasche und das Bündel der Post auf einen Pappkarton.
    »Sie sind weg«, sagte er. »Was sie zu diesem Zeitpunkt von dir wollen könnten, ist mir allerdings ein Rätsel.«
    »Vielleicht wollten sie wissen, wie du als Liebhaber bist.«
    Markham lachte verlegen, und die beiden zogen sich im Dunkeln an – schweigend, ein bisschen unbeholfen, aber mit der unausgesprochenen Gewissheit, dass gerade eine längst erwartete Liebesbeziehung begonnen hatte. Und bald darauf tranken sie Tee in der Küche, im warmen Schein des Lichts vom Herd. Markham hielt Cathys Hand, aber nur ab und an sprudelten Worte aus ihnen heraus, unterbrochen von langen Phasen des Schweigens. Keiner von ihnen wusste eigentlich, was er sagen sollte, aber beide waren damit zufrieden, einfach nur in der Nähe des anderen zu sein.
    »Ich sollte jetzt wohl besser gehen«, sagte Markham, als er auf der Uhr am Herd sah, dass es bereits nach neun war. »Morgen werde ich den ganzen Tag in Boston sein, um Burrell zu informieren und unsere Ergebnisse mit denen von Sullivans Team und meinen Leuten in Quantico abzugleichen.«
    »Am Samstag?«
    »Beschissen, was?«
    »Du kannst heute Nacht hierbleiben, wenn du willst«, sagte sie, und es hörte sich für sie selbst an, als redete sie in einer anderen Sprache – das erste Mal seit zwölf Jahren, dass sie einen Mann einlud, die Nacht bei ihr zu verbringen. »Ist das die richtige Etikette? Du musst mir verzeihen, Sam, aber ich mache das sonst nie.«
    »Ich auch nicht«, sagte Markham. Und dann tat er etwas Unerwartetes. Der FB I -Agent nahm ihre Hand und küsste sie. »Es tut mir leid wegen vorhin«, sagte er. »Weil ich dir gegenüber so verschlossen war. Ich weiß, du hast es bemerkt. Ich weiß, du hast es gespürt, und es war nicht fair von mir, weil du dir verletzlich und dumm vorkommen musstest. Das ist eigentlich nicht meine Art, Cathy, ich spiele keine Spiele. Es ist nur so, dass … Das ist alles ungewohnt für mich, und es kam so aus heiterem Himmel. Ich erzähle dir ein andermal alles, im Moment sollst du nur wissen, dass alles echt ist, Cathy. Trotz der Umstände, unter denen wir uns gefunden haben, und egal, was passiert und wie bescheuert ich mich vielleicht aufführe – du und ich, Cathy, meine Gefühle für dich, das ist alles echt. Hab nur Geduld mit mir, okay?«
    Cathys Herz setzte einen Schlag aus, dann küsste sie ihn lange und leidenschaftlich, und als sie sich wieder voneinander lösten, lächelte Markham.
    »Das könnte ich die ganze Nacht machen. Aber an deiner Stelle würde ich Tante Janet anrufen. Es ist schon spät, und sie ist wahrscheinlich bereits krank vor Sorge um dich.«
    »Verdammt«, sagte Cathy und sah sich hektisch in der Küche um. »Die habe ich ganz vergessen – sie glaubt ja, ich übernachte bei ihr. Meine Tasche. Wo habe ich

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