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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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meine Tasche gelassen?«
    »Nur die Ruhe. Ich habe sie ins Wohnzimmer gestellt. Erster Pappkarton rechts.«
    Cathy sauste in den dunklen Flur und kam eine Sekunde später mit ihrer Handtasche wieder, das Handy bereits am Ohr. Sie ließ ihre Tasche und das Bündel Post auf den Tisch fallen.
    »Fünf verpasste Anrufe von ihr. Und zwei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, wie es aussieht. Jetzt mache ich mir Sorgen um sie. «
    Markham trank seinen Tee aus und stellte die Tasse auf den Tisch – und sofort fiel ihm das sonderbar aussehende Päckchen auf, das halb aus einem Möbelkatalog herausschaute.
    »Hallo, Janet, ich bin’s«, sagte Cathy hinter ihm, ehe sie wieder in den Flur hinausspazierte.
    Es war nicht das Übermaß an Briefmarken, das die Aufmerksamkeit des FB I -Agenten erregte, sondern die teilweise sichtbare Handschrift – die vertraute, schwungvolle und präzise Art, wie die Adresse geschrieben war: Providence, Rhode Island 02912.
    »Ich weiß, Jan, tut mir leid. Ich bin bei mir zu Hause. Ich habe noch länger gearbeitet und …«
    Markham zog das in braunes Papier gewickelte Päckchen aus dem Rest der Post.
    »Was?«, hörte er Cathy aus dem Flur sagen.
    Markham stand vom Tisch auf, betrachtete die Handschrift im Licht des Herds: Speziell für Dr. Hildebrant.
    »Wann hat sie das letzte Mal von ihm gehört?«
    Markham zog das Kuvert, das ihm Reverend Bonetti gegeben hatte, aus der Tasche. Er verglich es mit dem braunen Päckchen – die Handschrift war identisch.
    »Ja, ist gut, ist gut«, sagte Cathy und kam in die Küche zurück. »Mach dir keine Sorgen, Jan, ich bin in Ordnung – ja, ich werde sie gleich anrufen. Ja, ich sage dir Bescheid. Bis dann, Süße.« Cathy klappte ihr Handy zu. »Es ist wegen Steve, Sam. Meinem Ex. Janet sagt, die Polizei will mit mir reden, weil …«
    Markhams Gesichtsausdruck verriet ihr alles – es traf sie wie eine Ohrfeige. Und als der FB I -Agent das braune Päckchen hochhielt und Cathy das Kuvert von Reverend Bonetti in seiner anderen Hand sah, wusste die hübsche Kunstgeschichtsprofessorin mit einem Mal, dass ihrem Exmann etwas sehr, sehr Schlimmes zugestoßen war.
30
    C athys Herz klopfte wild, und das Öffnen des DV D -Players klang wie Donner für sie – das Sony-Logo auf dem Fernsehschirm tauchte das dunkle Wohnzimmer in das hellblaue, verschwommene Licht eines heraufziehenden Sturms. Markham hatte das braune Päckchen in der Küche geöffnet und den Inhalt vorsichtig mit einem Papiertuch angefasst. Die DV D -Hülle war wie die Scheibe darin gespenstisch leer – keine Schrift oder andere Kennzeichnung – und roch immer noch nach dem frisch produzierten Plastik. Markham legte die Disc in den DV D -Player und setzte sich neben Cathy auf das Sofa.
    Der Schirm wurde dunkler, für einen Moment schwarz, und dann begann ein Countdown – vier Sekunden, grobkörniges Schwarz-Weiß, wie aus einem alten Spielfilm. Erneut schwarz, dann ein sanftes Flüstern aus der Dunkelheit: »Komm heraus aus dem Stein.«
    Cathy wurde flau im Magen, als sie Steve Rogers’ Gesicht im Bild auftauchen sah – einen Riemen über der Stirn und zwei Lederkissen an den Ohren, die seinen Kopf an Ort und Stelle hielten. Er schwitzte heftig und blinzelte in rascher Folge.
    »O mein Gott«, rief Cathy. »Es ist Steve.«
    »Was zum Teufel …?«, sagte ihr Exmann auf dem Fernsehschirm vor ihnen mit heiserer Stimme.
    » So ist es gut«, sagte die Stimme eines Mannes aus dem Off. » Schüttle ab deinen Schlaf, o Mutter Gottes.«
    »Was zum Teufel ist …?«
    Cathy und Markham saßen mit aufgerissenem Mund da und sahen, wie sich Rogers wehrte, ehe er abrupt stillhielt und ein verwunderter Ausdruck auf sein Gesicht trat. Das Licht auf seinen schweißglänzenden Wangen hatte sich leicht verändert, und er schien etwas oberhalb von ihm zu beobachten – seine Augen weiteten und verengten sich in unheimlicher Stille.
    » So ist es gut«, ertönte die Stimme des Mannes wieder. » Schüttle ab deinen Schlaf, o Mutter Gottes.«
    Rogers versuchte, den Kopf in Richtung der Stimme zu drehen.
    »Wer sind Sie? Was zum Teufel wollen Sie?«
    Das Licht auf Rogers’ Gesicht änderte sich erneut, und er hörte auf, sich zu wehren. Cathy und Markham konnten sehen, dass dem Mann etwas ins Auge gesprungen war. Rogers’ Atem schien plötzlich schneller zu gehen, als sich die Kameraperspektive mit einem Mal veränderte – ein bisschen wacklig wurde nun direkt von oben auf ihn gefilmt.
    »Er benutzt

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