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Volles Rohr

Volles Rohr

Titel: Volles Rohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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ist er vielleicht gar nicht verrückt.«
    »Er ist nicht irrational, sagen wir so. Ich mache jede Wette, daß er nicht einen Tag im Knast sitzt.«
    »Vielleicht hatte er alle entscheidenden Informationen bei sich. Wie man die Bakterien killt und so weiter.«
    »Glaubst du? Lieber Gott, was für ein Gedanke! Meinst du wirklich, daß Dolmacher so super ist?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Aber Kelvin ist super.«
    »Kelvin ja. Kelvin kümmert sich um die Bakterien. Und wir müssen uns um Pleshy kümmern. Die Leute müssen
    über sein Verbrechen informiert werden.«
    »Was hast du vor?«
    »Spectacle Island. Heute abend. Wetten, daß unter dem Lastkahn noch PCBs sind? Und eine Menge Bakterien
    außerdem.«
    »Dann müssen wir uns nur noch einen Zeppelin mieten, der den Kahn von den Beweisen lüpft«, sagte Boone.
    »Wir müssen bloß den Schiffsboden durchschweißen
    oder so was. Schauen wir mal. Das Ding läuft uns ja
    nicht weg. Ich frage mich nur, was Laughlin da gemacht hat.«
    »Du hast ihn nie auf Spectacle Island gesehen, oder?«
    »Nein. Aber er hat dieses brandneue Boot. Und auf dem hatte er eine Kanone. Und er wußte über die Connection zwischen Pöyzen Böyzen, dem alten Kahn und Spectacle Island Bescheid. Ich bin sicher, daß Laughlin regelmäßig dort war.«
    »Warum? Der kann den Kahn doch auch nicht mit links
    wegschieben.«
    »Basco hat ihn aus einem einzigen Grund zum Boß von Biotronics gemacht: damit er die Beweise unter diesem Kahn beseitigt. Und wenn er was tut, dann gründlich.
    Also hat er vielleicht einen Weg gefunden, an den Scheiß unterm Kahn ranzukommen.«
    Wir tranken ein paar Gläser Bier, bevor wir uns die
    Speisekarte vornahmen. Ich hatte oft genug im Pearl gegessen, um mir dieses Privileg zu verdienen, und Hoa schien Spaß daran zu haben, zur Abwechslung mal nur
    Getränke zu servieren. Das heißt, soviel Spaß er halt an allem hatte. Er war immer vergnügt, aber ich wußte nie, ob er glücklich war. Nun ist Glück natürlich ein
    amerikanisch-wohlgenährtes Konzept. Den
    Einwanderern der ersten Generation scheint es ziemlich egal zu sein. Gesundheit, ein bißchen Geld und nicht allzuviel Maloche, das ja, aber Glück - das gehört wohl zu den Dingen, über die sich erst ihre Kinder Gedanken machen.
    Nachdem wir bestellt hatten, blätterten wir weiter in der Zeitung und planten unseren Wiedereintritt in die unfeine Gesellschaft. Wichtig war, daß alles in der richtigen Reihenfolge geschah. Wir mußten uns besaufen, ich
    mußte Kontakt zu Debbie aufnehmen, wir mußten ein
    paar noch offene Probleme bei der PCB-Geschichte
    lösen, und dann konnten wir Krach schlagen.
    Comics sind Unterhaltung, und so hatte ich den
    Unterhaltungsteil des Globe vor mir. Dort stand auch eine kleine Notiz über eine Heavy-Metal-Band, die heute abend im Garden ein Konzert geben würde: Pöyzen
    Böyzen. Zu Boones und meinem Pech war es schon
    ausverkauft. Also kein satanischer Rock für uns, aber sicher für Bart und Amy.
    Boone ging den Wirtschaftsteil durch. »He«, sagte er plötzlich, »erinnerst du dich an die Basco Explorer?«
    »Ich hatte nie das Vergnügen. Aber ich weiß Bescheid.«
    »Ein großer alter Frachter«, sagte Boone nachdenklich.
    »Mit dem fahren sie ihren Müll aufs Meer.«
    »Ich weiß.«
    »Wir haben mal vor den Grand Banks versucht, das Ding aufzuhalten, und sie haben ein Riesenfaß voll schwarzem Dreck in mein Zode geschmissen. Vo lltreffer - es war hin. Das war, bevor sie mich zum Terroristen
    aufgeblasen haben.«
    »Als du noch jung und schön warst. Boone, was ist der Grund für diese seligen Erinnerungen an die Basco Explorer ?«
    Er zeigte mir die letzte Seite des Wirtschaftsteils, die mit den Devisenkursen. Da gibt es auch eine Spalte, in der aufgelistet ist, welche Schiffe gerade im Hafen liegen, welche ankommen und welche auslaufen. Die Basco Explorer wurde heute abend in Everett erwartet. Sie kam vom Basco -Werk in New Jersey und würde wohl das Hauptwerk anlaufen.
    »Reine Routine«, sagte ich. »Die fährt immer
    irgendwelchen Scheiß hin und her.«
    »Du glaubst nicht, daß das was mit den Bakterien zu tun hat?«
    »Nein. Außer sie ist voll Trimethoprim. Ich meine, was nützt ihnen das Schiff hier? Soll Pleshy das vielleicht als Fluchtfahrzeug nehmen?«
    Boone zuckte die Achseln. »Ich fand es nur einen
    interessanten Zufall.«
    Hoa brachte uns das Essen. Wir fielen ächzend vor
    Wonne drüber her. Als Hoa sah, wie wir zuschlugen,
    wandte er sich ab und blieb

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