Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollidiot

Vollidiot

Titel: Vollidiot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
Vom Netzwerk:
schon schlecht aus. Auf der anderen Seite sehe ich ja heute auch schlecht aus. Leider weiß ich nicht, ob die Leihdame afro-amerikanischer Herkunft noch ein wenig schöner wird, wenn ich weitersaufe.
    »Where d'you come from?«, frage ich aus reiner Höflichkeit und bemerke zu meinem Entsetzen, dass Flik Hand in Hand mit der Thaimaus abdampft. Ja, sieht die denn nicht, dass der zu dick ist und College-Slipper trägt? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Kein Wunder, dass man Prostituierten immer nachsagt, sie hätten gar keinen Geschmack.
    »Dominican Republic. My name is Wanda ...«, haucht die Schwarze und greift mir einfach so an den Sack. Ich kralle mich an meinem leeren Kölschglas fest und hoffe, dass es nicht zerspringt. Nein, ich will nicht mit der Erstbesten abdampfen ins Séparée der horizontalen Verkeilungen. Wenn ich nicht höllisch aufpasse, dann hat mich die karibische Dame in exakt fünf Minuten in der Kiste. Flik ist auch nicht mehr da. Dafür massieren Wandas Finger inzwischen kräftig meine hilflosen Geschlechtsorgane. Ich will das gar nicht. Aber: Kann man einer Dame so was sagen? Verlöre sie dann nicht ihr Gesicht? Irgendwas sollte ich natürlich sagen. So was wie: >Entschuldigung, aber das ist mein Sack    Nicht so toll. Während ich gegen eine Erektion kämpfe, krault die Gute, was sie zwischen ihre langen Finger bekommt. Bitte, bitte, jetzt keine Erektion! Ich könnte an den Wiener Platz in Köln-Mülheim denken. Der ist so hässlich, mit dem bekomme ich sonst jeden Orgasmus um Stunden hinausgeschoben.
    »You like it?«, fragt mich Wanda.
    »Yes, not bad«, sage ich, denn nach zwei Minuten ohne Alkohol wirkt die Dame eher wie Mitte fünfzig.
    »I make everything you want. I give you a blowjob you will never forget!«
    Das glaube ich, dass ich den nicht vergesse, mein Liebchen! Die alte Barkeeperin hinter dem Tresen lächelt mir zu, als wolle sie sagen »Mach nur, min Jong, soll dein Schaden nit sin!«.
    Aber ich kann nicht. Stattdessen stelle ich die dümmste Frage, die man einer dominikanischen Prostituierten stellen kann, die gerade ihre Finger an deinem Sack hat.
    »The Dominican Republic«, frage ich. »I always wanted to know what political system you have got there ... democracy?«
    Offenbar nicht, denn in diesem Augenblick nimmt mich Mamma Bacardi an der Hand und führt mich weg. Einfach so. Da haben wir's! Die Dominikanische Republik ist eine Diktatur. Wir erreichen ein kleines Zimmer mit einem großen Bett. Wanda schließt die Tür und zieht mich aus. Ich wehre mich nicht. Das wäre auch alles andere als ratsam in Diktaturen, denn dort zählt der Wille des Einzelnen rein gar nichts. Nur wer sich stumm unterordnet, dem passiert nichts. Als ich nur noch meine bunten Boxershorts anhabe, schubst Wanda mich aufs Bett, macht aber keine Anstalten, sich selbst auszuziehen. Ist das normalerweise nicht andersherum? Innerhalb von Sekunden rollt sie meinem kleinen Simon einen Pariser über. Das sind halt Profis, denke ich mir. Das machen die schon toll.
    »Tolltoll!«, sage ich laut. Dann wird es plötzlich warm im Schritt. Ich hebe meinen Kopf und sehe etwas, was man landläufig als Oralverkehr bezeichnen würde. Den Unterschied zu handelsüblichen Pornofilmen mache ich auch schnell aus: Ich bin dabei! Wie schön, denke ich mir noch, dass ich da mal dabei bin. Dann komme ich auch schon. Nichts Besonderes eigentlich, ich sage nicht mal »Ahhh« oder »Huuuh«, so wie die anderen in den Pornofilmen, ich komme einfach nur. Dann schneidet mir Wanda einen Teil meines gelben Armbändchens ab und steckt es weg. Ahhh ..., so wird das verrechnet, denke ich mir. Aus dem kleinen Bad höre ich Wasser rauschen. Ich finde es seltsam, dass sie sich die Hände wäscht, wo sie mich doch gar nicht berührt hat, also nicht so richtig. Ich bemerke, dass ich noch immer wie ein Erschossener nackt auf Wandas Bett liege. Gibt es etwas Entwürdigenderes als einen besoffenen, nackten Mann mit schlaffem Pariser und bunten Boxershorts im Bett einer Nutte?
    »Had some fun?«, fragt mich Wanda und schmeißt mir meine Klamotten aufs Bett. Komisch. War die nicht eben noch netter?
    »Yes! Thank you!«, sage ich und will mich noch entschuldigen, dass ich so früh gekommen bin, aber sie beachtet mich gar nicht mehr. Dann ziehe ich mich an, so schnell ich kann, und trotte nach draußen. Über mir weht das All you can fuck-Banner. Na, Weltklasse! Denen hab ich's ja gezeigt. Es wird zurückgefickt! Hahahaha. Ich setze mich auf eine

Weitere Kostenlose Bücher