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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zur Kennt­nis ge­nom­men wur­de. Der neue »Al­te« schi­en nicht so übel zu sein. Der Na­me Faet­cher war oh­ne­hin be­kannt. Der Mann mit dem ver­damm­ten Pech!
    Wir flo­gen zum Ha­fen, wo be­reits die Ma­schi­ne der mi­li­tä­ri­schen GWA wer­te­te. Das war im Ab­lö­sungs­plan vor­ge­se­hen. Die Be­sat­zung be­stand aus drei Mann. Nur der Pi­lot war nicht mas­kiert. Die bei­den Kol­le­gen des Be­gleit­kom­man­dos tru­gen die al­ten, leicht er­kenn­ba­ren Dienst­mas­ken.
    Ich war­te­te, bis sich Gur­ding von den hö­he­ren Of­fi­zie­ren des Si­cher­heits­diens­tes ver­ab­schie­de­te. Da rahm ich den einen Kol­le­gen zur Sei­te.
    »Cap­tain BV-88?«
    »Ja­wohl, Sir. Bin ich.«
    »Sie sind über mei­nen Ein­satz in­for­miert?«
    »Ja­wohl, Sir. Vom Chef per­sön­lich. Ich ha­be das äu­ße­re Nach­rich­ten­we­sen über­nom­men. An­wei­sun­gen, Sir?«
    »Ja. Ge­nau auf­pas­sen und bit­te kei­ne er­staun­ten Rück­fra­gen. Ich weiß ge­nau, was ich Ih­nen hier­mit be­feh­le. Sie ken­nen mei­ne Voll­mach­ten?«
    »Ja­wohl. Un­be­grenzt, Sir.«
    »So­bald Sie ge­st­ar­tet sind und das Sperr­ge­biet hin­ter Ih­nen liegt, ha­ben Sie und Ihr Kol­le­ge mit ei­nem plötz­li­chen und vor­her zu ver­ein­ba­ren­den Feu­er­über­fall Oberst Gur­ding zu er­schie­ßen! Ach­ten Sie dar­auf, daß Ih­re Ex­plo­siv­ge­schos­se in Au­gen­hö­he sit­zen. Auf das Ge­sicht hal­ten. An­de­re Ziel­punk­te sind sinn­los, da Sie MA-Me­tall in kei­ner Wei­se an­krat­zen kön­nen. Auf kei­ne Kom­pro­mis­se ein­las­sen! Das ›Ding‹ wird sich nie­mals heil ins GWA-HQ brin­gen las­sen. Es kann Sie not­falls spie­lend über­wäl­ti­gen. Das wä­re al­les.«
    Ich drück­te Gur­dings Rech­te mit ei­nem herz­li­chen Be­gleit­lä­cheln.
    »Al­les Gu­te, Co­lo­nel. Sie wer­den noch von mir hö­ren.«
    »Sie auch«, lä­chel­te er. Sein Blick ging nach oben. »Sie auch.«
    Au­gen­bli­cke spä­ter war die schnel­le Ma­schi­ne ver­schwun­den. Wir war­te­ten noch drei Mi­nu­ten, dann sag­te Han­ni­bal lei­se:
    »Jetzt knallt es! Warum? Um Him­mels wil­len, warum nur?«
    »Ein Mann, der zoll­star­ke Ge­gen­stän­de aus Pan­zer­plas­tik mit ei­ner Hand, da­zu noch mit der Lin­ken, zer­bre­chen kann, ist kein Mensch. Ein aus­ge­spro­che­ner Rechts­hän­der bringt es über­haupt nicht fer­tig, auch nicht bei größ­ter Er­re­gung. Ein star­ker Rau­cher zieht zur Be­ru­hi­gung be­son­ders tief in die Lun­ge ein, wenn ihn et­was schwer ge­trof­fen hat. Der Co­lo­nel mach­te kei­nen ein­zi­gen Zug über die At­mungs­we­ge. Der Vor­fall mit dem Spuck­napf war ei­ne gu­te Tar­nung. Ich leg­te ihm die Hand um den Ober­arm und preß­te mit al­ler Ge­walt auf den be­wuß­ten Nerv, der einen Men­schen zum Schrei­en bringt. Er lach­te. Sonst noch Fra­gen?«
    Der Klei­ne stöhn­te nur. Ich hör­te im Geist die Schüs­se. Nein, GWA-Leu­te ver­fehl­ten nicht ihr Ziel!
     
     

8.
     
    Ich be­nö­tig­te vier Ta­ge, um die aus­ge­dehn­ten Werks­an­la­gen ei­ni­ger­ma­ßen ken­nen­zu­ler­nen. Die Näch­te hat­te der Ein­satz be­an­sprucht.
    Wir stan­den längst mit den GWA-Agen­ten in­ner­halb der Sperr­zo­ne in Ver­bin­dung. So brach die fünf­te Nacht an. Ich hat­te einen Be­richt über Sup-Ul­tra-Wel­le durch­zu­ge­ben. Im HQ woll­te man ge­nau wis­sen, wie das Ding in der Ge­stalt des Oberst Gur­ding hat­te er­kannt wer­den kön­nen.
    Ich konn­te un­se­ren Fach­kräf­ten nur mit we­ni­gen An­ga­ben die­nen. Der In­stinkt, der letzt­lich für mei­ne er­wa­chen­de Auf­merk­sam­keit ver­ant­wort­lich war, ließ sich nicht schil­dern.
    Ich schlief et­wa vier Stun­den im Quar­tier des Bun­kers. Das klei­ne Fer­tig­haus am Ran­de der Park­an­la­gen und der Wohn­stadt Space­town hat­te ich nur kurz ge­se­hen.
    Die Ent­lar­vung des nach­ge­ahm­ten Co­lo­nel war wohl ein Zu­falls­tref­fer ge­we­sen. Ich war aus­ge­rech­net an das rich­ti­ge Ding ge­ra­ten. Da es im­mer­hin ein le­ben­des Ge­hirn be­saß und sich in sei­nen Ab­sich­ten durch den Ab­lö­sungs­be­fehl mo­ra­lisch zer­schmet­tert sah, hat­te es ei­ni­ge Dumm­hei­ten be­gan­gen, die nor­ma­ler­wei­se wohl nicht

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