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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mich mit der Ko­de­num­mer. Un­mit­tel­bar dar­auf be­gann die nur brief­mar­ken­große Bild­flä­che des Spe­zi­al­ge­rä­tes zu flim­mern. Dann er­schi­en das gut er­kenn­ba­re Ge­sicht des Al­ten.
    »Hal­lo, Chef!« flüs­ter­te ich in das Mi­kro­phon. »Wo sind Sie? In der Nä­he?«
    »Das Ko­de­wort für heu­te, bit­te«, kam die Auf­for­de­rung lei­se aus dem Laut­spre­cher. Er war wie­der ein­mal sehr vor­sich­tig.
    Ich muß­te erst nach­den­ken. Bei­na­he hät­te ich die Be­zeich­nung vom ver­gan­ge­nen Tag ge­nannt. Mit­ter­nacht war noch nicht lan­ge vor­über.
    »Für heu­te ›Af­fen­zahn‹.«
    »Okay, dan­ke. Ich bin mit ei­nem GWA-Bom­ber au­ßer­halb der Sperr­zo­ne. Hö­he fünf­zig Mei­len. Ih­re letz­te An­fra­ge ist po­si­tiv zu be­ant­wor­ten, des­halb bin ich selbst in Ih­ren Funk­be­reich ge­kom­men. Das von dem Be­gleit­kom­man­do ab­ge­schos­se­ne Et­was in der Ge­stalt Gur­dings weist kei­ne Un­ter­schie­de ge­gen­über dem Ex­em­plar auf, das von dem Wahn­sin­ni­gen ge­tö­tet wur­de. Sie ha­ben al­so bei der kom­men­den Rönt­gen­un­ter­su­chung al­le Aus­sich­ten, die Nach­ah­mun­gen fest­zu­stel­len. Sor­gen Sie un­be­dingt für ein aus­rei­chen­des Wach­kom­man­do mit Ma­schi­nen­ka­ra­bi­nern. In den en­gen Räu­men der me­di­zi­ni­schen Sta­tio­nen kön­nen Sie kei­ne Hit­ze­strah­ler ein­set­zen.«
    »In Ord­nung. Schon un­auf­fäl­lig ver­an­laßt. Ich hof­fe es we­nigs­tens.«
    »Wie­so hof­fen?«
    »Es be­steht die Mög­lich­keit, daß sich un­ter den kom­man­die­ren­den Of­fi­zie­ren des Si­cher­heits­diens­tes noch an­de­re Nach­ah­mun­gen be­fin­den. Die Maß­nah­me der Über­wa­chung wäh­rend der Un­ter­su­chun­gen ist je­doch be­grün­det. Wir ha­ben ins­ge­samt sechs große Rönt­gen­sta­tio­nen zur Ver­fü­gung. Es wird trotz­dem lan­ge dau­ern.«
    »Wa­ren Sie mit Ih­ren Be­feh­len vor­sich­tig? Was ge­schieht, wenn nun ein Ding ent­deckt wird?«
    »Nur der Na­me wird fest­ge­hal­ten. An­griff er­folgt spä­ter. Ich kann nicht die Sol­da­ten ein­wei­hen.«
    »Die Ärz­te?«
    »Ei­ne be­deu­ten­de Ge­fahr für einen Fehl­schlag. Un­ser GWA-Me­di­zi­ner kann nicht al­le Durch­leuch­tun­gen per­sön­lich vor­neh­men. Ich ha­be die Werks­me­di­zi­ner ges­tern weit­läu­fig ein­wei­hen müs­sen. Die Leu­te dre­hen mir sonst durch, wenn sie auf den Schir­men kei­ne Or­ga­ne se­hen. Ich ha­be nur sechs Ärz­te in­for­miert.«
    »In wel­cher Form?«
    »Auf be­son­de­re Din­ge hin­sicht­lich nicht vor­han­de­ner Or­ga­ne ach­ten. Den Mund hal­ten, Na­men no­tie­ren und so­fort beim Chef­arzt Mel­dung ma­chen. Das ist un­ser Mann.«
    »Sau­er, mein Lie­ber! Ich se­he aber ein, daß es kei­ne an­de­re Mög­lich­keit gab. Sie sind ein ge­wis­ses Ri­si­ko ein­ge­gan­gen. Wie ha­ben Sie die sechs Me­di­zi­ner ge­tes­tet? Was ist, wenn dar­un­ter ein ›Ding‹ ist?«
    »Kaum mög­lich, Chef. Ich ha­be sie von un­se­rem Arzt durch­leuch­ten las­sen. Ein­wand­frei. Ich er­zähl­te ih­nen et­was über wahr­schein­li­che Mo­di­fi­ka­tio­nen, die un­be­dingt er­kannt wer­den müß­ten. Im Atom­werk wä­ren sol­che Fäl­le vor­ge­kom­men. Ei­ne er­heb­li­che Ver­än­de­rung der Or­ga­ne ist so­mit ei­ni­ger­ma­ßen er­klärt, wenn auch kei­nes­wegs stich­hal­tig. Die Leu­te wis­sen je­doch, daß sie zu schwei­gen ha­ben. Ich ha­be sie spe­zi­ell ver­ei­digt.«
    »Mehr konn­ten Sie wohl kaum tun«, ver­nahm ich sei­ne Stim­me aus dem Ge­rät. »Okay, noch et­was, was mich per­sön­lich her­ge­führt hat. Die In­fek­ti­on ist er­folgt. Wir rech­nen heu­te mit dem Auf­tre­ten der aku­ten Sym­pto­me. Ganz klar, daß ei­ne Nach­ah­mung nicht an of­fe­ner Tb er­kran­ken kann. Von Dr. Pre­s­ped ist auf mei­nen Son­der­be­fehl hin ei­ne hoch­in­ter­essan­te Frau in­fi­ziert wor­den. Es ist erst vor­ges­tern ge­sche­hen, aber Sym­pto­me wie Er­mat­tung und be­gin­nen­de Ab­ma­ge­rung müß­ten be­reits ein­ge­tre­ten sein. We­nigs­tens aber soll­ten be­acht­li­che Schat­ten auf den Lun­gen­flü­geln fest­ge­stellt wer­den kön­nen. Die Frau nennt

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