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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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über Er­kran­kun­gen. Dr. Pre­s­ped ist ein­satz­be­reit. Sor­gen Sie da­für, daß Gun­dry Pon­ja­res le­bend – ich wie­der­ho­le – le­bend in un­se­re Hän­de fällt. Als hal­ber Ro­bot ver­fügt sie über un­heim­li­che Kräf­te. Fin­den Sie einen Weg, die Frau zu fes­seln. Stahl­netz, oder sonst et­was. Mei­net­we­gen die me­cha­ni­schen Bei­ne mit ei­nem Hit­ze­strah­ler ab­schmel­zen; aber Vor­sicht, daß nicht der gan­ze Kör­per zer­stört wird. Wir brau­chen end­lich ein­mal ein le­ben­des De­ne­ber-Ge­hirn. Ist das klar, HC-9?«
    Ich lach­te tro­cken auf. Und ob das klar war!
    »Okay, Ih­re Sa­che, Ma­jor! Sie muß ei­ne Nach­ah­mung sein! Ei­ne Frau mit et­wa drei Mil­lio­nen auf dem Kon­to hat es nicht nö­tig, im Sweet-Wa­ter-Werk als mit­tel­mä­ßig be­zahl­te Psy­cho­lo­gin zu ar­bei­ten. Das hat sei­nen Grund, und der dürf­te klar sein. Die­se Halb­ro­bo­ter wer­den un­heim­lich ak­tiv. Sonst noch Fra­gen? Be­ei­len Sie sich. Wir wer­den schon wie­der ge­or­tet.«
    »Kei­ne mehr, Chef. Ich wer­de da­bei sein, wenn sie vor den Rönt­gen­schirm tritt, das heißt, wenn sie sich über­haupt krank­mel­det. Ist sie tat­säch­lich ein Et­was, kann sie von dem Er­re­ger über­haupt nicht an­ge­grif­fen wer­den. Vor zwei Ta­gen er­folg­te die In­fek­ti­on, nicht wahr?«
    »Ge­nau. Sie muß sich schon sehr elend füh­len. Se­hen Sie sich die Da­me ein­mal an, aber las­sen Sie sich nicht von dem Ge­samtein­druck ir­ri­tie­ren. Sie ist wirk­lich ei­ne ein­ma­li­ge Frau, we­nigs­tens äu­ßer­lich. Ih­re Kon­struk­teu­re wa­ren so um­sich­tig, sie et­was häß­lich zu ge­stal­ten, da­für aber einen enor­men Wert auf das ge­wis­se Et­was zu le­gen. Das Ding strahlt einen ge­ra­de­zu un­wi­der­steh­li­chen Reiz aus. Das, mein Lie­ber, ist die be­mer­kens­wer­te Psy­cho­lo­gie ei­nes frem­den Ster­nen­vol­kes! Man weiß ge­nau, wie man die in­tel­li­gen­ten Erd­be­woh­ner an­zu­fas­sen hat. Pas­sen Sie mir ja auf, HC-9! Ich möch­te nicht ei­nes Ta­ges an Ih­rer Stel­le ei­ne Nach­ah­mung se­hen. Es tä­te mir leid, Sie ver­ste­hen? En­de!«
    Ich ver­stau­te das Mi­kro­ge­rät mit ge­misch­ten Ge­füh­len. Da­bei fiel mir das Ge­spräch ein, daß ich zu­fäl­lig mit an­ge­hört hat­te. Zwei jun­ge Sol­da­ten des Si­cher­heits­diens­tes hat­ten sich über ei­ne phan­tas­ti­sche Frau un­ter­hal­ten.
    Mei­ne Neu­gier­de wuchs. Kann man sich ei­gent­lich in einen hal­b­en Ro­bo­ter ver­lie­ben? Wie rea­gie­ren in die­sem Fal­le die nor­ma­len mensch­li­chen Sin­ne, vor­aus­ge­setzt es ist be­kannt, daß man ein »Et­was« vor sich hat? An­de­re wa­ren von Gun­dry Pon­ja­res längst be­zau­bert.
    Ich nahm ein kal­tes Bad, ent­fern­te vor­sich­tig die nach­ge­wach­se­nen Bart­haa­re aus dem Nähr­bo­den der Bio­mas­ke und schlüpf­te in ei­ne fri­sche Uni­form. Un­ter der Kom­bi hing die klei­ne 222er Ta­ruff mit den ge­fähr­li­chen Ther­mo-Rak-Ge­schos­sen. Mei­ne Dienst­waf­fe war ei­ne schwe­re Hen­der­ley mit nor­ma­len Ex­plo­siv­ge­schos­sen. Ich trug sie im Gür­tel­half­ter.
    Kurz nach Son­nen­auf­gang, et­wa ge­gen 5.45 Uhr, kam ich in die Zen­tra­le. Han­ni­bal war schon da. Er er­schi­en frisch und mun­ter, und doch wuß­te ich, daß er ziem­lich ab­ge­spannt war. Im Wach­raum spran­gen die Män­ner von den Stüh­len auf. Der Wa­ch­of­fi­zier er­stat­te­te Mel­dung. Ziem­lich ver­blüfft, den Al­ten jetzt schon zu se­hen.
    »Kei­ne be­son­de­ren Vor­komm­nis­se, Sir!« mel­de­te er. Ich dank­te ni­ckend.
    Ich galt als har­ter, aber ver­nünf­ti­ger Chef. Je­der ein­zel­ne Sol­dat der Di­vi­si­on wuß­te längst, daß ich mit dem Pos­ten nicht zu­frie­den war. Sie be­mit­lei­de­ten mich we­gen mei­nes Pechs und ta­ten al­les, um nur nicht die Spra­che auf Raum­schif­fe zu brin­gen. Sie wa­ren auch dar­über ori­en­tiert, daß ich mir sehn­lichst ein Raum­kom­man­do wünsch­te. In­so­weit war al­les nach Plan ver­lau­fen.
    Das gan­ze Werk tu­schel­te hin­ter mei­nem Rücken. Ei­ni­ge Leu­te hiel­ten mich als Si­cher­heits­chef nicht für zu­ver­läs­sig, da ich nicht mit In­ter­es­se bei der

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