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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­fuhr es ei­ne Stun­de spä­ter, als ich er­neut vor un­se­rem GWA-Me­di­zi­ner stand.
    »Ich ha­be noch zwan­zig Ro­bot-Rönt­gen­sta­tio­nen an­ge­for­dert«, er­klär­te er ner­vös. »Wir kom­men mit den ver­füg­ba­ren Ge­rä­ten nicht schnell ge­nug durch. Ja, wenn ich al­le Ärz­te ein­span­nen könn­te.«
    »Sie wer­den sich hü­ten. Es ge­nügt, daß wir au­ßer Ih­nen schon sechs Leu­te ein­wei­hen und mit ei­ner durch­sich­ti­gen Er­klä­rung über den Sinn der Sa­che ab­spei­sen muß­ten. Ach­ten Sie sorg­fäl­tig auf My­rl Swi­zer. Wann wer­den Sie die Ärz­tin noch­mals durch­leuch­ten?«
    »Frü­he­s­tens über­mor­gen. Dann ha­be ich einen Grund, da sie lau­fend mit Er­krank­ten zu tun hat. Ich wer­de dies­mal Spe­zi­al­auf­nah­men an­fer­ti­gen und je­de win­zi­ge Klei­nig­keit aus­wer­ten. Was wol­len Sie tun, wenn ich or­ga­ni­sche Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten fest­stel­len soll­te?«
    »Nichts. Wir las­sen sie vor­läu­fig lau­fen. Es wird höchs­te Zeit, daß wir in der Sa­che wei­ter­kom­men und fest­stel­len, wo der Herd die­ser de­ne­bi­schen Ei­ter­beu­le sitzt. Mit dem Ab­schuß un­ter­ge­ord­ne­ter Nach­ah­mun­gen ist uns nicht ge­dient. Sei­en Sie bei der Un­ter­su­chung al­so vor­sich­tig. Sie darf nichts mer­ken. Wie weit sind Sie mit Gun­dry Pon­ja­res?«
    »Lun­gen­bil­der lie­gen vor. Hun­dert­pro­zen­tig ein­wand­frei. Zwei In­fek­ti­ons­her­de ha­ben sich be­reits durch­ge­fres­sen. Fie­ber, Hus­ten­an­fäl­le, be­gin­nen­de Ab­zeh­rung, ver­lang­sam­te Ner­ven­re­fle­xe und phy­si­sche Schwä­che. Ganz ty­pisch für die Wir­kungs­wei­se des mu­tier­ten Er­re­gers. Sie ist ein Mensch.«
    Han­ni­bal lach­te, aber ich zwei­fel­te noch im­mer. Des­halb sag­te ich grob:
    »Sie ist kei­ner. Fin­den Sie einen Weg, um die Pon­ja­res un­auf­fäl­lig zur Gy­nä­ko­lo­gie zu brin­gen. Der bes­te Frau­en­arzt der Kli­nik soll fest­stel­len, ob sie tat­säch­lich ei­ne Frau ist. Wenn Zwei­fel auf­tau­chen soll­ten, er­tei­le ich Ih­nen hier­mit die Son­der­er­laub­nis, einen klei­nen ope­ra­ti­ven Ein­griff vor­zu­neh­men. Mei­net­we­gen Blind­darm. Et­was, was in we­ni­gen Stun­den, mit Wund­plas­ma zu ver­hei­len ist. Geht das?«
    »Gy­nä­ko­lo­gie?« frag­te er ge­dehnt. »In Ord­nung, ich wer­de ei­ne Dia­gno­se stel­len, die sie zum Frau­en­arzt brin­gen wird. Ma­chen Sie sich aber kei­ne Hoff­nun­gen. Wenn das kei­ne Frau ist, will ich auf mit­tel­al­ter­li­che Al­chi­mie um­sat­teln.«
    »Ru­fen Sie mich so­fort an«, for­der­te ich ab­wei­send, be­vor wir gin­gen.
     
    Die großen Sä­le der Rönt­gen­ab­tei­lung wa­ren über­füllt. Un­auf­hör­lich ström­ten die Werk­tä­ti­gen her­ein, wur­den un­ter­sucht, ge­impft und wie­der ent­las­sen. Un­ser neu­er Wirk­stoff ga­ran­tier­te ei­ne hun­dert­pro­zen­ti­ge Im­mu­ni­tät ge­gen den mu­tier­ten Er­re­ger. Die Me­di­zi­ner hiel­ten das Zeug für das üb­li­che Se­rum, da es in die­sen Am­pul­len ab­ge­füllt war. In die­ser Hin­sicht ging al­les klar. Die GWA hat­te sau­be­re Ar­beit ge­leis­tet, nur wir stan­den noch im­mer am An­fang.
    Das Wach­ba­tail­lon rings um die Kli­nik war noch da. Bei Son­nen­un­ter­gang soll­ten die von der Hit­ze er­schöpf­ten Män­ner ab­ge­löst wer­den.
    Han­ni­bal in­spi­zier­te kurz den so­ge­nann­ten ›Ener­gie­trupp‹. Das wa­ren die Spe­zia­lis­ten, de­nen wir noch schnel­ler, aber gründ­li­cher Aus­bil­dung die mar­sia­ni­schen Strah­ler an­ver­traut hat­ten.
    Sie schwitz­ten in ih­ren Schutz­an­zü­gen wie rö­mi­sche Gla­dia­to­ren im Ent­schei­dungs­kampf auf Le­ben und Tod. Ich gab die An­wei­sung, die­se Män­ner an schat­ti­gen Stel­len zu pos­tie­ren und eis­ge­kühl­te Ge­trän­ke zu ver­tei­len. Mehr konn­te ich nicht tun, da die Schutz­an­zü­ge kei­ne ei­ge­nen Kli­ma­an­la­gen be­sa­ßen.
    Das II. Pan­zer­re­gi­ment der S-Dienst-Di­vi­si­on stand an vier Brenn­punk­ten zum Ein­satz klar. Zwei Ba­tail­lo­ne des Re­gi­men­tes wa­ren mit leich­ten Flug­pan­zern aus­ge­rüs­tet. Die be­weg­li­chen 8-Ton­ner hin­gen an

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