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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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möch­te die Frau­en nicht nach Ein­zel­hei­ten aus dem in­ti­men Ehe­le­ben be­fra­gen. Trotz­dem muß ich wis­sen, wie sich ih­re Män­ner ver­hal­ten ha­ben.«
    »Pein­lich, sehr pein­lich«, lach­te der Klei­ne. Es war ein tro­ckenes Ge­läch­ter.
    Mir war es noch pein­li­cher, aber es muß­te wahr­schein­lich sein. Ei­ne Fra­ge von aller­größ­ter Wich­tig­keit war da­mit auf­ge­taucht: Wie ver­hielt sich ein hal­ber Ro­bo­ter ge­gen­über ei­ner ab­so­lut nor­ma­len Frau, die höchst­wahr­schein­lich einen eben­so mensch­li­chen Mann ge­hei­ra­tet hat­te? Die­se Nach­for­schung muß­te doch ein Er­geb­nis brin­gen!
    Oder – oder wa­ren die drei Ehe­frau­en eben­falls Nach­ah­mun­gen? Ich gab so­fort die An­wei­sun­gen, sie noch vor dem Ver­hör zu durch­leuch­ten.
    Han­ni­bal be­stä­tig­te über Funk. Er saß be­reits in ei­nem der Hub­schrau­ber.
    Ei­ne Stun­de spä­ter wa­ren die Frau­en ge­röntgt. Sie wa­ren ein­wand­frei. Ich ließ sie zur Si­cher­heit und un­ter dem glei­chen Vor­wand wie bei Gun­dry Pon­ja­res zur Gy­nä­ko­lo­gie brin­gen. Dr. Pon­ja­res war in­fol­ge der noch nicht ab­ge­klun­ge­nen In­fek­ti­on bis­her nicht dort ge­we­sen. So be­kam ich von dem Chef der Frau­enkli­nik zu­erst den Be­richt über die drei Ehe­frau­en.
    Er frag­te über Bild­sprech ver­wun­dert an, was er ei­gent­lich an den kern­ge­sun­den Frau­en un­ter­su­chen und fest­stel­len soll­te! Völ­lig nor­mal. Ei­ne da­von wä­re in ge­seg­ne­ten Um­stän­den. Mei­ne Ver­mu­tung, es könn­te ei­ne krebs­ar­ti­ge Wu­che­rung in­fol­ge har­ter Strah­lun­gen vor­lie­gen, wä­re un­be­dingt falsch.
    Ich er­teil­te ihm Re­de­ver­bot und ließ ihn so­fort zur Durch­leuch­tung brin­gen. Wer gab uns die Ga­ran­tie, daß er nicht eben­falls ein ›Et­was‹ war? Wir be­gan­nen mit dem Tanz auf dem Vul­kan, und da­zu ka­men noch die An­ru­fe des be­sorg­ten und un­ru­hig wer­den­den Al­ten. Warum wir – zum Teu­fel – in der Sa­che nicht vor­an­kämen? Die zwan­zig Rönt­gen-Ro­bot­sta­tio­nen wä­ren schon vor zwei Stun­den im Werk ein­ge­trof­fen. Er hät­te die elek­tro­ni­schen Ge­hir­ne für die be­son­de­ren Ge­ge­ben­hei­ten um­schal­ten las­sen. Die Ro­bots wür­den so­fort ei­ne Nach­ah­mung er­ken­nen und auf dem Dia­gramm­strei­fen einen un­über­seh­ba­ren Ver­merk mit­samt Na­men hin­ter­las­sen.
    Ich konn­te ihn nur über die Flucht der acht Imi­ta­tio­nen un­ter­rich­ten. Re­lings Ner­vo­si­tät stieg zu­se­hends.
    Kurz nach dem Ge­spräch über mei­nen klei­nen SUW-Sen­der brach­te Han­ni­bal die drei Ehe­frau­en zu mir. Ei­ne der Da­men war be­reits achtund­fünf­zig Jah­re alt. Sie hat­te drei er­wach­se­ne Söh­ne, die in der Raum­waf­fe als Of­fi­zie­re Dienst ta­ten. Es wur­de im­mer schö­ner.
    Mein Ver­hör wur­de auf Ton­band fest­ge­hal­ten. Die Frau­en konn­ten über­haupt nichts aus­sa­gen. Ih­re Män­ner wa­ren eben seit vier­und­zwan­zig Stun­den nicht mehr zu Hau­se er­schie­nen. Das war al­les.
    Auf mei­ne Fra­ge, ob sich ih­re Män­ner in den letz­ten Wo­chen oder Mo­na­ten ein­mal für ei­ni­ge Ta­ge aus dem en­ge­ren Werk ent­fernt hät­ten, wur­de po­si­tiv be­ant­wor­tet. Ja, al­le hat­ten sie die kur­z­en Ur­laubs­ta­ge in den na­hen Ber­gen und in den wei­ten Ge­bie­ten des La­ra­mie-Be­ckens ver­bracht. Sie hat­ten Aus­flü­ge zu Pfer­de ge­macht, hat­ten ge­jagt und ge­fischt. Na­tür­lich noch in­ner­halb des Sperr­ge­bie­tes, wo es ja ge­nü­gend Raum gab.
    Da wuß­te ich, daß ich so nicht wei­ter­kam. Der Aus­tausch konn­te von den De­ne­bern nur zu je­nem Zeit­punkt vor­ge­nom­men wor­den sein, als sich die Leu­te in dem wei­ten Land auf­hiel­ten. Als die Nach­ah­mun­gen dann heim­kehr­ten, hat­te nie­mand et­was ge­merkt. Ich frag­te noch, ob sich die Ur­lau­ber an­ders als ge­wohnt ver­hal­ten hät­ten. Nein, hat­ten sie nicht!
    Wei­ter konn­te ich nicht fra­gen. An­schlie­ßend schick­te ich die Da­men in den Ne­ben­raum zum war­ten­den Arzt. Die In­tim­sphä­re konn­te nur er zur Spra­che brin­gen.
    Ich war­te­te ei­ne gu­te Stun­de. Es ging schon auf

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