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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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daß man bald nach Ih­nen greift. Sie soll­ten um­ge­hend Ih­re Son­deraus­rüs­tung an­le­gen, Sir.«
    Ich sah ihn bis­sig an. So sah er aus! Die Spe­zia­l­uni­form mit all den ge­ni­al dar­in ver­steck­ten »Scherz­ar­ti­keln« wog ei­ni­ge Ki­lo­gramm. Au­ßer­dem ist es ein be­un­ru­hi­gen­des Ge­fühl, wenn man ei­ni­ge Mi­nia­tur-Atom­bom­ben im Ho­sen­bo­den weiß. Ge­le­gent­lich muß man sich auch ein­mal set­zen, und da­bei denkt man dann un­will­kür­lich an den emp­find­li­chen Zün­der.
    »Sonst noch et­was?« frag­te ich.
    Er zog einen Zet­tel aus der Ta­sche und leg­te ihn mir auf den Tisch.
    »Acht Per­so­nen aus der Be­leg­schaft des Wer­kes für die End­mon­ta­ge der ato­ma­ren Plas­ma-Strahl­trieb­wer­ke ha­ben sich nicht zur Rönt­gen­un­ter­su­chung ge­mel­det. Sie hat­ten den Be­fehl er­las­sen, daß das Per­so­nal die­ser Fa­brik zu­erst zu durch­leuch­ten wä­re, Sir.«
    Ich griff has­tig nach dem Pa­pier. Tat­säch­lich, da wa­ren acht Na­men mit ge­nau­er Be­zeich­nung der ein­zel­nen Tä­tig­kei­ten auf­ge­führt. Zwei Fach­in­ge­nieu­re und ein Atom­phy­si­ker be­fan­den sich dar­un­ter.
    Ich sah lang­sam auf. Ei­ne un­heim­li­che Ru­he über­kam mich.
    »Nicht er­schie­nen, sag­ten Sie? Ist das ab­so­lut si­cher? Sind die Woh­nun­gen über­prüft wor­den?«
    »Ja­wohl, Sir, un­auf­fäl­lig von den Leu­ten aus der Per­so­nal­ab­tei­lung. Völ­lig un­ver­fäng­lich. Drei der Leu­te sind ver­hei­ra­tet; die Frau­en sind zu Hau­se.«
    Das Wort »Frau­en« gab mir einen Stich. Konn­te es mög­lich sein, daß sich ein »Ding« als Ehe­mann aus­gab? Muß­te das von ei­ner Frau nicht be­merkt wer­den?
    TS-19 be­merk­te mei­ne plötz­li­che Bläs­se und lä­chel­te nicht mehr. Be­sorg­nis stand in sei­nen dunklen Au­gen. Ge­preßt mein­te er:
    »Sir, ich bin da­von über­zeugt, daß es sich bei den ver­schwun­de­nen Per­so­nen um Nach­ah­mun­gen vom Gur­ding-Typ han­delt. Sie ken­nen na­tür­lich die Ge­fahr ei­ner Durch­leuch­tung, wes­halb sie nicht er­schie­nen, son­dern im Ge­gen­teil schnells­tens ver­schwun­den sind. Sie sind nicht auf­find­bar.«
    »Wo­hin ver­schwun­den?« stöhn­te ich.
    Han­ni­bal be­gann un­ter­drückt zu flu­chen. Die Ge­schich­te wur­de im­mer ver­wor­re­ner.
    »Die Gren­zen des Sperr­ge­bie­tes sind der­art sorg­fäl­tig ab­ge­rie­gelt wor­den, daß kei­ne Maus durch­kommt. Wo­hin al­so ver­schwun­den?«
    »Das Ge­län­de ist sehr groß, Sir. Im La­ra­mie-Be­cken gibt es ge­nü­gend Ver­ste­cke. Die um­lie­gen­den Ber­ge wei­sen zahl­rei­che Hohl­räu­me und un­zu­gäng­li­che Schluch­ten auf.«
    Nun war das ein­ge­tre­ten, was ich be­fürch­tet hat­te. Die er­kenn­ba­ren Nach­ah­mun­gen mach­ten sich un­sicht­bar, und wir hat­ten das Nach­se­hen. Na­tür­lich wur­de da­mit er­reicht, daß die ge­fähr­li­chen Mons­tren aus den Sweet-Wa­ter-Wer­ken ver­schwan­den. Das war we­nigs­tens ein Tei­ler­folg, der sich aber sehr rasch ins Ge­gen­teil um­keh­ren konn­te.
    »Von nun an sorg­fäl­tig auf­pas­sen, wer sich au­ßer die­sen acht Leu­ten eben­falls nicht zur Un­ter­su­chung ein­fin­det. Bild­ma­te­ri­al vor­be­rei­ten. Ich will von je­dem ein gu­tes Fo­to ha­ben. Ver­viel­fäl­ti­gen las­sen und zur Aus­ga­be an die Trup­pen be­reit­hal­ten. Nach au­ßen hin die Maß­nah­me mit der An­ga­be tar­nen, daß der Si­cher­heits­chef auf die Idee ge­kom­men wä­re, die plötz­lich ver­schwun­de­nen Per­so­nen könn­ten Agen­ten ei­ner aus­län­di­schen Macht sein. Ich be­to­ne ›aus­län­di­schen Macht‹, TS-19! Las­sen Sie kei­nen Ton über den Stern De­neb fal­len. Ist das klar? Ver­an­las­sen Sie das, und be­ru­fen Sie sich auf mich, falls man Ih­nen mit den Bildab­zü­gen Schwie­rig­kei­ten ma­chen soll­te.«
    Er grüß­te kurz und ging. An­schlie­ßend be­kam Han­ni­bal sei­ne Auf­ga­be. »Okay, Klei­ner, schi­cke so­fort drei Hub­schrau­ber­kom­man­dos zu den Ehe­frau­en der ver­schwun­de­nen Leu­te. Zu mir brin­gen las­sen. Ver­hör. Los schon!«
    Er war schon an der Tür, als ich ihm nachrief:
    »Dok­tor Pre­s­ped soll in den Bun­ker kom­men. Ich

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