Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
un­se­ren Ge­hir­n­en et­was nicht stimmt. Wir sind durch har­te Raum­strah­lung ge­schä­digt wor­den. Er muß ver­wirrt wer­den, in­dem wir ihm von vorn­her­ein zei­gen, daß er uns das Wis­sen und die ge­sam­ten Er­in­ne­run­gen nicht auf dem Hyp­no­se­we­ge ent­zie­hen kann, um sie ei­ner Nach­ah­mung zu über­mit­teln. Das bie­tet re­la­ti­ve Si­cher­heit für uns, Un­si­cher­heit für ei­ne je­de Imi­ta­ti­on. Un­be­dingt Zeit zum Han­deln ge­win­nen.«
    Er at­me­te tief durch und be­gann an­schlie­ßend die Ka­bi­ne zu öff­nen.
    »Oder soll ich noch mehr her­un­ter­lei­ern?« frag­te er über die Schul­ter zu­rück.
    Nein, es ge­nüg­te. Wir stie­gen aus und stapf­ten durch die ho­hen saf­ti­gen Grä­ser. Ei­ne hal­be Stun­de konn­ten wir die Aus­sicht ge­nie­ßen.
    Wir setz­ten uns auf die al­te Stel­le und lehn­ten uns mit dem Rücken ge­gen einen mäch­ti­gen, selt­sam ge­form­ten Fels­block. Von da an re­de­ten wir nur über be­lang­lo­se Din­ge. Wir rech­ne­ten mit al­len Even­tua­li­tä­ten, al­so auch mit ei­ner wahr­schein­li­chen Ab­hör­ge­fahr.
    Die Mi­nu­ten schli­chen da­hin. Die in­ne­re Span­nung stieg mit je­der Se­kun­de, doch es ge­sch­ah nichts. Es war wie je­den Tag. Der Geg­ner schi­en sich in sei­nem un­be­kann­ten Ver­steck förm­lich ver­kro­chen zu ha­ben.
    Als die drei­ßig Mi­nu­ten um wa­ren, sag­te Han­ni­bal mü­de:
    »Nun, da wä­ren wir wie­der ein­mal so weit. Ich …«
    Er ver­stumm­te mit­ten im Satz. Alar­miert dreh­te ich mich has­tig um. Ich muß­te mich be­herr­schen, um nicht so­fort zur Waf­fe zu grei­fen. Schwei­gend folg­te ich mit den Au­gen sei­nem er­staun­ten Blick.
    »Eh, wenn mich nicht al­les täuscht, hat ne­ben der Quel­le un­se­re Ma­schi­ne ge­stan­den, oder?«
    Ich war in dem Au­gen­blick wie leer­ge­brannt. Die ein­zig mög­li­che Er­klä­rung woll­te ich nicht ak­zep­tie­ren, ob­wohl ich im Un­ter­be­wußt­sein längst er­faßt hat­te, was vor­ge­fal­len sein muß­te! Un­ser Hub­schrau­ber war tat­säch­lich nicht mehr da, und wir hat­ten nichts ge­hört.
    Han­ni­bal mach­te sei­ner Er­re­gung in wil­den Flü­chen Luft. Ich brüll­te in der Ge­gend her­um, wer – zum Teu­fel – uns die­sen üb­len Streich ge­spielt hät­te. Der Kerl soll­te so­fort er­schei­nen, hier wä­re der Si­cher­heits­chef.
    Wir be­nah­men uns völ­lig un­be­fan­gen, ob­wohl al­les in uns vi­brier­te. Han­ni­bal rann­te nach vorn und setz­te mit ei­nem Sprung über ein Rinn­sal hin­weg. Plötz­lich hör­te ich den lei­sen Heul­ton.
    Et­was schi­en sich mit ei­nem leich­ten Druck­schmerz in mein Ge­hirn zu boh­ren. Das Ge­fühl blieb, ob­wohl der Heul­ton an­schwoll. Ich kann­te die Sym­pto­me aus den zahl­rei­chen Ver­su­chen mit GWA-Wis­sen­schaft­lern zu ge­nau.
    Wenn die­ser Druck­schmerz auf­tauch­te, wur­de nach mei­ner Er­fah­rung der Ver­such ge­macht, mich mit star­ken, me­cha­ni­schen Ge­rä­ten zu hyp­no­ti­sie­ren oder mit wir­kungs­vol­len Dro­gen wil­len­los zu ma­chen. Ich wuß­te, daß es so war, aber ich wuß­te auch, daß die un­ter­bro­che­ne Ner­ven­fa­ser in mei­nem Hirn den Kon­takt ver­hin­der­te. Die un­sicht­ba­re Ge­walt drang nicht bis zu den be­ein­fluß­ba­ren Zen­tren vor. Ich blieb klar; der Schmerz stör­te in kei­ner Wei­se.
    Auch Han­ni­bal hat­te ge­nug Selbst­be­herr­schung, um die Schmerz­emp­fin­dung zu igno­rie­ren. Wir ver­hiel­ten uns so, als ver­spür­ten wir über­haupt nichts.
    Das Heu­len wur­de stär­ker. Da­zwi­schen er­klang ein schril­ler Ruf, der tod­si­cher größ­te Über­ra­schung aus­drücken soll­te. Da war je­mand, der sich über un­se­re Im­mu­ni­tät sehr ver­wun­der­te.
    Nun konn­ten wir das Ge­räusch nicht mehr über­hö­ren. Es wä­re auf­ge­fal­len.
    Ich wir­bel­te zu­erst her­um; Han­ni­bal han­del­te eben­so.
    Dann stöhn­te ich dumpf auf. Der Klei­ne schrie vor Ent­set­zen. Ne­ben dem großen Fel­sen, an dem wir eben noch ge­ses­sen hat­ten, stan­den zwei de­ne­bi­sche Kampfro­bo­ter der uns be­kann­ten Aus­füh­rung. Die Gi­gan­ten aus MA-Me­tall hat­ten sämt­li­che Waf­fen auf uns ge­rich­tet. Ich

Weitere Kostenlose Bücher