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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht. Ich ahn­te aber, daß mei­ne Rip­pen spä­ter schmer­zen muß­ten.
    Auch Han­ni­bal wur­de auf­ge­ho­ben. Dann wur­den wir noch­mals von dem grü­nen Wel­len­ke­gel ein­gehüllt. An­schlie­ßend schal­te­te der an­geb­li­che Ruf­arts die Läh­mungs­waf­fe ab.
    Ich konn­te mich trotz­dem nicht be­we­gen. Die Läh­mung schi­en ei­ni­ge Zeit an­zu­hal­ten. Der ›Ma­jor‹ trat dicht vor mich hin und sah mir auf­merk­sam in die Au­gen. Die Lip­pen öff­ne­ten sich, doch dann schloß er sie wie­der. Er schi­en ein­zu­se­hen, daß ich in die­sem Zu­stand nicht ant­wor­ten konn­te.
    Sin­gen­de Be­feh­le ka­men. Die Ro­bo­ter schrit­ten rasch aus. Plötz­lich sah ich weit jen­seits der Quel­le, ver­steckt in ei­ner Bo­den­spal­te, ein fla­ches, lin­sen­för­mi­ges Ge­bil­de. Es hing dicht über dem Bo­den, so, als wä­re es schwe­re­los.
    Es muß­te auch so sein. Als man uns in die brei­te Öff­nung hin­ein­schob, er­kann­te ich le­dig­lich einen großen, ge­wölb­ten Raum. Die mas­si­gen Ro­bots konn­ten ge­ra­de noch dar­in ste­hen.
    Ein an­de­res Ding in der Ge­stalt ei­nes Men­schen saß vorn vor den Kon­trol­len. Ich wuß­te nicht, wen es ver­kör­per­te, aber es muß­te ein Zi­vi­list ge­we­sen sein. Ich merk­te nicht, daß die Ma­schi­ne Fahrt auf­nahm, doch da­für dach­te ich ent­setzt an die re­la­tiv na­he Ab­wehr­sta­ti­on, die wir so­eben erst ein­ge­rich­tet hat­ten. Wenn man uns in die Or­tungs­tas­ter be­kam, heul­ten ei­ni­ge ato­ma­re Kampfra­ke­ten aus den Schie­nen.
    Ich hat­te kaum dar­an ge­dacht, als das Fahr­zeug schon wie­der lan­de­te. Ich sah es an dem auf­glei­ten­den Luk. Ei­ne große Stre­cke konn­ten wir nicht zu­rück­ge­legt ha­ben, und im Sperr­ge­biet be­fan­den wir uns auch noch.
    Ich sah die auf­ra­gen­den Ber­ge jen­seits des Sweet-Wa­ter. Der Fluß muß­te schon in süd­li­cher Rich­tung hin­ter uns lie­gen.
    In ei­ner son­nen­ver­brann­ten, ve­ge­ta­ti­ons­lo­sen Fels­wand zeig­te sich ein Spalt. Er dehn­te sich wei­ter aus und wur­de so groß, daß so­gar die Ro­bo­ter durch­schrei­ten konn­ten.
    Hel­les Licht blen­de­te auf – und da sah ich mich!
    ›Ich‹ stand ne­ben dem so plötz­lich ver­schwun­de­nen Hub­schrau­ber und ne­ben ›mir‹ trip­pel­te ›Han­ni­bal‹ auf und ab. Die Wo­ge des Ent­set­zens über­fiel mich mit spon­ta­ner Wucht. Al­les hät­te ich für mög­lich ge­hal­ten, aber nicht die Tat­sa­che, daß es für uns schon zwei her­vor­ra­gend durch­ge­bil­de­te Nach­ah­mun­gen gab!
    Jetzt wuß­te ich auch, warum die Frem­den so lan­ge ge­zö­gert hat­ten. Sie konn­ten uns nicht eher fas­sen, bis die Imi­ta­tio­nen fer­tig wa­ren. Ich konn­te mir vor­stel­len, daß sie an Hand von Fo­to­gra­fi­en und Fil­men täu­schend echt her­ge­stellt wor­den wa­ren. Auch un­se­re Stim­men hat­te man sau­ber kon­stru­ie­ren kön­nen. Ich hat­te oft ge­nug mit un­er­kann­ten De­ne­bern ge­spro­chen. Vor­aus­schau­end hat­ten sich die Frem­den ein­wand­freie Ton­band­auf­nah­men ver­schafft.
    Sie muß­ten uns über­haupt bis ins De­tail stu­diert ha­ben. Der Gang des Pseu­do-Han­ni­bal war völ­lig feh­ler­frei. Die­se Kör­per konn­ten nur dann als Nach­ah­mung er­kannt wer­den, wenn die dar­in ver­bor­ge­nen De­ne­ber-Ge­hir­ne nicht über un­ser Wis­sen ver­füg­ten. Das war der Ha­ken bei der Sa­che. Wir wa­ren hyp­no­tisch nicht be­ein­fluß­bar, so daß man uns nicht un­ser Er­in­ne­rungs­ver­mö­gen und all die vie­len an­der­wei­ti­gen Da­ten ab­neh­men konn­te.
    Der Ge­dan­ke kam mir blitz­ar­tig. Es blieb ab­zu­war­ten, ob die Tat­sa­che der Im­mu­ni­tät ein Vor­teil oder ein Nach­teil war. Je­den­falls wä­ren wir längst ver­lo­ren ge­we­sen, wenn wir den Ro­bo­tern ge­gen­über die Hyp­no­ti­sier­ten ge­spielt hät­ten. Es wä­re so­fort ent­deckt wor­den, und wir hät­ten kaum ei­ne fun­dier­te Er­klä­rung fin­den kön­nen.
    Wir blie­ben in den Ar­men der Kampf­ma­schi­nen hän­gen. Mein Kör­per war im­mer noch be­we­gungs­un­fä­hig. Han­ni­bal konn­te ich nicht se­hen. Da­für er­blick­te ich den an­geb­li­chen Ma­jor Ruf­arts, der

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