Vollmachten unbegrenzt
nicht. Ich ahnte aber, daß meine Rippen später schmerzen mußten.
Auch Hannibal wurde aufgehoben. Dann wurden wir nochmals von dem grünen Wellenkegel eingehüllt. Anschließend schaltete der angebliche Rufarts die Lähmungswaffe ab.
Ich konnte mich trotzdem nicht bewegen. Die Lähmung schien einige Zeit anzuhalten. Der ›Major‹ trat dicht vor mich hin und sah mir aufmerksam in die Augen. Die Lippen öffneten sich, doch dann schloß er sie wieder. Er schien einzusehen, daß ich in diesem Zustand nicht antworten konnte.
Singende Befehle kamen. Die Roboter schritten rasch aus. Plötzlich sah ich weit jenseits der Quelle, versteckt in einer Bodenspalte, ein flaches, linsenförmiges Gebilde. Es hing dicht über dem Boden, so, als wäre es schwerelos.
Es mußte auch so sein. Als man uns in die breite Öffnung hineinschob, erkannte ich lediglich einen großen, gewölbten Raum. Die massigen Robots konnten gerade noch darin stehen.
Ein anderes Ding in der Gestalt eines Menschen saß vorn vor den Kontrollen. Ich wußte nicht, wen es verkörperte, aber es mußte ein Zivilist gewesen sein. Ich merkte nicht, daß die Maschine Fahrt aufnahm, doch dafür dachte ich entsetzt an die relativ nahe Abwehrstation, die wir soeben erst eingerichtet hatten. Wenn man uns in die Ortungstaster bekam, heulten einige atomare Kampfraketen aus den Schienen.
Ich hatte kaum daran gedacht, als das Fahrzeug schon wieder landete. Ich sah es an dem aufgleitenden Luk. Eine große Strecke konnten wir nicht zurückgelegt haben, und im Sperrgebiet befanden wir uns auch noch.
Ich sah die aufragenden Berge jenseits des Sweet-Water. Der Fluß mußte schon in südlicher Richtung hinter uns liegen.
In einer sonnenverbrannten, vegetationslosen Felswand zeigte sich ein Spalt. Er dehnte sich weiter aus und wurde so groß, daß sogar die Roboter durchschreiten konnten.
Helles Licht blendete auf – und da sah ich mich!
›Ich‹ stand neben dem so plötzlich verschwundenen Hubschrauber und neben ›mir‹ trippelte ›Hannibal‹ auf und ab. Die Woge des Entsetzens überfiel mich mit spontaner Wucht. Alles hätte ich für möglich gehalten, aber nicht die Tatsache, daß es für uns schon zwei hervorragend durchgebildete Nachahmungen gab!
Jetzt wußte ich auch, warum die Fremden so lange gezögert hatten. Sie konnten uns nicht eher fassen, bis die Imitationen fertig waren. Ich konnte mir vorstellen, daß sie an Hand von Fotografien und Filmen täuschend echt hergestellt worden waren. Auch unsere Stimmen hatte man sauber konstruieren können. Ich hatte oft genug mit unerkannten Denebern gesprochen. Vorausschauend hatten sich die Fremden einwandfreie Tonbandaufnahmen verschafft.
Sie mußten uns überhaupt bis ins Detail studiert haben. Der Gang des Pseudo-Hannibal war völlig fehlerfrei. Diese Körper konnten nur dann als Nachahmung erkannt werden, wenn die darin verborgenen Deneber-Gehirne nicht über unser Wissen verfügten. Das war der Haken bei der Sache. Wir waren hypnotisch nicht beeinflußbar, so daß man uns nicht unser Erinnerungsvermögen und all die vielen anderweitigen Daten abnehmen konnte.
Der Gedanke kam mir blitzartig. Es blieb abzuwarten, ob die Tatsache der Immunität ein Vorteil oder ein Nachteil war. Jedenfalls wären wir längst verloren gewesen, wenn wir den Robotern gegenüber die Hypnotisierten gespielt hätten. Es wäre sofort entdeckt worden, und wir hätten kaum eine fundierte Erklärung finden können.
Wir blieben in den Armen der Kampfmaschinen hängen. Mein Körper war immer noch bewegungsunfähig. Hannibal konnte ich nicht sehen. Dafür erblickte ich den angeblichen Major Rufarts, der
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