Vollmachten unbegrenzt
hundertprozentige klare Definition, jedoch kein Wenn und Aber. Die Resultate nochmals überprüfen. Ich will wissen, ob das nun ein Ding ist oder nicht.«
Nach ihm traf TS-19 ein. Heute waren nur zwölf Personen verschwunden, unter ihnen vier Offiziere. Auch der Oberst vom atomar bewaffneten Luftlande-Einsatzregiment war darunter.
Da gab ich den Befehl, sämtliche Soldaten genau zu testen. Erstmalig machte ich von meinen Vollmachten Gebrauch, ohne vorher im HQ anzufragen.
Der Befehl ging an sämtliche Einheiten. Ich war im letzten Augenblick noch so schlau gewesen, den Männern sechs Stunden Zeit zum Antreten zu lassen.
Als der Morgen anbrach, waren genau vierundvierzig Soldaten aus allen Einheiten der Wachdivision verschwunden. Auch Offiziere vom hier stationierten Raumjägergeschwader. Kommodore Ferligs gehörte ebenfalls dazu.
Die Sache wirbelte einen unheimlichen Staub auf, doch ich hatte endlich meinen Grund. Er galt natürlich nur für die Soldaten, denn wenn vollkommen überraschend so viele Leute verschwinden, hat ein Kommandeur wohl Grund genug, der rätselhaften Angelegenheit nachzugehen. So wanderten die Männer nacheinander in die Robotdetektoren. Es wurde keine einzige Nachahmung entdeckt. Die Frequenzen waren in allen Fallen einwandfrei.
Ich gab eine Erklärung ab, die etwas mit ›verwerflicher Spionage‹ im allergrößten Umfang zu, tun hatte. Ich hoffte inständig, daß die unbekannten Mächte auf den hingeworfenen Köder anbissen. Wenigstens hatte ich erreicht, daß die Reihen der Soldaten nun gesäubert waren.
Als ich das dem Kleinen befriedigt mitteilte, fragte er in lakonischer Kürze:
»Wie lange?«
11.
Seit dem Test der militärischen Verbände innerhalb der Sperrzone waren genau vierzehn Tage vergangen.
Hannibal und ich prüften uns jeden Tag gegenseitig. Die Röntgenaktion war inzwischen abgeschlossen. Nicht eine einzige Nachahmung hatten wir entdeckt, doch dafür waren einhundertundzwölf Zivilisten nicht mehr auffindbar.
Alles in allem hatte der Fall ›Durchleuchtung‹ wenigstens eine Gewißheit gebracht: Die leicht erkennbaren Nachahmungen waren aus dem Werk beseitigt worden. Jetzt lag es an den Unbekannten, erneut die Initiative zu ergreifen.
Ich hatte am gestrigen Tage ein Verbot erlassen. Danach durfte sich niemand mehr aus der inneren Sperrzone entfernen, die von mir gezogen worden war. Ich begründete die Maßnahme mit den bekannt gewordenen Fällen der so plötzlich verschwundenen Personen, die – meiner Meinung nach – nur mit einer enorm großen und sauber durchgebildeten Spionagezentrale in Verbindung gestanden haben könnten.
Das Verbot fesselte die Leute an das innere Werk, wo es allerdings immer noch genügend Platz gab, daß jedermann ausspannen konnte. Die Betroffenen hatten empört auf ihre Verträge und Bürgerrechte gepocht, doch ich war hart geblieben.
Wenn jemand auf die Jagd, oder zum Fischfang gehen wollte, konnte er das nur in militärischer Begleitung tun. Außerdem nur gruppenweise mit mindestens zehn anderen Erholungssuchenden.
Sogar unser Robotgehirn hatte die verschärften Maßnahmen gutgeheißen. Wenn ich die Fremden zwingen konnte, sich meiner Person endlich zu bemächtigen, dann nur mit derart scharfen Befehlen, daß ich ihnen in meiner Eigenschaft als Sicherheitschef einfach auf die Nerven gehen mußte.
Ich selbst war zweimal draußen gewesen. Hannibal und Gundry Ponjares hatten mich begleitet. Wir hatten die Sonne genossen und von allen möglichen, nebensächlichen Dingen gesprochen.
Unsere
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