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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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vier­und­zwan­zig Stun­den un­se­re Rol­len zu spie­len. Das konn­te nicht be­son­ders schwer sein, da sie sich in ir­gend­ei­ner Form zu­rück­zie­hen konn­ten. Es lag schließ­lich am Chef des Si­cher­heits­diens­tes, wel­che Be­feh­le er gab.
    Viel län­ger als vier­und­zwan­zig Stun­den konn­ten sie die­ses Spiel aber nicht durch­hal­ten. Dann muß­te zu­min­dest mei­ne Ko­pie mit Leu­ten zu­sam­men­kom­men, die sie oh­ne mein Wis­sen nicht ken­nen konn­te.
    Ich nahm al­so an, daß sie die Hoff­nung heg­ten, die de­ne­bi­schen Wis­sen­schaft­ler in der un­be­kann­ten Zen­tra­le könn­ten uns in­ner­halb die­ser Zeit­span­ne doch noch sämt­li­che im Ge­hirn ge­spei­cher­ten Da­ten ab­neh­men.
    Das war un­se­re Chan­ce, gleich­zei­tig aber auch die große Ge­fahr.
    Ich be­gann wie­der zu mor­sen. Die Nach­richt über den Ab­flug der Nach­ah­mun­gen ver­ließ mei­ne Bein­an­ten­ne. Han­ni­bal be­gann ver­hal­ten zu grin­sen. Es ver­lor sich, als der De­ne­ber in Ge­stalt Ma­jor Ruf­arts’ zu­rück­kehr­te. Mit ihm er­schi­en der zwei­te Ro­bo­ter.
    Ruf­arts sag­te über­gangs­los:
    »Sie wun­dern sich et­was, wie? Nun, Sie wer­den al­les er­fah­ren. Sie soll­ten mir so­fort sa­gen, warum Sie nicht rea­gie­ren.«
    »Ich ver­ste­he nicht, was Sie mei­nen!« ent­geg­ne­te ich steif. Wahr­schein­lich war ich sehr blaß.
    Da fiel Han­ni­bal ein:
    »Ruf­arts, ei­ne Spio­na­ge­af­fä­re hat­te ich Ih­nen zu­ge­traut, aber daß Sie mit den Leu­ten so eng ver­schwä­gert sind, hät­te ich doch nicht ge­dacht. Wie ha­ben Sie es fer­tig­ge­bracht, mich und Ad­mi­ral Faet­cher so sau­ber nach­zu­bil­den? Wer hat die Mas­ke ge­macht? Die Asia­ten, was? Sie brau­chen mir gar nichts zu er­zäh­len. Wenn wir Ih­re Ban­de er­wi­schen, gibt es Zun­der. Das wä­re al­les, was ich zu sa­gen hät­te.«
    »Sie hal­ten mich für einen Agen­ten des Großasia­ti­schen Staa­ten­bun­des?« frag­te er be­lus­tigt.
    »Was denn sonst!« er­klär­te ich em­pört. »Das dach­te ich mir gleich, als Sie so plötz­lich ver­schwan­den. Wes­halb ei­gent­lich? Wo­vor hat­ten Sie Angst?«
    Das war na­tür­lich ei­ne ab­so­lut un­sin­ni­ge Fra­ge. Das Ding lach­te amü­siert, und ich muß­te wie­der mein Grau­en ver­ber­gen.
    »Die Ro­bo­ter brin­gen Sie nun zum Stütz­punkt. Ma­chen Sie kei­ne un­über­leg­ten Hand­be­we­gun­gen, oder Sie kom­men nicht le­bend an. Ha­ben Sie das ganz klar ver­stan­den? Das sind Kampf­ma­schi­nen, die un­be­dach­te Ges­ten leicht als An­griff auf­fas­sen.«
     
    Die mäch­ti­gen Ma­schi­nen kau­er­ten mit an­ge­zo­ge­nen Geh­werk­zeu­gen in dem für sie zu nied­ri­gen Wa­gen. Es war nichts an­de­res als ei­ne Rohr­bahn, die man in al­ler Heim­lich­keit durch das Ge­stein ge­führt hat­te.
    Wir la­gen zwi­schen den Gi­gan­ten aus MA-Me­tall. Von der Fahrt war über­haupt nichts zu spü­ren. Nur am Nei­gungs­win­kel er­kann­te ich, daß es im­mer tiefer nach un­ten ging. Nach der Tech­nik der De­ne­ber zu ur­tei­len, muß­te der gra­nat­för­mi­ge Rohr­bahn­wa­gen ei­ne ho­he Ge­schwin­dig­keit ent­wi­ckeln. Wir fuh­ren schon lan­ge ge­nug, um längst au­ßer­halb des Sperr­ge­bie­tes zu sein.
    Der Nei­gungs­win­kel ging in die Waa­ge­rech­te über. So blieb es auch, bis plötz­lich ei­ne brei­te Tür auf­glitt.
    Ich war ver­blüfft! Han­ni­bal öff­ne­te vor Er­stau­nen die Lip­pen. Bei­de stell­ten wir uns die Fra­ge, wie­so wir nichts von der Brem­sung be­merkt hat­ten. Die Fahrt­be­schleu­ni­gung war eben­falls nicht auf­ge­fal­len.
    Hat­ten die­se In­tel­li­gen­zen denn tat­säch­lich das Ge­heim­nis des Be­har­rungs­ver­mö­gens ge­löst? Brach­ten sie es fer­tig, den fürch­ter­li­chen An­druck bei Raum­schiff-Starts ein­fach zu neu­tra­li­sie­ren? Es muß­te so sein, oder ich hät­te von dem Brems­ma­nö­ver et­was ge­spürt. Ich stöhn­te in­ner­lich. Das wur­de ja im­mer schö­ner. Ob uns bei die­ser enor­men Tech­nik un­se­re ope­rier­ten Ge­hir­ne noch et­was nütz­ten?
    Die Ro­bots brach­ten uns nach drau­ßen. Wir hät­ten gut in der un­ter­ir­di­schen Zen­tra­le der GWA sein kön­nen, so hoch,

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