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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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fu­gen­los glatt und groß war der Stol­len.
    Wir muß­ten uns auf et­was stel­len, das wie ei­ne ge­wöhn­li­che Blech­plat­te aus­sah. Es war ein Trans­port­fahr­zeug, das laut­los und mit ho­her Fahrt durch den Stol­len glitt.
    Das Sum­men un­sicht­ba­rer Ma­schi­nen klang auf. Ich gab lau­fend mein Ruf­zei­chen durch und ver­such­te TS-19 zu er­rei­chen. Es kam nun ent­schei­dend dar­auf an, wie tief wir un­ter dem Bo­den wa­ren und wel­che Werk­stof­fe für die Aus­klei­dung der Fels­wän­de ver­wandt wor­den wa­ren. Ge­mein­hin gab es für die Sup-Ul­tra-Kurz­wel­len kein Hin­der­nis, es sei denn, das Ge­biet wä­re von ei­nem star­ken Kraft­feld über­la­gert. Selbst in die­sem Fall wä­re es wie­der ent­schei­dend auf die Art des Fel­des an­ge­kom­men.
    Nach mei­ner Zeit­be­rech­nung muß­ten die flie­gen­den Re­lais­sta­tio­nen schon in der Luft sein. Die Ma­schi­nen hat­ten Tag und Nacht auf Ab­ruf zum Alarm­start be­reit­ge­stan­den. Die Be­sat­zun­gen wa­ren ge­schul­te GWA-Agen­ten, so daß ich Aus­sicht hat­te, daß mei­ne Sen­dung durch­kam und wei­ter­ge­lei­tet wur­de.
    Wir hiel­ten in ei­ner großen Hal­le. Ro­bo­ter von un­be­kann­ter Kon­struk­ti­on wa­ren da­mit be­schäf­tigt, Kis­ten und Käs­ten von ei­nem brei­ten Lauf­band zu neh­men. Sie wur­den an­schei­nend nach In­halt sor­tiert und auf an­de­ren Bän­dern nach ver­schie­de­nen Rich­tun­gen wei­ter­ge­lei­tet.
    Als ich un­be­dacht einen Schritt vor­wärts mach­te, schloß sich die Klaue der Kampf­ma­schi­ne mit der­ar­ti­ger Kraft um mei­nen Arm, daß ich qual­voll auf schrie.
    Ich hat­te nur et­was zu im­pul­siv an die ge­heim­nis­vol­len Teil­fa­bri­ka­te ge­dacht, die hier an­schei­nend ih­ren end­gül­ti­gen Be­stim­mungs­ort fan­den.
    Als die Ar­beits­ma­schi­nen aus dem Weg gin­gen, glitt die Platt­form wei­ter. Ge­ra­de­aus er­blick­te ich an­de­re Sä­le, doch wie­der kein or­ga­ni­sches Le­ben. Es schie­nen sich tat­säch­lich nur we­ni­ge er­wach­se­ne De­ne­ber in die­sem ir­di­schen Stütz­punkt auf­zu­hal­ten. Da­zu ka­men na­tür­lich noch die Nach­ah­mun­gen, für die aber eben­so vie­le De­ne­ber ih­ren ei­ge­nen Kör­pern hat­ten op­fern müs­sen! Wo ka­men sonst die Ge­hir­ne her? Mög­li­cher­wei­se wa­ren nur ei­ni­ge Leu­te aus dem Ori­gi­nal­volk vor­han­den. Al­le an­de­ren hat­ten ihr or­ga­ni­sches Da­sein auf­ge­ben müs­sen, um ihr Hirn für ei­ne Ro­bot-Nach­ah­mung zur Ver­fü­gung zu stel­len.
    Grund­sätz­lich wa­ren al­so die Ko­pi­en An­ge­hö­ri­ge ei­nes frem­den Vol­kes aus den Tie­fen des Alls. Der mensch­lich ge­stal­te­te Kör­per spiel­te kei­ne Rol­le, nur der Geist war ent­schei­dend.
    Die Plat­te glitt am Ein­gang ei­nes an­de­ren Raum­es vor­bei. Auch hier ver­sperr­ten ar­bei­ten­de Ma­schi­nen den Weg. Er­neut hiel­ten wir an.
    Es war die größ­te Hal­le, die ich bis­her ge­se­hen hat­te. Un­be­greif­li­che Ma­schi­nen er­streck­ten sich bis zur De­cke. Es wa­ren kes­sel­för­mi­ge, durch­sich­ti­ge Ge­bil­de, in de­nen es wall­te und bro­del­te. Lei­tun­gen führ­ten zu den Be­häl­tern, zu mäch­ti­gen Iso­la­to­ren.
    Ich be­griff erst, als sich in ei­ner klei­nen, wie hin­ge­duckt wir­ken­den Ma­schi­ne ei­ne Klap­pe öff­ne­te. Aus ei­ner breii­gen, schau­mi­gen Mas­se schob sich et­was her­vor, das Han­ni­bal zu ei­nem fast tier­haf­ten Auf­stöh­nen ver­an­lag­te.
    Auch ich sah ent­setzt auf den mensch­li­chen Arm, aus des­sen obe­rem En­de ein Ku­gel­ge­lenk aus MA-Me­tall her­vor­rag­te. Ner­ven­fa­sern und Adern bau­mel­ten an dem Stumpf.
    Ich durf­te nicht hin­se­hen, als sich der Klei­ne übergab. Mir grau­te vor die­ser Ma­schi­ne, die im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes le­ben­den Nach­wuchs ge­bar. So wur­den al­so die Imi­ta­tio­nen her­ge­stellt! Was da in den Kes­seln bro­del­te, konn­te nur or­ga­ni­sches Ge­we­be in sei­ner ur­sprüng­li­chen Form sein. In an­de­ren Spe­zial­ma­schi­nen moch­te es dann wei­ter­ver­ar­bei­tet wer­den.
    Wir folg­ten ei­nem kur­z­en Gang. Plötz­lich brach das Ta­ges­licht her­ein. Vor uns lag ei­ne

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