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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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über­flüs­si­gen Fra­gen«, wur­de ich von mei­ner Ko­pie un­ter­bro­chen. »Ich wer­de an Ih­rer Stel­le ins Werk ge­hen. Das muß Ih­nen ge­nü­gen. Jetzt möch­te ich wis­sen, warum Sie beim Auf­tau­chen der Ro­bo­ter nicht er­starr­ten. Wie­so nicht?«
    »Ich ver­ste­he kein Wort«, sag­te ich ver­krampft. Im­mer wie­der muß­te ich in die­ses Ge­sicht star­ren.
    »Hat­ten Sie ein­mal ei­ne Schä­del­ver­let­zung?« fiel das an­de­re Ding ein.
    Es war Han­ni­bals hei­se­re, durch­drin­gen­de Stim­me.
    Der ech­te Zwerg be­gann zu flu­chen, und da grins­te die Nach­ah­mung. Al­so so­gar dar­auf hat­te man ge­ach­tet. Mir wur­de reich­lich warm un­ter der Uni­form!
    »Nein, warum? Was mei­nen Sie denn?« stöhn­te ich. »Was soll das al­les be­deu­ten? Ma­jor Ruf­arts, ich ver­lan­ge so­fort ei­ne Er­klä­rung über …«
    Das Ding dreh­te sich ein­fach um. Man gab an die Ro­bo­ter ei­ne An­wei­sung durch. In dem Au­gen­blick sah ich Han­ni­bals ver­zo­ge­ne Mund­win­kel. Er hat­te sich wie­der ge­fan­gen. Auch ich war ru­hi­ger ge­wor­den. Der ers­te Schock war hart ge­we­sen.
    Als nie­mand auf uns ach­te­te, ver­schwand mei­ne Rech­te in der Ho­sen­ta­sche. Ich zog sie auch nicht her­aus, als es in den bei­den Kampf­ma­schi­nen zu sum­men be­gann. Die Hyp­no­se­strah­ler lie­fen an. Die Din­ger woll­ten noch­mals einen Ver­such ma­chen.
    Ich fühl­te nur den Druck­schmerz. Sie starr­ten uns an wie Wun­der­tie­re, da wir in kei­ner Wei­se rea­gier­ten.
    Mei­ne Nach­ah­mung fluch­te in far­bi­gen Aus­drücken. Sie wa­ren ge­nau mei­nem mi­li­tä­risch-kräf­ti­gen Sprach­schatz ent­nom­men. Die un­schul­di­gen Ro­bo­ter wur­den an­ge­brüllt.
    In­zwi­schen hat­te ich durch die Ta­sche hin­durch die Tas­te ge­fun­den.
    Das Zei­chen ›TTT‹ ging in ra­scher Fol­ge hin­aus. Es ge­nüg­te un­be­dingt, um TS-19 über un­se­re Ge­fan­gen­nah­me zu in­for­mie­ren. Ich wie­der­hol­te zur Si­cher­heit und gab dann über SUW im Klar­text die un­ge­fäh­re Po­si­ti­on der Höh­le durch. Ei­ne Be­stä­ti­gung konn­te ich nicht er­hal­ten, aber der Emp­fang muß­te so gut wie si­cher sein. Wei­ter als zwan­zig Mei­len wa­ren wir nicht ent­fernt, und das Werk lag ent­schie­den tiefer. Ab­schlie­ßend gab ich durch:
    »Flie­gen­de Re­lais­sta­tio­nen star­ten las­sen. Mög­lich, daß wir aus dem nä­he­ren Sen­de­be­reich ver­schleppt wer­den. En­de, HC-9.«
    Ich steck­te nun auch die an­de­re Hand in die Ta­sche. Es sah so aus, als woll­te ich das Zit­tern der Fin­ger ver­ber­gen.
    Die drei ver­kapp­ten De­ne­ber spra­chen er­regt. An­schlie­ßend wur­de ich ge­fragt:
    »Sie be­ab­sich­tig­ten, die neue Ra­ke­ten­sta­ti­on nord­west­lich des Flus­ses zu in­spi­zie­ren? Re­den Sie, oder Sie wer­den fürch­ter­li­che Qua­len er­lei­den.«
    »Wo – wo­her wis­sen Sie das?« gab ich in­di­rekt die Aus­kunft. »Wol­len Sie mir nicht end­lich sa­gen, was das zu be­deu­ten hat? Ich …«
    Man ließ uns wie­der ste­hen. Dicht ne­ben uns rag­ten die Me­tall­mas­sen der Ro­bo­ter ge­gen die nie­de­re Fels­de­cke. Es war ein großer Raum, je­doch völ­lig kahl und leer. Das war nie­mals die Zen­tra­le der Frem­den.
    Han­ni­bal stieß einen Zischlaut der Über­ra­schung aus, als un­se­re Ko­pi­en in den Hub­schrau­ber klet­ter­ten. Sie ris­kier­ten es al­so, oh­ne un­ser in­di­vi­du­el­les Wis­sen als Ad­mi­ral Faet­cher und Cap­tain Rinkle auf­zu­tre­ten.
    Das war al­ler­hand, da­mit hat­te ich nicht ge­rech­net. Erst Au­gen­bli­cke spä­ter, als die Ma­schi­ne von dem einen Ro­bo­ter durch den Fels­s­palt ge­scho­ben wur­de, be­griff ich.
    Sie hat­ten in kla­rer Lo­gik er­faßt, daß sie un­ter al­len Um­stän­den ge­hen muß­ten! Es blieb ih­nen kei­ne an­de­re Wahl mehr, wenn das gan­ze Un­ter­neh­men nicht ins Was­ser fal­len soll­te. Der Si­cher­heits­chef durf­te ein­fach nicht ver­schwin­den. Er war der wich­tigs­te Mann in dem ge­wag­ten Spiel.
    Uns konn­ten sie jetzt nicht mehr lau­fen las­sen. Für an­de­re Pla­nun­gen blieb dem­nach kei­ne Zeit mehr, und so muß­ten sie das Ri­si­ko ein­ge­hen, we­nigs­tens für

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