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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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zurück. Er blieb einfach unter der Tür stehen.
    „Ja?“ fuhr ich auf.
    „Hören Sie, Major, ich habe mir die Sache überlegt. Wir kommen auf dieser Basis nicht weiter! Schlagen Sie endlich offen zu, und befehlen Sie für jeden Soldaten und für jeden Werksangehörigen eine Zwangsuntersuchung hinsichtlich der Gehirnfrequenzen. Das ist überhaupt die einzige Möglichkeit, denn ein denebisches Gehirn wird ganz andere Kurven zeigen. Außerdem können wir Nachahmungen einwandfrei feststellen, weil im Körper des Mister X eben nicht mehr das Gehirn des Mister X sitzt Das können auch die Fremden nicht umgehen. Wir haben von jeder Person innerhalb des Sperrgebietes die genauen Frequenzen, und die sind grundsätzlich einmalig für ein bestimmtes Individuum.
    Nun –?“
    Hannibal sah mich an, Prespeds Augen forderten. Ich überlegte lange, bis ich den Kopf schüttelte.
    „Schon längst daran gedacht, Doktor. Nein, sage ich! Wenn es einen unbedingt stichhaltigen Grund gäbe, um sämtliche Leute unter die Detektorgeräte zu legen, hätten wir die Sache mit der Tb-Infizierung überhaupt nicht zu starten brauchen. Das war aber ein glänzender und einmaliger Grund zur allgemeinen Durchleuchtung. Nennen Sie mir eine absolut gleichwertige Ursache als Begründung für einen Gehirnschwingungs-Test, und er läuft in vier Stunden an. Also …?“
    Er schwieg, und seine Schultern fielen ein.
    „Vielleicht – eh – Spionagegefahr?“ meinte Hannibal zögernd. „Wegen des Verschwindens von einigen Leuten? Man könnte das breittreten.“
    „Längst kein Grund für eine derart langwierige Untersuchung. Sie erfordert pro Person gute anderthalb Stunden. Die Fremden würden Verdacht schöpfen. Noch wissen sie nichts, und das muß unsere einzige Waffe bleiben.“
    „Dann gebe ich auf“, erklärte der Arzt, und diesmal ging er wirklich.
    Zehn Minuten später rief ich mit dem SUW-Sender das Hauptquartier an. Ein hochfliegender Atombomber der GWA-Flotte diente als Relaisstation. So bekam ich direkt Washington.
    Ich forderte eine sorgfältige Wahrscheinlichkeitsberechnung durch das „Gedächtnis“, ob die Anordnung zur Gehirnfrequenzen-Untersuchung im Hinblick zur Sache tragbar wäre.
    Mitten in der Nacht kam die Antwort. Das Robotgehirn hatte schnell und prompt gearbeitet. Der Chef meldete sich persönlich, und dann schaltete er direkt auf das „Gedächtnis“ um. Ich hörte die kalte metallische Stimme.
    „Betrifft Anfrage durch HC-9“, kam es leise aus dem Lautsprecher. „Impulstest aller Werksangehörigen endet mit 98,89- prozentiger Wahrscheinlichkeit in katastrophaler Form. Die Be rücksichtigung aller verfügbaren Unterlagen über die Intelligenz und Mentalität der Deneber beweist, daß sie wenigstens Verdacht schöpfen werden. Ich rate daher unter allen Umständen ab.“
    „Na, haben Sie es gehört?“ kam die knurrige Stimme des Alten aus dem Gerät. „Lassen Sie ja die Finger von der Sache.“
    Ich war niedergeschlagen, förmlich zerschmettert.
    „Chef, wenn die Durchleuchtungen wie bisher keine Ergebnisse zeigen, sind wir am Ende. Wenn ich nicht offen vorgehen darf, und wenn es mir nicht erlaubt ist, die zur einwandfreien Identifizierung verfügbaren Mittel einzusetzen, werden wir kein einziges ,Ding’ mehr fassen, geschweige denn, daß wir die unbekannte Zentrale finden. Dann können wir einpacken.“
    „Verständlich und auch logisch zu Ende gedacht. Sie müssen trotzdem noch warten. Die größte Tugend eines GWA-Schattens ist die Geduld. Man wird sie eines Tages fassen, verlassen Sie sich darauf! Jeder Sicherheitschef ist unbequem, und Sie werden es langsam, obwohl Sie als unzufriedener und deshalb wenig regsamer Mann gelten. Was brachte die gynäkologische Untersuchung der Gundry Ponjares?“
    Ich wußte es erst seit einer Stunde.
    „Nichts. Sie haben sich gewaltig geirrt. Sie ist eine hundertprozentige Frau. Unser Mediziner hat in ihrem Sonderfall außerdem noch eine künstliche Blinddarmreizung verursacht. So hatte er einen glänzenden Grund zur Operation. Wenn Sie wollen, Chef, schicke ich Ihnen den entzündeten Wurm mitsamt Fotografien über den Eingriff. Hören Sie mir um Himmels willen mit dieser Frau auf, und schicken Sie mir lieber ein ganz offizielles GWA-Kommando mit einem begründeten Haftbefehl für Dr. Myrl Swizer. Konstruieren Sie etwas, was mich berechtigt, ihren Schädel unter eine Detektorhaube zu stecken. Außerdem lassen Sie mich sofort vom Space-Department zum Raumadmiral ernennen. Ich

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