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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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zu Hause.“
    Das Wort „Frauen“ gab mir einen Stich. Konnte es möglich sein, daß sich ein Ding als Ehemann ausgab?
    TS-19 sah meine plötzliche Blässe, und da lächelte er nicht mehr. Gepreßt meinte er:
    „Sir, ich bin davon überzeugt, daß es sich bei den acht Personen um Nachahmungen vom Gurding-Typ handelt. Sie kennen natürlich die Gefahr einer Durchleuchtung, weshalb sie nicht erschienen, sondern im Gegenteil schnellstens verschwunden sind. Sie sind nicht auffindbar.“
    „Wohin verschwunden?“ stöhnte ich. „Die Grenzen des Sperrgebietes sind derart sorgfältig gesperrt worden, daß da keine Maus durchkommt.“
    „Das Gelände ist sehr groß, Sir. Im Laramie-Becken gibt es genügend Verstecke. Die umliegenden Berge weisen zahlreiche Hohlräume und unzugängliche Schluchten auf.“
    Nun war das eingetreten, was ich befürchtet hatte. Die erkennbaren Nachahmungen machten sich unsichtbar, und wir hatten das Nachsehen. Natürlich wurde damit erreicht, daß die gefährlichen Dinger aus den Sweet-Water-Werken verschwanden. Das war wenigstens ein Teilerfolg, der sich aber sehr rasch ins Gegenteil umkehren konnte.
    „Von nun an sorgfältig aufpassen, wer sich außer diesen acht Leuten ebenfalls nicht zur Untersuchung einfindet. Bildmaterial vorbereiten. Ich will von jedem ein gutes Foto haben. Vervielfältigen lassen und zur Ausgabe an die Truppen bereithalten. Nach außen bin die Maßnahme mit der Angabe tarnen, daß der Sicherheitschef auf die Idee gekommen wäre, die plötzlich verschollenen Personen könnten Agenten einer ausländischen Macht sein. Ich betone ausländische Macht, TS-19! Lassen Sie ja keinen Ton über den Stern Deneb fallen. Ist das ganz klar? Veranlassen Sie das, und berufen Sie sich auf mich, falls man Ihnen mit den Bildabzügen Schwierigkeiten machen sollte.“
    Er grüßte kurz und ging. Anschließend bekam Hannibal seine Aufgabe.
    „Okay, Kleiner, schicke sofort drei Hubschrauberkommandos zu den Ehefrauen der bewußten Leute. Zu mir bringen lassen. Verhör. Los schon!“
    Er war unter der Tür, als ich ihm nachrief:
    „Doktor Presbed soll in den Bunker kommen. Er soll die Frauen nach Dingen aus dem Eheleben befragen.“
    Eine Frage von allergrößter Wichtigkeit war damit aufgetaucht: Wie verhielt sich ein halber Roboter gegenüber einer absolut menschlichen Frau, die höchstwahrscheinlich einen ebenso menschlichen Mann geheiratet hatte? Herrgott, diese Nachforschung mußte doch einfach ein Ergebnis bringen!
    Oder – oder waren die drei Ehefrauen ebenfalls Nachahmungen? Ich gab sofort die Anweisungen, sie noch vor dem Verhör zu durchleuchten.
    Hannibal bestätigte über Funk. Er war in einem der Hubschrauber.
    Eine Stunde später waren die Frauen geröntgt. Sie waren einwandfrei. Ich ließ sie zur Sicherheit und unter dem gleichen Vorwand wie bei Gundry Ponjares zur Gynäkologie bringen. Die Ponjares war infolge der noch nicht abgeklungenen Infektion noch nicht dort gewesen. So bekam ich von dem Chef der Frauenklinik zuerst den Bericht über die drei Damen.
    Er fragte über Bildsprech verblüfft an, was er eigentlich an den kerngesunden Frauen untersuchen und feststellen sollte! Völlig normal. Eine davon wäre in gesegneten Umständen. Meine Ansicht, es könnte eine krebsartige Wucherung infolge harter Strahlungen vorliegen, wäre unbedingt falsch.
    Ich erteilte ihm Redeverbot und ließ ihn sofort zur Durchleuchtung bringen. Wer gab uns die Garantie, daß er nicht ebenfalls ein Etwas war? Wir begannen mit dem Tanz auf dem Vulkan, und dazu kamen noch die Anrufe des besorgten und unruhig werdenden Alten. Warum wir – zum Teufel – in der Sache nicht vorankämen? Die zwanzig Röntgen-Stationen wären schon vor zwei Stunden im Werk eingetroffen. Er hätte die elektronischen Gehirne für die besonderen Gegebenheiten umschalten lassen. Die Robots würden sofort eine Nachahmung erkennen und auf dem Diagrammstreifen einen unübersehbaren Vermerk mitsamt Namen usw. hinterlassen.
    Ich konnte ihn nur über die Flucht der Nachahmungen unterrichten. Da begann er langsam blaß zu werden.
    Kurz nach dem Gespräch über meinen kleinen SUW-Sender brachte Hannibal die drei Ehefrauen an. Eine der Damen war bereits 58 Jahre alt. Sie hatte drei erwachsene Söhne, die in der Raumwaffe als Offiziere Dienst taten. Das wurde ja immer schöner.
    Mein Verhör wurde auf Tonband festgehalten. Die Frauen konnten überhaupt nichts aussagen. Ihre Männer waren eben seit 24 Stunden nicht mehr zu Hause

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