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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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sich ein Abgrund auf. Fürchterlichster Zorn brodelte dort.
    »Callum«, sagte Valdov forsch, »was für ein Glück , dass du uns Gesellschaft leisten kannst! Zu schade, dass du nach all der Mühe, die es dich gekostet hat herzukommen, so spät dran bist.«
    Rourkes Hand glitt in meine und drückte sie, während er mich gleichzeitig an sich zog. Etwas Drängendes lag in seinem Griff, und ich schaute nach rechts, folgte seinem Blick.
    Selene lehnte sich lässig an einen Baum, die Arme vor der Brust verschränkt und sichtlich amüsiert über diese neue Wendung der Ereignisse. Ich bin überzeugt, sie hatte gehofft, die Neuzeit-Wölfe würden ihr die Schmutzarbeit abnehmen und sie davor bewahren, sich die hübschen Fingernägel beim Morden abzubrechen.
    Wir sahen beide zu, wie sie sich von dem Baum abstieß und siegessicher zu uns herüberstolzierte. Ihre Mähne flatterte hinter ihr her, und in ihren Augen funkelte eine erste Spur von Rot. Wie es schien, hatte der Flug in den Wald keinen Kratzer an ihr hinterlassen. Verdammt, diese glatte Porzellanhaut ruiniert zu sehen, wäre mir ein Fest gewesen!
    Aber sie war nicht die, die neben Rourke stand, dessen besitzanzeigendes Knurren die Welt warnte, sich nicht an dem zu vergreifen, was sein war.
    Ich lächelte.
    Ich hatte bereits, was sie am meisten begehrte.
    Selene tänzelte zu Valdov hinüber, der aussah, als hätte er den Kanarienvogel samt Käfig verspeist. Ganz offensichtlich war sie die ganze Zeit das Ass in seinem Ärmel gewesen, und er scheute sich nicht, uns das wissen zu lassen.
    »Wie du siehst, Callum, hat meine Königin dieses Mal dieGunst einer Meisterin der Magie in Anspruch genommen«, erklärte Valdov meinem knurrenden Vater in trällerndem Ton. »Wenn du auch nur eine pelzige Pfote gegen mich erhebst, werde ich die liebreizende Selene anweisen, deinen geliebten Nachwuchs an Ort und Stelle zu erschlagen. Ist das klar? Oder soll ich es noch einmal wiederholen? «
    Mein Vater drehte den massigen Kopf langsam zu Selene. In einer einzigen mächtigen Welle ließ er seine Energie und Macht aus sich heraus und über uns hinwegschwappen. Jedes Molekül in meinem Körper tat einen Satz. Das ganze Rudel reagierte in gleicher Weise auf ihn. Wir alle bleckten die Zähne und knurrten böser als bösartig. Unser Alpha hatte die Kontrolle, und wir würden ihm folgen.
    Wie sich Stuart und seine Bande undankbarer Kreaturen hatten einbilden können, sie könnten den mächtigsten Alpha aller Zeiten besiegen, war mir unbegreiflich.
    Mein Vater war großartig.
    Selene blieb kühl und ignorierte seinen unbeirrten, stechenden Blick, als sie sich neben dem Vampir aufbaute. Nur ein unendlich schwaches Zittern ihrer Hände verriet sie. Ihre Finger pulsierten bereits unter dem Einfluss der Magie. Selene sammelte sich einen Moment, ehe sie den Blick meines Vaters suchte. Ihre Miene war so hochmütig wie zuvor.
    Ehrlich, auf die war Rourke reingefallen?
    »Komm, großer, böser Wolf, gib mir was zum Spielen!«, gurrte sie. »Nichts auf Erden täte ich heute Nacht lieber, als deine ganze Blutlinie auszulöschen. Warum kommst du nicht und holst mich?«
    Mein Vater musterte sie unverwandt.
    »Was ist jetzt mit all dem Geknurre, Kollege? Bist wohl nicht mehr so mutig, wenn eine Magie-Meisterin im Spiel ist, was?«, spottete Selene. »Ich dachte mir schon, dass du ein Weichei bist! Schätze, ich hatte recht.«
    Tyler drängte unter einem Schauer aus Knurren und Bellen voran.
    Selene richtete träge den Blick auf ihn. »Oh, will dein kleiner Wolfsjunge etwa der Erste sein? Wie edelmütig von ihm!«
    Mein Vater schnappte einmal mit den Kiefern. Tyler erstarrte, als hätte ihn jemand an den Stimmbändern festgehalten.
    »Gutes Hundchen!«, balzte sie. »Du solltest öfter auf Daddy hören.« Selene drehte sich wieder zu meinem Vater um. »Ehrlich, Wolf, du solltest deine Welpen an die kurze Leine nehmen. Meine Finger jucken heute ganz besonders, und ich möchte doch keinen … Missgriff … tun!«
    Soweit ich es beurteilen konnte, war Selene nicht imstande, einen Angriff mehrerer Wölfe abzuwehren, auch wenn sie sich selbst Göttin nannte. Sicher, sie konnte mich umbringen und vielleicht noch ein paar andere. Aber sie könnte sicher nicht alle töten, ehe die sie in Stücke rissen. Werwölfe waren Magie gegenüber gewöhnlich ziemlich resistent, aber sie waren nicht immun. Jemand, der so viel Macht hatte wie Selene, konnte schon Schaden anrichten, ehe die stärksten Wölfe sie erreicht

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