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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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hätten.
    Ich wusste nicht recht, ob sich ihre Magie auf meinen Vater auswirken konnte. Aber ich war auch nicht bereit, ein Risiko einzugehen. Sie wollte mich, also sollte sie mich haben.
    Ich machte Anstalten vorzutreten.
    Rourke riss mich sofort zurück. »Rühr dich nicht, Jessica!«, flüsterte er in barschem Befehlston. »Selene ist unglaublich gefährlich. Die bringt dich um, wenn sie Gelegenheit dazu bekommt. Selbst dann, wenn es sie das eigene Leben kostet – sie wird es tun, schon allein, um mir eins auszuwischen. Und das werde ich nicht erlauben.«
    Ich sah ihm in die Augen. Dies war kein guter Zeitpunkt für eine tief gehende Diskussion darüber, was er mir zu tun ›erlauben‹ würde. »Rourke«, flüsterte ich, »ich werde nicht einfach hier herumstehen und kampflos zusehen, wie sie meine Familie umbringt! Du kannst mich nicht aufhalten, wie sehr du dich auch bemühst. Also fühl dich bitte nicht angegriffen dadurch! Wenn die Vampire mich wollen, sollen sie mich haben. Aber ich werde nicht zulassen, dass meine Familie oder mein Rudel meinetwegen ausgelöscht werden.«
    In diesem Moment zersprang mein Hirn in Millionen Stücke.
    Der Druck war so enorm, dass ich blindlings tastete und mich an Rourkes Arm festhielt, um mich aufrecht zu halten. Er stützte mich ganz automatisch und fraglos.
    Jessica! , wütete mein Vater. Jessica! Lass deine Barriere fallen. Sofort!
    Meine Barriere? Welche Barriere?
    Dad, ich bin da! Ich bin doch da! Mit einer Hand hielt ich mir den Kopf. Ein Vorschlaghammer wäre sanfter mit mir umgesprungen. Der Schmerz war unfassbar. Rourke hielt meine Taille fest umschlungen und knurrte aufgeschreckt. Ich glaube, du hast gerade alles zertrümmert, was ich an Barrieren hatte. Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass sie noch aktiv gewesen sind. Ich weiß nicht einmal, wie ich das mache und wann ich überhaupt Barrieren hochgezogen habe.
    Jessica, hör mir jetzt gut zu! Du musst von hier verschwinden. Mach dir keine Gedanken wegen Selene, nimm Rourke, und lauf! Ich kann nicht zulassen, dass sie dich kriegen, und ich werde es nicht zulassen. Wenn du jetzt verschwindest, können wir den Vampir in die Ecke treiben und uns um die Zauberin kümmern. Hast du mich verstanden?
    Dad, ich kann nicht   …
    Lauf, GOTTVERDAMMT!
    Mein Blut reagierte auf den Befehl, und ich krallte die Finger in Rourkes Hemd. Er verstand sofort und schob mich, so schnell er konnte, vor sich her, und sein Körper schirmte mich vor den Geräuschen meines Rudels ab, das sich auf einmal auf Vampir und Zauberin stürzte.
    Wir hatten gerade ein paar Schritte in den Wald hinein getan, als ich so abrupt stehen blieb, dass Rourke von hinten gegen mich prallte und schützend die Arme um meinen Körper legte.
    Dort, überall um uns herum, lauerten Wölfe. Mehr Wölfe, als ich zählen konnte. Jeder bleckte die Zähne, und ihre gelben Augen tanzten vor Erregung. Hier in den Schatten verbargen sich doppelt so viele Wölfe, wie auf der Lichtung gewesen waren. Wir konnten es nicht mit ihnen aufnehmen und überleben.
    Rourke zog mich dichter zu sich und drehte uns beide um, kehrte den knurrenden Wölfen seinen Rücken zu.
    Ehe wir uns einen konkreten Plan zurechtlegen konnten, ertönte auf der Lichtung ein lang gezogenes, wütendes Heulen.
    Tyler.
    Ich befreite mich von Rourke und rannte los, und er jagte umgehend hinter mir her.
    Was ich vor mir sah, als ich auf die Lichtung stolperte, war absolut unglaublich. Valdov stand über meinem Vater und tippte ihm, den knochigen Finger ausgestreckt, auf die Schnauze wie einem ungezogenen Kind. Der Rest des Rudels schlich knurrend um die beiden herum und wusste nicht, wie jetzt zu reagieren war. Zu unklar waren die Absichten des Vampirs. Kein Rudelmitglied aber war bereit, seinen Alpha zu gefährden. James heulte am lautesten. Sein Zorn schien die Luft zu entzünden, so glühend heiß war er. In seiner Wolfsgestalt mit dem blaugrauen Fell und beinahe so groß wie mein Vater war James beeindruckend. Nichts tun zu können, brachte ihn fast um den Verstand.
    Mein Vater war gefangen in irgendeinem Bann.
    Selene blickte blasiert auf ihn herab. Eine Woge zornbebender Empörung überschwemmte mich. Meine Wölfin heulte klagend, nur um gleich darauf böse zu knurren. Ich knirschte mit den Zähnen.
    »Ah, Callum, hast du ernsthaft geglaubt, wir würden nach unserer letzten Begegnung unvorbereitet herkommen? Tststs! Wiees aussieht, bist du dieses Mal jämmerlich unterlegen und ganz und gar nicht bereit

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