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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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seinem freien Tag so früh aus dem Bett springen, sich vollständig ankleiden und schminken mochte. Aber wer war ich, darüber zu urteilen? Diese Frau erwies sichlangsam als meine treueste Verbündete, und an Verbündeten mangelte es mir derzeit ein wenig.
    »Hören Sie, Juanita.« Ich beugte mich näher zu ihr, und sie kam mir sogleich entgegen, bis ihre Stirn beinahe meine berührte. »Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Tür nicht öffnen, wenn Sie hier draußen jemanden hören, ganz gleich, wer es ist.« Während ich das sagte, sah ich ihr direkt in die Augen und versuchte mich an einer vulkanischen Gedankenverschmelzung – ich war nicht Spock, aber einen Versuch war es doch wert. Ich wollte Juanitas Hilfe. Aber ich hatte nicht die Absicht, ihr Leben dafür aufs Spiel zu setzen. Wer auch immer den Scheißkerl von einem Werwolf angeheuert haben mochte, er meinte es ernst. Und er würde nicht zögern, auch Juanita auszuschalten. »Ich meine es ernst, Juanita. Nicht die Tür öffnen! Unter keinen Umständen! Schauen Sie durch den Türspion, und rufen Sie mich an, wenn Ihnen irgendwas … na ja, ich schätze … sonderbar vorkommt.« Nun ja, sonderbarer als das, was du letzte Nacht gehört hast, meine Guteste. »Oder allzu sonderbar.«
    »Okay, Chica. Ich Tür nicht öffnen für niemand, auch wenn man mir sagt, es in Ordnung ist, sí? « Geistesverschmelzungsfähigkeiten hatte ich offenbar nicht. Denn meine Nachbarin blieb davon unbeeindruckt. Die Enttäuschung versetzte mir einen kleinen Stich. Ohne ein Arsenal neuer übernatürlicher Gaben würde es nicht einfach werden, durch die Welt der Übernatürlichen zu navigieren, wo derartige Kräfte ein Muss waren. Ich hatte wirklich auf die mentale Überzeugungskunst gehofft. Das wäre ein echter Gewinn gewesen.
    James hatte es endlich geschafft, die Tür in die Öffnung zu klemmen, und auf den ersten Blick sah das Ergebnis recht überzeugend aus. Wahrscheinlich würde ein Stups mit der Fingerspitze genügen, um sie in meine Wohnung kippen zu lassen. Aber für den Augenblick musste das reichen. Sobald ich Gelegenheit bekäme, würde ich Jeff, den Hausmeister, anrufen. Da meineWohnung kahl war, gab es nichts zu stehlen. Aber jedem, der vorbeikam, den Zutritt zu gestatten, war heikel. Wenn Juanita mich vor verdächtigen Bewegungen vor meiner Wohnung warnte, lieferte mir das vielleicht einen Vorteil.
    Wir waren spät dran.
    Rasch kritzelte ich meine Telefonnummer auf den eigens dafür mitgenommenen Zettel und gab ihn Juanita. »Nicht vergessen, Juanita: Es ist extrem wichtig, dass Sie Ihre Tür nicht öffnen, ganz egal, warum! Haben Sie das verstanden?«
    »Ich nicht öffnen, Chica. Ich mit aller Kraft Wache halten für Sie.« Sie beugte sich noch ein letztes Mal mit listigem Blick vor. »Aber für Wiedergutmachen Sie kommen in meine Haus auf eine Drink, sí? Juanita wird Geheimnisse für Sie wahren, aber dafür Sie müssen Juanita erzählen, was passieren hier an diese verrückte Ort.« Sie schüttelte den Kopf. »Ist zu viel. Ich mir Sorgen machen um Sie.«
    Juanita war blitzgescheit, und ich bewunderte ihren Mumm. »Okay, Juanita, wir zwei sind im Geschäft.«
    Ich steuerte einige Wagenlängen vor James den Parkplatz vor meinem Büro an. Schon jetzt parkten dort haufenweise Autos. Allerdings wartetet dort nicht schon jemand darauf, mich anzuspringen. Also nahm ich an, mein Vater hatte die Wölfe unter Kontrolle. Ich parkte und ging zum Eingang. Auf James musste ich nicht warten. Drinnen gab es ja schließlich haufenweise kräftige Wölfe. Ein Übernatürlicher, der mich ausgerechnet jetzt würde angreifen wollen, wäre ziemlich dumm. Der Geruch vor dem Gebäude war eine Sturmflut männlicher Aggression.
    Ich stieß die Tür zu Hannon & Michaels auf, und Marcy stakste auf ihren Pfennigabsätzen aufgeregt auf mich zu. »Du bist spät dran.« In ihren Augen glomm ein Funke Abenteuerlust, kein sehr typischer Anblick. Ihr kennzeichnender Duft nach frischemLavendel stieg mir in die Nase und entlockte mir trotz der Situation ein Lächeln.
    Ich schaute auf die Uhr hinter ihrem Schreibtisch. »Das kannst du kaum spät nennen. Höchstens ein kleines bisschen unpünktlich.«
    Marcy zog die Brauen auf eine Weise hoch, die andeutete, dass sie mich zutiefst bedauerte. »Sie sind alle im Konferenzraum, aber da ist kaum noch Platz.« Sie griff nach meinem Arm und führte mich forschen Schritts den Korridor hinunter. »Und falls es dich interessiert, ich habe bereits einen Zauber um

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