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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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sein. Ich jedenfalls bin zufrieden.« Auf der Suche nach zustimmend nickenden Köpfen sah er sich um.
    Danny und Devon nickten unisono. Mein Blick fiel auf Grady, der kein Wort gesagt hatte, seit ich den Raum betreten hatte. Er taxierte mich aufmerksam und nachdenklich. Seine weisen Augen verweilten bei meiner Hand, und seine Miene war rätselhaft. Ich hoffte, dass er nicht bereits erkannt hatte, was mein Vater und ich während unserer kleinen Demonstration so mühsam zu verbergen gesucht hatten.
    Wenn Grady es wusste, dann waren die anderen auch nicht so einfach hinters Licht zu führen.
    Ja, es war Energie freigesetzt worden, als sich unser Blut vermengt hatte. Dieser Teil war wahr. Aber in tiefster Seele wusste ich, was auch mein Vater wusste.
    Der Blutschwur hatte keine Macht über mich.

KAPITEL FÜNFZEHN
    D evon.« Mein Vater brauchte gerade einen Herzschlag lang, um wieder ganz bei der Sache zu sein. »Sag uns, was du inzwischen über den Einzelgänger herausfinden konntest, der Jessica vergangene Nacht angegriffen hat!«
    Mein Vater wollte eindeutig vermeiden, dass das, was gerade zwischen uns passiert war, hinterfragt wurde. Wir wussten beide, dass er den Kreis darüber unterrichten sollte. Aber binnen eines Augenblicks hatte er beschlossen, mich gegen alle Vernunft zu beschützen.
    Er war mein Vater, und ich liebte ihn dafür, auch wenn uns das in eine gefährliche Lage brachte. Das Rudel könnte sich gegen ihn erheben, sollten die Wölfe je davon erfahren.
    Bei meinem Leben, ich würde dafür sorgen, dass sie das nie taten!
    »Das Foto …«, Devon tippte auf den Monitor, »… das ich gerade entdeckt habe, scheint zu dem Wolf zu gehören, den wir suchen. Diesen Angaben zufolge ist sein Name Robert Lincoln. Er wurde vor etwa zehn Jahren aus den Southern Territories rausgeworfen. Darüber hinaus ist nicht viel über ihn bekannt. Im letzten Eintrag wird spekuliert, er könne eine Weile in Russland gelebt haben.« Devon machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen. »Tatsächlich gesichtet wurde er vor zwei Jahren in Spanien.«
    Devon und ein paar andere Wölfe aus verschiedenen Rudeln, die sich mit Computern auskannten, hatten einige Zeit damit verbracht, eine Datenbank aufzubauen. Mit ihrer Hilfe konnten diesechs Weltrudel Informationen zusammentragen, um in einem Fall wie diesem problemlos Daten abzugleichen. Wurde ein Wolf zum Einzelgänger, so wurden sein Bild und sein Profil automatisch in der Datenbank erfasst. Einzelgänger waren zumeist sehr alte Wölfe, die den Entschluss fassten, den Rest ihres Leben in Wolfsgestalt zu verbringen, nicht in ihrer menschlichen Form. Es gab nur sehr wenige von ihnen, und alle waren vergleichsweise ungefährliche Betas, die strengen Regeln unterstanden. Aber es gab sie eben.
    Die Datenbank war das einzige gemeinsame Projekt, das die großen Weltrudel betrieben.
    Über die Rudelgrenzen hinweg herrschte unter Wölfen nicht gerade allzu viel Vertrauen. Aber diese Datenbank war dazu gedacht, die Sicherheit aller, seien es nun Werwölfe oder Menschen, zu gewährleisten. Zu den Weltrudeln zählten die beiden U.S. Territories, die sich vom Norden Kanadas bis zum Süden Mexikos zogen. Daneben gab es Rudel in Südamerika, in Europa und in Asiens Weiten, darüber hinaus eines, unabhängig von diesen beiden, in Russland.
    Russland war das wildeste und unberechenbarste Territorium. Die Wölfe dort waren von Geburt an für ihre Skrupellosigkeit berüchtigt. Es hieß, sie brächten dem Leben der Menschen wenig Wertschätzung entgegen, falls überhaupt. Ein Einzelgänger, der eine Weile in Russland verbracht hatte, musste als besonders gefährlich eingestuft werden. Denn allein in diesem Revier durften Einzelgänger sich frei bewegen – und konnten das auch, sofern sie korrupt und grausam genug waren, um dort auf Dauer zu überleben.
    Es gab viele kleine Faktionen unter den Wölfen in der Welt, kleinere, mehr oder weniger auf sich gestellte, aktive Gruppen. Aber sie galten nicht als funktionierende Rudel. Normalerweise unterstanden sie dem Alpha eines der großen Kontinente. Mein Vater herrschte beispielsweise über eine solche kleine Gruppeauf den Aleuten, deren Anführer sich einmal pro Jahr zu melden hatte. Aber diese Faktion war nicht wie die anderen Wölfe an unser Rudel gebunden. Das bedeutete: Sie musste nicht für uns in den Krieg ziehen. Die Clans dieser Faktionen wurden auf eine andere, lockerere, ursprünglichere Art geführt, so wie man es früher getan

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