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wie meinst du das?
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sie spürt meinen zorn, und sie friert, wenn ich sie mit meinen gedanken berühre, außerdem habe ich etwas von ihr mitgenommen,
r. v.
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subject: re: party und mehr
sehr gut, je mehr du von ihr besitzt, umso mehr macht hast du über sie. trotzdem solltest du mit deinen Spielchen aufhören. ich weiß, ich kann dich nicht davon abhalten, auf diese party zu gehen, vielleicht Ist es sogar ganz gut, wenn du in ihrer nähe bleibst, aber ich warne dich: ramalia wird womöglich ebenfalls dort sein, antonin
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re: party und mehr
ich weiß, vater. und Ich mache mir nichts vor: sie hat mich immer schon gehasst,
r. v.
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nein, das hat sie nicht, ganz sicher hat sie dich nicht gehasst, sie war diesem widerlichen, armseligen menschen ergeben, und damit hat sie schände über uns alle gebracht, aber du, mein sohn, wirst uns von dieser schände erlösen, schon bald!
antonin
9
Sie finden Ramalia in der Höhle. Hochschwanger und abgemagert. Sie bringen sie in die Burg und werfen sie Antonin vor die Füße. »Warum vernachlässigst du deinen Sohn?«, brüllt er ihr ins Gesicht. »Was hast du dir davon versprochen, dich mit diesem Mann einzulassen?« »Bitte verzeih mir!«, fleht Ramalia. »Es war in einer Neumondnacht. Er hat mich überfallen, mich gegen meinen Willen genommen«, lügt sie in ihrer Verzweiflung. »Ich habe nicht gewagt, dir so unter die Augen zu treten.« »Wie klug von dir!«, donnert Antonin. »Ich hätte dir die Frucht nämlich eigenhändig aus dem Leib gerissen!« Er greift in die schwarze Haarpracht seiner Frau und zerrt sie auf die Füße. »Aber ich schwöre dir, ich werde ihn töten, sobald er geboren ist.«
Die Haustür war nur angelehnt, und die Musik schallte dumpf aus dem Keller herauf. In der Diele stand ein hoch aufgeschossener Junge im schwarzen Livree, nahm Jolins Steppmantel entgegen und bat sie um ihre Einladungskarte.
»Soll das ein Scherz sein?«, fragte Jolin. »Wir haben keine bekommen. Klarisse hat uns mündlich eingeladen.«
Der Junge schüttelte den Kopf. »Nein, das hat sie nicht.« Er richtete seinen Blick auf Rouben. »Hast du auch keine bekommen?«
»Doch.« Zu Jolins Überraschung zog er eine schwarze Karte, die mit roten und goldenen Buchstaben bedruckt war, aus der Innentasche seines schwarzen Mantels und reichte sie dem Jungen.
»Okay«, sagte der, während er Jolin ihren Mantel zurückgab, seinen Blick allerdings unverändert auf Rouben gerichtet hielt. »Dann kannst du bitte dort hinuntergehen.«
Rouben schüttelte den Kopf. »Nicht ohne sie.«
»Ach, hör doch auf!«, stieß Jolin hervor. »Ich habe keine Lust auf dieses Theater. Das ist doch wirklich zu albern!«
Rouben hob beschwichtigend die Hand. »Wer bist du?«, fragte er den Jungen.
»Justin, Klarisses Bruder.«
»Würdest du dann bitte so nett sein und deine Schwester heraufbitten?«, erwiderte Rouben in freundlichem und zugleich bestimmtem Tonfall.
Justin schüttelte unwillig den Kopf. »Das geht nicht. Wenn weitere Gäste kommen ...«
»Wir sind ja hier«, unterbrach Rouben ihn. »Wir lassen niemanden durch. Nicht einmal die, die eine Karte vorzeigen ... Versprochen.«
»Also gut.« Justin warf ihm noch einen kurzen unsicheren Blick zu, dann huschte er eilig die Kellertreppe hinunter. Als er die Tür aufdrückte, erfüllten die Discohouse-Rhythmen einen Moment lang das ganze Haus.
»Das ist überhaupt nicht meine Musik«, sagte Jolin.
»Nein?« Rouben lächelte.
»Deine?«
Er zuckte die Schultern. »Ich finde sie nicht schlecht. Allerdings ...« Er stockte.
Jolin sah ihn neugierig an. »Ja?«
Anstatt ihr zu antworten, richtete Rouben seine dunklen Augen auf sie. Seine Pupillen waren groß, doch sein Blick kühl. Jolin hatte das ungute Gefühl, dass er sich geradewegs in ihre Gedanken hineinbohrte. Dann wandte er sich plötzlich ab, zog seinen Mantel aus und hängte ihn an die Garderobe. Und was ist mit mir?, dachte Jolin, die ihren Steppmantel noch immer über dem Arm hielt. Bedeutet es, dass du auf jeden Fall hierbleibst, auch ohne