unter seinen Mantel. Sie spürte seine Muskeln und seinen festen, geschmeidigen Körper. Sein heißer Atem strich über ihre Wange, und auf einmal wollte sie, dass diese Nacht niemals zu Ende ging. Jolin öffnete ihre Lippen. Sie kostete Roubens Zunge, schmeckte seinen Speichel, atmete den Duft seiner Haare. Er zog sie in die Kissen hinunter, breitete eine Decke über sie und versank mit ihr in einem Meer aus Lust und Sehnsucht, aus Licht und Dunkelheit, Sonne und Mond und einer Explosion aus Millionen von Sternschnuppen, die sie in einem gewaltigen Strudel mit sich riss und schließlich in einen glückseligen Schlaf hinübergleiten ließ.
Als Jolin die Augen aufschlug, war der Himmel über ihr von einem satten dunklen Blau. Hier und da glitzerten noch ein paar Sterne, doch am Horizont hatte sich bereits ein schmaler heller Streifen gebildet.
Rouben lag neben ihr und schlief. Seine Hand ruhte auf ihrer Schulter. Jolin betrachtete ihn mit einem warmen Gefühl im Herzen. Eine satte Zufriedenheit lag auf seinem Gesicht. Seine Züge waren glatt und entspannt, und sein Atem ging tief und gleichmäßig. Seine Lippen, diese schönen wundervoll geformten Lippen, die sie in der Nacht so zärtlich liebkost hatten, waren leicht geöffnet und entblößten seine kräftigen, schneeweißen Zähne. Sie waren schnurgerade gewachsen, die Eckzähne nur unwesentlich länger und spitzer geformt als gewöhnlich.
»Ich liebe dich«, flüsterte Jolin und küsste ihn sanft auf die Wange.
Rouben lächelte im Schlaf. Grunzend drehte er sich auf die andere Seite und umarmte ein Kissen.
Jolin setzte sich auf. Die Windlichter waren mittlerweile erloschen, und die Luft klirrte vor Kälte. Jolins nackte Haut jedoch war rosig und warm. Sie fror kein bisschen. Hingerissen blickte sie auf den hellen Streifen am Horizont und das hügelige Land, das sich mit wenigen laublosen Bäumen und einzelnen Häusern dunkel und geheimnisvoll darunter absetzte.
Plötzlich brach hinter einem der Hügel ein Sonnenstrahl hervor, und im nächsten Augenblick lag die ganze Landschaft wie ein Glitzerteppich aus Milliarden gefrorener Tautropfen zu ihren Füßen. Jolin hielt den Atem an. Wie verzaubert blickte sie auf die gleißend helle Scheibe, die sich langsam aus dem Horizont erhob und das dunkle Blau des Nachthimmels vertrieb.
»Rouben«, wisperte sie. »Schau doch nur ... Das musst du sehen ...«
»Nur dafür bin ich hergekommen«, sagte seine Stimme hinter ihr.
Nur dafür? Jolin fuhr herum.
Rouben hatte sich ebenfalls aufgerichtet. Er saß ein Stück hinter ihr, hielt seine Knie umschlungen und blickte direkt ins helle Tageslicht. Seine Haut war nicht mehr weiß, sondern schimmerte in einem sanften Ocker, und in seinen Augen spiegelte sich warm und bernsteinfarben die Morgensonne.
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das hätte so nicht passieren dürfen, das weißt du.
Antonin
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wieso? ich fand es außerordentlich prickelnd,
r. v.
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das glaube Ich dir gerne, das problem Ist nur, dass sie nun nutzlos
geworden ist.
antonin
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irrtum, vater, das gegenteil ist der fall, gerade jetzt wird kaum einer mehr misstrauisch sein,
r. v.
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und was Ist mit deiner geliebten jolin?
Antonin
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das Ist vorbei, oder glaubst du wirklich, ich werde sie jetzt noch ein einziges mal berühren?
r. v.
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nein, mein sohn, jetzt gehört sie mir, und du wirst sie mir holen.
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was ich? hierher zu uns? warum sollte Ich?
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weil es nachdem, was in der letzten nacht passiert ist, das beste für dich ist. außerdem bedeutet es eine große gefahr, jolin jetzt noch am leben zu lassen, ich werde meine pläne also ändern müssen und meine rache an ramalla leider nicht bis zum ende auskosten können