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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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Jahren jemand solche Worte zu ihr gesagt hatte. Sie war sehr froh, dass sie nicht zu den Menschen zählte, die rot werden, wenn sie verlegen sind. In diesem Fall hätte sie jetzt zu jeder Tomate in Konkurrenz treten können. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, gab sie Sandra eine Zusammenfassung von Steffens Nachforschungen und berichtete knapp von ihrem Erfolg bei der kleinen Bootswerft. Als Karin alles gesagt hatte, organisierte sie das weitere Vorgehen.
    »Ich fahre jetzt mit Steffen zu der Wohnung von Frau Mahler. Versuch bitte, so viel du kannst über Adina herauszufinden. Sandra machte sich ohne Umschweife an die Arbeit. Und als Karin dem Büro den Rücken kehrte, vernahm sie das flinke Geklapper von Sandras Fingern auf der Tastatur.
    Nach einem kurzen Abstecher zur Staatsanwaltschaft, wo Karin die Durchsuchungsvollmacht für Frau Mahlers Wohnung und für den Fall, dass sie diese antrafen, auch gleich einen Haftbefehl abholte, fuhren sie im Dienstwagen zu der betreffenden Adresse. In dem Wohnviertel waren bereits mehrere Blöcke rekonstruiert wurden und von außen strahlten die neuen Wohnungen Behaglichkeit aus. Etliche Mietskasernen hingegen standen noch leer und warteten auf die Sanierung.
    Steffen wollte gerade an der Haustür klingeln, da öffnete sich die Tür und ein Mann verließ das Haus. Karin nickte diesem freundlich zu und hinderte die Tür am Zufallen.
    »Das ist ja ein Service«, freute sie sich und beide stiegen die Treppen hinauf. An der Wohnungstür von Frau Mahler klingelten sie mehrmals. Nach einer Weile legte Karin ihr Ohr an die Tür und lauschte. Als sich nichts regte, holte Karin eine Plastikkarte aus ihrer Geldbörse, drückte mit ihrem Knie die Tür kräftig nach innen und zog die Karte durch den Spalt am Rahmen. Mit einem leisen Schnappen öffnete sich die Tür. Karin, deren Pistole zu Hause lag, trat zurück und ließ Steffen den Vortritt. Der zog seine Waffe und spähte vorsichtig in den Flur hinein. Als er nichts bemerkte, betrat er leise die Wohnung. Karin beobachtete ihn von der Wohnungstür aus. Steffen bewegte sich entlang der Wand und spähte in alle Räume. Nach dem letzten Raum gab er Entwarnung. Er steckte seine Waffe wieder ein und sagte: »Frau Mahler scheint ausgeflogen zu sein, aber sie hatte unangemeldeten Besuch.«
    Karin zog die Wohnungstür hinter sich zu, ging durch den Flur und als sie in die Wohnstube trat, verstand sie, was Steffen meinte. Die Wohnung war eindeutig durchsucht worden. Es lag aber kein Vandalismus vor. Jemand hatte systematisch die Schränke durchforscht. Sämtliche Ordner und alles was Hinweise über die Bewohnerin geben könnte, wie Adressverzeichnisse, Fotoalben und Briefe lag verstreut auf dem Boden. Alles andere war unberührt. Der ungebetene Besucher hatte sich auch nicht die Mühe gemacht, Bücher auf verborgenen Inhalt zu kontrollieren oder Kissen aufzuschlitzen.
    Karin und Steffen durchkämmten die gesamte Wohnung. Alles deutete darauf hin, dass hier zwei weibliche Personen lebten. Das Doppelbett war ordentlich bezogen, im Badezimmer standen zwei Zahnputzbecher und die Essecke in der Küche war eindeutig für zwei Menschen gedacht. In den Schränken im Schlafzimmer hingen ausschließlich Kleidungsstücke für Damen. Karin nahm einige Teile heraus und stellte fest, dass zwei unterschiedliche Größen vertreten waren. Die Musterung der Schuhe führte sie zu demselben Ergebnis. Als Karin die Übertöpfe auf den Fensterbänken bemerkte, die ohne die dazugehörigen Grünpflanzen einfach so dastanden, strich sie in allen Räumen prüfend mit ihrem Zeigefinger über freie Schrankflächen. »Diese Wohnung ist zwar sauber, aber seit schätzungsweise zwei Wochen ist nicht mehr Staub gewischt worden«, stellte Karin nach Abschluss ihrer Prüfung fest. »Und die einsamen Übertöpfe deuten auf eine längere Abwesenheit der Bewohner hin.«
    »Ich würde eher sagen, der Bewohnerin«, korrigierte sie Steffen. »Es ist mir zuerst im Bad aufgefallen. Der eine Zahnputzbecher ist eindeutig benutzt worden. Der zweite sieht, bis auf die kleine Staubschicht, aus, wie frisch aus der Spülmaschine. Daraufhin habe ich die Bettwäsche ganz genau betrachtet und auch daran geschnuppert. Die eine Seite des Bettes ist im Gegensatz zu der anderen unbenutzt. Das Laken riecht sogar noch leicht nach Waschmittel.«
    Karin betrachtete Steffen voll Ehrfurcht. »Du wirst mir richtig unheimlich, und dass du so etwas sogar als Mann bemerkst?«
    »Schon vergessen, ich lebe

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