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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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oben, neben ihrem Kopf. Auf diese Weise arbeiteten sich Karin und Sandra durch alle Zimmer der beiden Wohneinheiten des Erdgeschosses. Beiden war durchaus bewusst, dass in der Zeit, die sie mit der Untersuchung der einzelnen Räume verbrachten, eventuell flüchtende Personen ausreichend Zeit zur Verfügung hatten, um sich unbemerkt das Treppenhaus hinunter und durch die Eingangstür ins Freie absetzen könnten. Aber Karin zog nicht einen Augenblick in Erwägung, Verstärkung anzufordern. Es war ihr Wesenszug, Probleme im Alleingang zu klären. Und Sandra verfügte über eine große Portion Abenteuerlust, die sie zurückhielt, ihre Chefin zum Einhalten der Vorschriften aufzufordern.
    Nachdem sie sicher waren, dass sich in den zwei Parterrewohnungen niemand aufhielt, stiegen sie vorsichtig die Treppe hinauf, um im ersten Stockwerk mit ihrer Untersuchung fortzufahren. Für die Erkundung der einzelnen Räume benötigten sie viel Zeit, da sie in ihrer Achtsamkeit keinen Moment nachlassen durften. Hinter jeder Tür konnte ein Feind lauern, der bereit war, ohne zu zögern auf sie zu schießen. Sie tasteten sich mühsam von Zimmer zu Zimmer, immer gewärtig, dass jede Sekunde ein Angriff erfolgen konnte.
    Auch in den Räumen des ersten Geschosses blieb ihre langwierige und anstrengende Suche ohne Resultat. Gerade als Sandra behutsam die Treppe zum zweiten und höchsten Stockwerk emporsteigen wollte, wurde sie von Karin zurückgehalten. Diese neigte ihren Kopf an Sandras Ohr und flüsterte: »Hörst du etwas?«
    Sandra lauschte angestrengt, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Das Gewitter ist weiter gezogen, wir müssen jetzt sehr leise sein.«
    Genau wie Karin hatte auch Sandra durch die absolute Konzentration auf das Innere der Zimmer die Geräuschkulisse ausgeblendet und dabei nicht bemerkt, dass es wesentlich stiller geworden war. Nur noch das sanfte Rauschen des Regens war von den Klängen des Unwetters übriggeblieben. Sandra nickte ihrer Partnerin kurz zu und sie setzten ihren Aufstieg fort. Auch im letzten Stockwerk hielten sie sich strikt an ihre zeitaufwendige, aber dafür sichere Vorgehensweise. Als Karin vorsichtig eine der letzten Zimmertüren der zweiten Wohnung öffnete, ertönte ein so schrilles Kreischen, welches durch die Bewegung des Drehbolzens der Türangel hervorgerufen wurde, dass beide Frauen erschrocken stehen blieben.
    »Scheiße«, sagte Karin laut, nachdem sie ihren Schrecken überwunden hatte, »Jetzt weiß auch der letzte Hausgeist, dass wir da sind.«
    Danach lauschten beide still, ob sich irgendetwas rührte. Als nichts geschah, untersuchten sie den Raum gründlich. Auch in diesem Zimmer endete die Suche mit negativem Ergebnis. Sie schlichen zum nächsten Raum. Karin leuchtete, ohne sich selbst zu zeigen und Sandra folgte mit ihren Augen dem Lichtkegel. Doch statt der gewohnten glatten, dunkelgrauen Oberfläche des Fußbodens sah sie in diesem Zimmer mehrere Bündel liegen. Sandra wies Karin flüsternd auf ihre Entdeckung hin. Daraufhin schaute diese, misstrauisch und sehr achtsam, am Türrahmen vorbei in den Raum und richtete den Strahl ihrer Taschenlampe direkt auf die verdächtigen Klumpen. Die so erleuchteten Bündel nahmen Formen an und die beiden Frauen konnten erkennen, dass zwei Menschen bewegungslos auf dem Boden des Zimmers lagen. Nach dieser Entdeckung richtete Karin den Leuchtkegel auf den Fußboden vor dem Raum und suchte einen passenden Gegenstand. Sie fand ein Stück Holz und warf dieses in das Zimmer hinein. Nichts regte sich und auch die beiden liegenden Personen zeigten keine Reaktion auf das Klappern. Karin und Sandra verständigten sich mit Blicken. Karin sprang schnell in den Raum hinein und leuchtete sämtliche Ecken aus. Als sie sicher war, dass sich keine weitere Person in dem Zimmer aufhielt, gab sie in Richtung Sandra Entwarnung. Sandra betrat ebenfalls den Raum und stellte sich sofort mit dem Rücken an eine der Seitenwände. Diese Position versetzte sie in die Lage, das Zimmer und den davor liegenden Flur zu überwachen.
    Karin wandte sich zuerst der am Eingang liegenden Person zu. Der Mann lag auf dem Bauch und sie konnte nur eine Seite seines Gesichts sehen. Er kam ihr zwar bekannt vor, aber sie hätte nicht sagen können, um wen es sich handelte, da seine Gesichtszüge voller Blut waren. Karin fasste an seinen Hals und fühlte nach dem Puls.
    Der Mann lebte noch. Karin rief sofort medizinische Hilfe und forderte gleichzeitig Verstärkung an.
    Danach drehte sie den

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