Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
Vom Netzwerk:
angefügt, aber die Bilddateien sind noch auf meiner Festplatte. Weshalb fragst du?« Sandra blickte ihre Chefin forschend an.
    »Nur so ein Gedanke. Du hast doch nichts dagegen, dass ich mir die Bilder auf einen Stick kopiere?«
    »Tu, was du nicht lassen kannst«, lachte Sandra. »Also dann, bis morgen.«
    Karin sah dem davonfahrenden Seat noch einen Moment nach, dann machte sie sich auf den Weg zurück zur Polizeidirektion.

28. Kapitel
    Um das Abarbeiten des leidigen Papierkrams noch etwas hinauszuschieben, stattete Karin zuerst ihrem Chef einen Besuch ab. Sie klopfte an und spähte nach dem ›Herein‹ vorsichtig durch den Türspalt. Sie hatte Glück, Haupt war allein im Büro. Er erhob sich, begrüßte Karin und wies mit der Hand auf den Besucherstuhl. Karin ließ sich nicht zweimal bitten und sank aufseufzend in den schwarzen Lederstuhl.
    »Ich komme gern zu dir«, sagte sie und räkelte sich voll Wonne.
    »Oh, dankeschön. Darf ich das als Kompliment an meinen Charme auffassen?«, lächelte Haupt und sah dabei zu Karin, die wie eine zufriedene Katze auf dem Sofakissen wirkte.
    »Selbstverständlich, aber hauptsächlich hat es mir dein Besuchersessel angetan. Ich bekomme so oft Stühle zugewiesen, die mehr als unbequem sind, direkt rückenschädigend. Aber dein Sessel ist so etwas von behaglich, an den könnte ich mich gewöhnen.«
    »Aha, und ich hatte mir schon Hoffnungen gemacht. War’s wieder nichts.« Haupt schüttelte mit gespielter Trauer den Kopf.
    »Hast du bereits mit Staatsanwältin Faust gesprochen, oder soll ich dich über den Abschluss des Falles informieren?«, fragte Karin und probierte, ob man in dem Sessel auch wippen könne.
    »Sie hat mich heute Morgen angerufen, ich weiß also Bescheid. Aber ich habe Neuigkeiten für dich. Es handelt sich um Witkowski.«
    Karins eben noch entspannter Körper versteifte sich schlagartig. Sie fuhr hoch und sah Kriminalrat Haupt voll fieberhafter Erwartung an.
    »Gestern am späten Nachmittag und auch während der Nacht hat das BKA Razzien in Witkowskis Hauptquartier und in den anderen Standorten seiner Geschäftsstellen durchgeführt. Sie haben alle seine Kumpane festgenommen, nur er selbst ist leider entwischt. Aber eine Großfahndung läuft bereits. Das BKA hat wohl schon längere Zeit gegen ihn ermittelt. Er soll in brisante Waffengeschäfte verwickelt sein.« Bei diesen Worten sah Haupt Karin forschend an.
    Diese gab sich einen Ruck. »Da die BKA-Aktion jetzt gelaufen ist, kann ich dir erzählen, was ich über diese Angelegenheit weiß.« Mit diesen Worten begann Karin einen vollständigen Bericht von dem Vorfall an ihrer Garage und dem Inhalt des Gespräches mit Baumann vom BKA. Sie schloss mit den Worten: »Es hat mir ganz und gar nicht gefallen, dass du vom BKA keine Informationen erhalten hast, aber was sollte ich tun?«
    »Du musst dir keine Vorwürfe machen, du hast dich korrekt verhalten«, wehrte Haupt Karins Bedenken ab. »Schade ist nur, dass sie Witkowski noch nicht dingfest machen konnten«, dann pfiff er leise. »Waffengeschäfte mit den Taliban also. Na da macht sich Witkowski in der derzeitigen Situation keine Freunde. Da pauken ihn seine Anwälte auch nicht so leicht heraus.«
    »Erst müssen sie ihn schnappen«, dämpfte Karin Haupts Enthusiasmus. »Das wird nicht so einfach werden. So wie ich Witkowski einschätze, hat der für solch einen Fall vorgesorgt.«
    »Vielleicht auch nicht«, widersprach Haupt. »Es ist alles ziemlich plötzlich über ihn hereingebrochen. Es ist ein Wunder, dass er aus der Falle schlüpfen konnte. Entweder hatte er Glück oder er hat einen Tipp bekommen.«
    »Ich vermute Letzteres. Witkowski hat sicher mehrere gut bezahlte Spitzel bei Gericht und auch hier in der Polizeidirektion sitzen«, sagte Karin mit angewiderter Miene. »Ich hasse nichts so sehr, wie bestechliche Bullen. Den eigenen Kollegen in den Rücken fallen, widerlich.«
    »Wenn wir Glück haben, fallen im Zuge der Ermittlungen ein paar Namen. Seine Konsorten geben vielleicht im Austausch Informationen preis.«
    »Hoffen wir es«, sagte Karin. »Aber um ein anderes Thema anzuschneiden: Spricht etwas dagegen, dass ich ab nächste Woche Urlaub mache?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Wo soll es denn hingehen?«
    »Nach Frankreich. Ich will mit einer Freundin fahren, sie ist Reiseleiterin und kennt sich dort sehr gut aus.«
    »Dann rate ich dir, deinen Antrag so schnell wie möglich zu stellen, bevor ein missgünstiger Mensch seinen Mordgelüsten

Weitere Kostenlose Bücher