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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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eigentlich nicht. Und nun zur nächsten Hiobsbotschaft. Gestern war ich mit unserem Phantombildzeichner bei der ehemaligen Nachbarin von Sarah Lefort. Die Frau hat mich nur ununterbrochen beleidigt, weil das Jugendamt ihre Tochter mitgenommen hat, aber auf den Beamten, der bei ihr war, konnte sie sich nicht mehr besinnen. Die Frau ist Alkoholikerin und der Fusel hat schon schwere Hirnschäden bei ihr verursacht. Aber an den zweiten Beamten, nämlich mich, konnte sie sich sehr gut erinnern. Sie beschrieb mich als Anfang sechzig, sehr korpulent und klein.«
    Jan, der nicht gerade dürr, aber doch sehr schlank und einen Meter und achtzig groß war, schien das sehr zu amüsieren.
    Karin vertrieb seine Freude mit ihrer Frage nach der Tochter dieser Frau. Jan schüttelte den Kopf. »Sie ist jetzt in besseren Händen, als bei ihrer ständig volltrunkenen Mutter. Ich habe sie aufgesucht und mir die größte Mühe gegeben, ihr eine Beschreibung abzuringen. Sie hat ihn sich nicht richtig angesehen, konnte also keine Beschreibung von ihm geben.«
    Karin lachte bitter. »Was frage ich auch? Ich hätte es mir doch denken können. Die Beschattung von Pfeffer hat sicher auch nichts Verwertbares ergeben. Oder?«
    Jan schüttelte abermals den Kopf. Er legte Karin eine Mappe auf den Schreibtisch und sagte: »Das Protokoll des gestrigen Tages. Ich hätte mir die Mühe des Schreibens sparen und die Niederschrift von vorgestern gleich kopieren können. Gerade habe ich Steffen angerufen. Pfeffer hält sich stur an seinen gewohnten Tagesablauf, wie die du gleich lesen wirst. Der Typ scheint Abwechslung zu hassen.«
    »Vielleicht ist er nur ein Gewohnheitstier«, mutmaßte Sandra.
    Jan zuckte nur mit den Schultern und machte sich auf den Weg, um Steffen Dahlmann bei der Observierung abzulösen. Karin vertiefte sich in das Protokoll, welches dem vom Vortag tatsächlich glich und mit den trockenen Randbemerkungen von Steffen Dahlmann gewürzt war.
    11:30 Uhr:
Pfeffer zieht die Vorhänge vom Schlafzimmerfenster zurück und öffnet das Fenster. (Muss einen gesegneten Schlaf haben, der junge Mann.)
12:30 Uhr:
Pfeffer verlässt das Haus und geht in den unweit entfernten Supermarkt einkaufen. Im Supermarkt spricht er mit niemandem. Er kauft Lebensmittel und zwei Sixpack Bier. Anschließend begibt er sich auf direktem Weg nach Hause. (Bis zu meiner Ablösung hat Pfeffer das Haus nicht wieder verlassen. Wahrscheinlich hat er seine Freunde aus den Sechser-Packungen um sich versammelt, um im Kreis seiner Lieben die unerwartete Freizeit zu begehen.)
    Ab 15 Uhr führte Jan die Observierung durch. Karin vermisste ein wenig die Randbemerkungen Dahlmanns, die das einzig Erfreuliche bei dieser Lektüre gewesen waren. Aber sie wusste, dass Jan unbewusst auch ihre Laune durch seine Beschreibung heben konnte.
    15:10 Uhr:
Pfeffer verlässt das Haus und fährt mit seinem metallicgrauen Peugeot 207 Richtung Dresdner Osten.
    15:40 Uhr:
Er parkt das Fahrzeug in einer Straße unweit vom Schillerplatz. Er geht zu Fuß Richtung Schillerplatz.
    15:50 Uhr:
Pfeffer betritt die Schillergalerie.
    16:00 Uhr:
Im Café isst er einen Eisbecher (drei Kugeln: Schokolade, Vanille, Stracciatella, mit Eierlikör)
    Karin lacht auf und schreckte damit Sandra von ihrem Rechner hoch. »Also gründlich ist unser Mackie, da kann man nichts sagen.«
    Sandra, die das Protokoll vom Tag davor auch studiert hatte, nickte schmunzelnd.
    16:30 Uhr:
Pfeffer kauft eine Kinokarte (Film:
Der
    seltsame Fall des Benjamin Button
)
    16:35 Uhr:
Pfeffer betritt das Cinemaxx.
    26:37
Uhr:
Pfeffer geht zur Toilette.
    16:45 Uhr:
Pfeffer sucht seinen Platz (Reihe 25, Sitz
    14) im Kinosaal 1 auf. Ich saß eine Reihe hinter ihm.
    Während des Films verlässt Pfeffer das Kino nicht
    und hat auch mit keiner Person Kontakt.
    Schade, dass Steffen nicht mit im Kino war, denkt Karin. Da wüsste ich jetzt, wie ihm der Film gefallen hat.
    20:10 Uhr:
Pfeffer verlässt den Kinosaal und begibt sich zur Toilette. Auf der Toilette hat er, wie schon beim ersten Mal, mit niemandem Kontakt.
    20:15 Uhr:
Pfeffer verlässt das Kino und begibt sich auf direktem Weg zu seinem Fahrzeug.
    20:35 Uhr:
Pfeffer stellt sein Auto vor seinem Wohnhaus ab. Er begibt sich unverzüglich in seine Wohnung.
    20:40 Uhr:
Die Lichter in Pfeffers Wohnung werden angeschaltet.
    21:50 Uhr:
Pfeffer schaltet die Beleuchtung aus.
22:00 Uhr:
Ende der Observierung.
    »Also, bis auf Kleinigkeiten – vorgestern hat er sich
Operation Walküre
angeschaut und

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