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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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falsch eingeschätzt. Sie kamen mir wie eine eiskalte Polizistin vor. Ich muss meinen ersten Eindruck über Sie revidieren.«
    Karin sah Herrn Brendler lachend an. »Gleichfalls. Ich dachte Sie seien ein arroganter Kerl, der uns das Leben schwer machen will und wie ein Despot über Lehrer und Schüler herrscht. Und jetzt sehe ich, dass Sie ein empfindsamer Mensch sind, der nur über Sarahs Schicksal so verbittert war.«
    Jetzt lebte auch das Gesicht des Schulleiters auf. Wesentlieh umgänglicher als bisher musterte er die beiden Frauen als er fragte, ob er ihnen noch weiter behilflich sein könne.
    »Ja, da wäre noch eine Sache.« Sandra holte das Phantombild der unbekannten Frau aus einer Mappe und legte es Herrn Brendler vor. »Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen? Sie ist eine wichtige Zeugin im Fall Sarah Lefort und sie stand mit Sarah in engem Kontakt.«
    Der Schulleiter musterte die Zeichnung gründlich. »Nein, bedaure. Diese Frau habe ich noch nie gesehen.«
    »Wir würden gern in den nächsten Tagen einen Beamten vorbeischicken, um Ihren Kollegen ebenfalls diese Zeichnung vorzulegen. Würden Sie diesen bitte dabei unterstützen?«
    Herr Brendler nickte bejahend. Nach dem unerfreulichen Start hatte das Gespräch doch noch ein harmonisches Ende gefunden.

16. Kapitel
    Auf dem Weg zum Dienstwagen sagte Sandra: »Bei Brendler bist du echt diplomatisch vorgegangen. Ich weiß nicht, ob ich mich so gut im Griff gehabt hätte.«
    Karin steckte ihren Zeigefinger ins Ohr und wackelte darin herum. »Habe ich gerade richtig gehört? Du bist doch diejenige von uns beiden, die ihre Mitmenschen mit ihrer freundlichen Art um den Finger wickelt.«
    »Ja, schon. Aber nicht heute. Ich bin noch frustriert von dem Streit, den ich gestern Abend mit meinem Freund ausfechten musste.«
    »Deshalb heute Morgen auch die Schießübung?«
    »Du merkst aber auch alles. Aber ich gehe wirklich regelmäßig mit der Waffe trainieren.«
    Karin nickte. »Das glaube ich, bei der Trefferquote, die du hast.« Dann suchte sie ihr Handy hervor und meinte: »Geh bitte schon zum Wagen vor, ich muss noch rasch telefonieren.«
    Lange musste Sandra nicht auf Karin warten. »Wir fahren jetzt zu Christine, das ist nicht weit von hier. Ich wäre dankbar, wenn du fahren würdest. Ich bin immer noch total geschafft von der schlaflosen Nacht.« Nach diesen Worten machte Karin es sich auf dem Beifahrersitz bequem und zog fröstelnd ihre Jacke noch fester um sich.
    »Wer ist denn Christine und weshalb fahren wir zu ihr?«, fragte Sandra, während sie das Fahrzeug startete.
    »Christine ist meine beste Freundin. Sie arbeitet als Reiseleiterin und spricht unter anderem fließend Französisch. Zudem ist sie absolut vertrauenswürdig.«
    Sandra nickte verstehend und ließ sich von Karin durch den Dresdner Verkehr zu Christines Wohnung lotsen. Christine wohnte in einem Haus aus der Gründerzeit mit Blick auf den Hermann-Seidel-Park in Dresden Striesen. Bevor sie an der Tür klingeln konnten, öffnete Christine. »Ich habe euch bereits kommen sehen.« Nach diesen Worten schnappte sie sich Karin und drückte sie zur Begrüßung. Dann schaute sie Sandra herzlich an. »Karin spricht gut von dir und sie mag dich. Also mag ich dich auch.« Nun wurde auch Sandra als Willkommen an Christines Busen gedrückt. Und Sandra fühlte, dass dieser sich sehen lassen konnte. Christine war eine sehr attraktive, vollschlanke Frau. Sandra schätzte sie auf Mitte vierzig, sie war also im selben Alter wie Karin. Und was Sandra noch spürte, war die ungeheure Sinnlichkeit, die von Christine ausging. Sandra war noch nie einem Menschen begegnet, der einen so enormen Sexappeal verströmte wie Christine. Zudem war sie eine unglaublich lebhafte Frau, die sich mit einer Gewandtheit bewegte, welche Sandra ihr aufgrund ihrer fraulichen Formen nie zugetraut hätte. In kürzester Zeit hatte Christine drei Rotweinkelche auf dem Tisch platziert und eine Flasche Rotwein entkorkt. Sandra hielt schnell ihre Hand über das Glas und bat: »Für mich bitte keinen Alkohol. Ich muss noch fahren.«
    Christine winkte ab. Sie schaute auf eine große Armbanduhr, die ihr Handgelenk schmückte, und meinte lächelnd: »Es ist schon sechzehn Uhr. Da müsst ihr beiden heute nicht mehr arbeiten und ihr übernachtet selbstverständlich bei mir.«
    Sandra zögerte, sie kannte Christine noch nicht einmal fünf Minuten und schon sollte sie bei ihr nächtigen. Karin bemerkte Sandras Unschlüssigkeit und legte

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