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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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verfolgt. Aber alle Fährten, die er aufnahm, führten ihn nur in eine Sackgasse. In dem gestohlenen Fahrzeug, welches als Waffe eingesetzt wurde, waren nicht die geringsten verwertbaren Spuren aufgetaucht. Das Ergebnis von Steffens wiederholter Befragung der einzigen Zeugin half auch nicht weiter. Sie konnte sich an den Wagen erinnern, den Fahrer hatte sie nicht gesehen.
    Steffen zog auch die Möglichkeit in Betracht, dass der Mord in keiner Verbindung mit Sarah Lefort stand. Aber sämtliche Nachforschungen im Umfeld des Gastwirtes führten ins Nichts. Er war sich nach den Recherchen sicher, dass der Wirt tatsächlich nur sterben musste, weil er das Pech hatte, den dritten Musketier zu bedienen.
    Karin verdonnerte ihn und Jan zum erneuten Durcharbeiten aller Berichte, da sie selbst auch keine andere Möglichkeit sah, den Fall doch noch zu lösen.
    Steffen Dahlmann beschloss, das nicht zu tun. Bereits zweimal hatte er akribisch alle zur Verfügung stehenden Unterlagen durchgearbeitet.
    Jetzt suchte er nach einer anderen Möglichkeit, den Hebel anzusetzen. Er war mit Karin einer Meinung, dass der Weg zur Mörderin nur über den Fall Sarah Lefort gefunden werden konnte.
    Er schloss sich also den gesamten Freitagabend in seinem Büro ein, schaltete das Telefon stumm und rekonstruierte die Verfahrensweise, die in einem Vergewaltigungsfall, wie dem vorliegenden, eingehalten wurde. Seine theoretischen Ergebnisse verglich er anschließend mit den bestehenden Protokollen.
    Seine Mühe zahlte sich am Ende aus. Es war spät in der Nacht, als ihm auffiel, dass die Art und Weise, wie die Gegenüberstellung von Sarah mit den zwei verdächtigen Männern stattgefunden hatte, nicht in den Computerprotokollen erschien.
    Da Steffen es leid war, in diesem Fall immer nur eine Statistenrolle zu übernehmen, wollte er diese Spur allein verfolgen. Vielleicht war es nur verlorene Zeit, sich damit zu beschäftigen, aber vielleicht führte ihn diese vage Fährte zu einem Ergebnis und dann konnte er den kleinen Stachel aus seiner Seele entfernen.
    Steffen sah auf die Uhr: 23:00 Uhr. Er blätterte in den Berichten. Dank Sandras Untersuchungen fand er schnell das Revier heraus, wo der Fall Sarah Lefort seinen Anfang genommen hatte. Er rief an und fragte nach Polizeiobermeister Unger. Dessen Dienst begann erst am nächsten Morgen.
    Auch gut, dachte Steffen. Er ordnete das Chaos auf seinem Schreibtisch, spülte seine Kaffeetasse aus, zog seinen Mantel über und ging heim.
    Am Tag danach saß Sandra vor ihrem Monitor und arbeitete sich zum wiederholten Mal verbissen durch alle den Fall Sarah Lefort betreffenden Berichte. Sie war so vertieft, dass sie das mehrmalige Klopfen überhaupt nicht registrierte. Als Dr. Bretschneider den Raum betrat, sah sie ihn deshalb etwas verwundert an.
    »Guten Morgen Frau König, ich habe mehrmals geklopft, aber als niemand antwortete, bin ich dreist eingetreten. Wo ist denn die Wölfin?«
    »Karin hat sich heute Vormittag freigenommen. Sie erzählte irgendetwas von einem trüben Teich, und dass sie hofft, eine kleine Wanderung würde das Gewässer klären.«
    Dr. Bretschneider nahm ungeniert auf Karins Stuhl Platz und sagte: »Ich wollte Ihnen beiden eigentlich zu Ihrem großen Erfolg gratulieren. Im Kollegenkreis ist es das Tagesgespräch.«
    Sandra nahm die Anerkennung mit einem knappen Nicken zur Kenntnis. »Morgen kräht kein Hahn mehr danach, und wenn wir unsere Mordfälle nicht bald aufklären, rettet uns dieser kleine Erfolg auch nicht mehr.«
    Dr. Bretschneider sah Sandra wissbegierig an: »War denn von Frau Leforts ehemaligem Freund gar nichts zu erfahren?«
    Sandra schüttelte den Kopf. »Karin hat Pfeffer gestern so in die Mangel genommen, der beichtete alles, was er wusste. Aber leider verspürte Pfeffer nicht den Hauch einer Ahnung von den Vorfällen, sonst wüssten wir es jetzt. Als Sarahs Wohnung nach ihrem Suizid untersucht wurde, verschwieg er nur deshalb seine gescheiterte Beziehung zu der Frau, weil er befürchtete, dass ein Beamter tiefer graben könnte und seinen Diebstählen auf die Spur kommt.«
    Dr. Bretschneiders Interesse tat Sandra gut und sie war insgeheim froh, dass sie ihren Protokollen wenigstens einen Moment entrinnen konnte. Aber leider erhob sich der Doktor nach ihrer Auskunft und verschwand, nicht ohne vorher noch alle guten Wünsche für die Fahndung auszusprechen. Sandra blickte noch einen kurzen Moment zu der Tür, hinter der Dr. Bretschneider verschwunden war und wandte sich,

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