Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
merklich die Schultern. Ich seufzte nur. Und ich hatte mich schon darauf gefreut, ein bisschen Hilfe vom FBI zu bekommen.
»Dr. Lanza«, sagte Agent Kristoff, die Hände auf dem Rücken verschränkt, während er in die bereits geöffnete Leiche spähte, »passt das Symbol dieses Opfers zu denen, die man bei den anderen Opfern des Symbolmörders gefunden hat?«
Der Doc warf Agent Kristoff ein leicht verwirrtes Lächeln zu, das mich erfreute, denn mir war klar, dass es nur gespielt war. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Agent Kristoff. Ich habe die alten Akten noch nicht durchgesehen und bin deswegen nicht in der Lage, hier einen Vergleich anzustellen.« Er machte eine kurze Pause. »Detective Gillian ist die hiesige Expertin für den Symbolmörder.«
In diesem Moment liebte ich den Doc.
Kristoff wandte sich wieder mir zu. »Sie sind mit dem Fall vertraut?«, erkundigte er sich, und es klang wirklich nur eine Spur ungläubig, sodass ich schon dachte, mich verhört zu haben. Vielleicht war ich auch ein wenig übersensibel.
»Allerdings. Entschuldigen Sie, aber sind Sie bei der Sonderkommission?«, fragte ich und ließ es ganz unbefangen klingen.
Die Haut um seine Augen straffte sich. »Ja, ich bin heute Morgen damit betraut worden. Ich bin gerade von New Orleans herübergefahren.«
Ich setzte ein freundliches Lächeln auf, was mir allerdings nicht ganz leichtfiel. »Ah, ich verstehe. Dann sollte ich Sie über den aktuellen Stand in Kenntnis setzen.«
»Ich habe die Akten gelesen«, erwiderte er knapp. »Ich hatte lediglich gehofft, Dr. Lanza würde sich noch an die Zeichen erinnern, mit denen der frühere Symbolmörder hier in der Gegend gearbeitet hat.«
Dr. Lanza schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber da muss ich Sie enttäuschen. Ich habe nur einmal mit einem Opfer des Symbolmörders zu tun gehabt. Das war vor drei Jahren, kurz nachdem ich hierhergekommen bin. Wir hatten zunächst große Schwierigkeiten, das Symbol überhaupt zu finden, und selbst als uns das gelungen war, war es sehr schwierig, es zu identifizieren. Ich habe den Detectives vertraut, als sie gesagt haben, dass es zu den anderen passe.«
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Es tut mir leid, Agent Kristoff, aber Sie sagten, der frühere Symbolmörder. Wie kommen Sie darauf, dass es sich hierbei nicht um die Tat ein und derselben Person handelt?«
Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus einem düsteren Blick und einem Grinsen. »Ich will nicht sofort den voreiligen Schluss ziehen, dass es sich um dieselbe Person handelt. Dadurch würden wir unsere Ermittlungen viel zu sehr einschränken, und ich glaube, zu diesem Zeitpunkt wäre das nicht sonderlich klug.«
Verdammte Scheiße, wie gern würde ich ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht schlagen! Es kostete mich all meine Willenskraft, lediglich mit einem Schulterzucken und einem Nicken zu antworten. »Den Standpunkt kann ich verstehen. Aber meiner Meinung nach ist es reine Zeitverschwendung, andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, wenn so viele Einzelheiten und Indizien darauf hinweisen, dass es sich um dieselbe Person handelt. Sicher«, fuhr ich schnell fort, als er den Mund öffnete, um zu antworten, »begreife ich, dass wir auch andere Möglichkeiten nicht völlig außer Acht lassen dürfen, aber ich ziehe es vor, sie hinten anzustellen. Es sei denn, es tauchen irgendwelche überzeugenden Beweise auf, die darauf hindeuten, dass es sich um jemand anders handelt.« Ich legte den Kopf schräg und lächelte. »Ich bin ziemlich vertraut mit dem Fall und dem Symbol und der Methodik.« Und den arkanischen Spuren , fügte ich im Stillen hinzu. »Deswegen denke ich, wenn es sich bei dem Kerl um einen Trittbrettfahrer handelt, dann ist er verdammt gut. Das bedeutet, dass er ziemlich genau dieselbe Methode benutzt hat wie bei den früheren Morden. Und das bedeutet, dass es gut wäre, wenn wir uns auf diese Methode konzentrieren würden.« Jetzt musste ich mir ein Grinsen verkneifen. Hatte ich das wirklich alles gerade gesagt?
Ich sah einen Muskel an seinem Kiefer zucken. Er öffnete den Mund, um zu antworten, aber der Doc meldete sich zu Wort und unterbrach unser kleines Scharmützel.
»Sie ist wiederholt gewürgt worden.«
Agent Kristoff und ich wandten uns dem Pathologen zu. Ich trat an den Tisch. »Mehrfach?«, erkundigte ich mich und warf einen Blick auf die Halsmuskeln, die inzwischen freigelegt waren.
»Sehen Sie die Hämatome?«, fragte der Doc und deutete mit der Spitze
Weitere Kostenlose Bücher