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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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»Ich würde mir gern mal ansehen, was das für eine Geschichte ist.« Und ich wollte herausfinden, was dieser Greg für ein Mensch war.
    Tessa lächelte, offensichtlich erleichtert über den Themenwechsel. »Aber klar, Süße. Ich hole sie dir.«
    Sie? Ich hatte nicht allzu viel Zeit, darüber nachzudenken, denn in ungefähr zehn Sekunden war Tessa mit einem Stapel Bücher zurück. Es musste ungefähr ein Dutzend sein.
    »Okay, das ist die ganze Serie. Und bitte geh vorsichtig mit ihnen um, denn sie sind in gutem Zustand. Ich meine, verknick die Seiten nicht und schütte nichts darüber und lies sie nicht in der Badewanne!«
    Ich nahm meiner Tante den Stapel Comics aus der Hand und verkniff es mir, ihr einen finsteren Blick zuzuwerfen. Das war’s dann wohl mit einer gemütlichen Lesestunde in der Badewanne. »Ich werde vorsichtig sein. Ich verspreche es.«
    Meine Tante nickte knapp. »Sie werden dir gefallen.«
    Das hoffte ich sehr, denn ich hatte so ein Gefühl, dass sie in irgendeiner Weise wichtig waren. »Ich sag dir Bescheid, Tante Tessa. Okay, ich muss los!«, erklärte ich dann, klemmte mir den Stapel Comics unter den Arm und ging zur Tür.
    Erst als ich am Auto war, warf ich einen Blick auf das Titelblatt des obersten Buches. Die Saga vom Zerschmetterten Reich, Band 1, Besuche und Träume. Und da fiel mir auf, dass ich es versäumt hatte, meiner Tante von Rhyzkahls Besuch in meinem Traum zu erzählen. Ich wandte mich noch einmal dem Haus zu, doch in dem Moment schrillte mein Pager. Ich nahm die Bücher in die andere Hand, zog ihn von meinem Gürtel und las mit wachsendem Entsetzen die Nachricht. Eine weitere Leiche. Es war eine Frau, und man hatte sie in einer Seitenstraße hinter dem Shoppingcenter gefunden.
    Der Bericht über den Besuch in meinem Traum musste warten.

 
    12
    Ein weiteres Opfer. Ich krallte meine Finger ins Lenkrad, während ich fuhr und die Übelkeit sich in meinem Magen immer weiter ausbreitete. Damit waren es jetzt drei Morde in weniger als zwei Wochen. Noch nie waren sie so dicht hintereinander passiert . Er bereitet sich auf etwas vor, und das wird bald geschehen. Warum sonst sollte er das Risiko eingehen? Bei der letzten Serie hatte es alle zwei oder drei Monate einen Mord gegeben, nicht gleich mehrere in einer Woche. Aber mit drei in vierzehn Tagen würde es jetzt mit Sicherheit richtig rundgehen.
    Ich frage mich, ob sie mir erlauben, an dem Fall dranzubleiben? Ein kleiner Stich der Bestürzung durchfuhr mich bei dem Gedanken, vielleicht abgezogen zu werden, doch ich wusste, bei drei zusammenhängenden Morden war das ziemlich wahrscheinlich, wenn man meine Unerfahrenheit bedachte. Auch wenn ich es verstehen könnte, wäre ich auf keinen Fall glücklich darüber. Denk positiv, vielleicht bilden sie ja jetzt eine Sonderkommission . Plötzlich begriff ich, dass meine Gefühle durchaus gemischt waren. Es wäre großartig, mehr Mittel zu bekommen und mehr Unterstützung, aber wie zum Teufel sollte ich irgendjemandem die arkanischen Einflüsse auf den Fall erklären, ohne als vollkommen durchgeknallt dazustehen? Außerdem musste ich dann sicherlich mit diesem widerlichen Agenten zusammenarbeiten.
    Ich seufzte. Wie blöd von mir. Ich brauchte alle Hilfe, die ich bekommen konnte. Und darüber hinaus musste ich akzeptieren, dass die Wahrscheinlichkeit, ganz und gar von dem Fall abgezogen zu werden, ziemlich hoch war, damit ihn jemand übernahm, der mehr Erfahrung hatte. Und das war so ungefähr jeder in diesem Dezernat.
    Ich fuhr zu der Seitenstraße, die hinter den Läden verlief, und stellte mich in die Reihe der anderen Polizeiwagen. Die Leiche war am Shoppingcenter gefunden worden, eine mittlerweile unpassende Beschreibung für das, was inzwischen daraus geworden war. Vor zehn Jahren war es tatsächlich mal ein Shoppingcenter gewesen, aber bereits nach einem knappen Jahr war es ein Opfer des schlechten Standorts, der schlechten Bausubstanz und gieriger Politiker geworden. Bereits im zweiten Jahr hatten die Geschäftsleute begonnen, sich wieder zurückzuziehen. Bald reihte sich ein leeres Ladenlokal an das nächste, manchmal unterbrochen von einem kämpferischen Unternehmer, der von der niedrigen Miete angelockt worden war. Leider endeten auch jene, die unbedingt durchhalten wollten, im Bankrott, da der Rest des Shoppingcenters so heruntergekommen war, dass niemand mehr dorthin fuhr, um einzukaufen, allein schon aus dem Grund, weil er Angst um die eigene Sicherheit und die seines Autos

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