Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
Vom Netzwerk:
hatte.
    Ich ging an den anderen Wagen vorbei und ließ die Gegend auf mich wirken, bis ich den eigentlichen Tatort erreichte. An der Straße standen ungefähr ein halbes Dutzend verbeulter gelber Mülltonnen, um die herum zusätzlich verstreuter Müll lag, der sein Ziel verfehlt hatte. Ich war davon überzeugt, dass die Müllcontainer seit mehreren Monaten nicht mehr geleert worden waren. Der Gestank von altem Müll hing überall in der Luft wie der feuchte Muff in einer Dusche. Es war eigentlich genug Platz, um mit einem Auto die Straße hinunterzufahren, aber nur wenige Leute würden es riskieren, durch diesen Schutt zu fahren.
    Außerdem war mir klar, dass es hier wohl kaum eine Überwachungskamera gab. Obwohl an einigen Gebäudeecken Kameras hingen, die allerdings sehr hoch angebracht waren, damit niemand sie stehlen konnte, nahmen diese jedoch seit vielen Jahren schon nichts mehr auf. In einiger Entfernung sah ich meinen Captain mit drei Männern an dem gelb-schwarzen Band stehen, mit dem ein Teil der Straße abgesperrt war. Meine Schritte wurden langsamer. Ich hatte recht gehabt. Ich bekam endlich etwas Hilfe. Man soll eben immer vorsichtig sein, was man sich wünscht, oder? Ich verzog das Gesicht. Hoffentlich bedeutet es wenigstens, dass sie mir den Fall nicht wegnehmen. Schließlich bin ich über meinen Pager zum Tatort gerufen worden. Das musste ein gutes Zeichen sein.
    Special Agent Kristoff, alias Mr Widerlich, war einer der Männer, die mit Captain Turnham sprachen. Ein anderer war sehr viel kleiner als Kristoff, und als er sich ein wenig herumdrehte, verkniff ich mir ein Stöhnen. Detective James Harris arbeitete im Büro des Sheriffs von St. Long. Er war ein arroganter Mann, der sich für unglaublich wichtig hielt und mit dem deswegen schwer auszukommen war. Er war ein paar Zentimeter kleiner als ich und dick, mit einem Bauch, über dem sich seine Hemden bis kurz vorm Platzen spannten. Dazu ein fleischiges rötliches Gesicht, das dazu neigte, einen noch tieferen Rotton anzunehmen, wenn er sich ärgerte. Leider machte er seinen Job ziemlich gut, hatte Erfahrungen mit Ritualmorden und war ohne Zweifel sehr daran interessiert, in eine Sonderkommission wie diese zu kommen.
    Den dritten Mann kannte ich nicht – doch nach seinem Anzug und seinem Haarschnitt zu urteilen, ging ich davon aus, dass er ebenfalls vom FBI war. Er sah aus, als sei er knapp achtzehn, mit kurzem blondem Haar und einer gesunden Bräune, mit der er eher wie ein Surfer wirkte. Ich wusste, dass er älter sein musste, wenn er schon Agent war, aber ich fragte mich doch, wie lange er schon dem FBI angehörte.
    »Oh klasse, jetzt wird jeder denken, dass ich durchgeknallt bin«, murmelte ich und unterdrückte das Bedürfnis, zurück zu meinem Wagen zu gehen und schnell mein Make-up zu überprüfen. Da ich Tessa auf meinem Weg zur Arbeit besucht hatte, war ich zumindest wie ein Detective gekleidet. Ich trug einen maßgeschneiderten roten Rock mit dunkelblauen Schuhen und einem passenden Jacket. Ich hatte sogar an Accessoires gedacht, was in meiner Welt bedeutete, dass ich mir kleine Perlenohrringe durch die Löcher in meinen Ohrläppchen steckte.
    Captain Turnham nickte mir kurz zu, als ich näher kam. »Gentlemen, das ist Detective Kara Gillian. Sie ist die Verantwortliche in diesem Fall und …«, fügte er mit einem schnellen Seitenblick zu mir hinzu, »… wie ich schon sagte, habe ich vor, ihr die Leitung der Ermittlungen zu überlassen.«
    Es fiel mir schwer, ein professionelles Lächeln aufzusetzen. Mein Captain hatte es also ernst damit gemeint, einer Anfängerin die Leitung zu übertragen! Unglaublich. Und ich hatte irgendwie den Eindruck, dass darüber schon einige Diskussionen stattgefunden hatten. Kristoffs Gesichtsausdruck war versteinert, während Harris mit rot angelaufenem Gesicht die Stirn runzelte. Der Einzige, der mich mit einem Lächeln betrachtete, war der kleine Surfer.
    »Gillian, das ist Agent Zachary Garner«, erklärte Captain Turnham und deutete auf den blonden Agenten. »Ich glaube, Agent Ryan Kristoff haben Sie bereits getroffen, und ich bin sicher, Sie kennen Detective Harris vom Büro des Sheriffs.«
    Ich schüttelte allen die Hände, aber meine Aufmerksamkeit gehörte bereits der Leiche, die ich hinter dem Absperrband sehen konnte. Ich lächelte abwesend und murmelte etwas Angemessenes, dann wandte ich mich ab und duckte mich unter dem Band hindurch, wobei mir auffiel, dass die drei mir nicht folgten, aber das

Weitere Kostenlose Bücher