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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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erwischt.«
    »Ah«, stellte er fest. »Ich dachte nur, vielleicht …« Er verstummte und wirkte irgendwie seltsam verwirrt.
    »Vielleicht was?«
    Er zuckte die Schultern. »Nun ja, Dämonen und Dämonenfürsten schienen Ihnen ziemlich vertraut zu sein. Ich dachte, Sie könnten genauso gut …« Er gab ein unsicheres Lachen von sich. »Ich dachte, dass Sie vielleicht eine Beschwörerin sind.«
    Verdammte Scheiße! Er weiß es! »Hmm.« Ach, zum Teufel. »Okay, ich bin eine«, erwiderte ich, bevor ich es mir anders überlegen konnte. »Ich bin eine Beschwörerin. Und … ich wollte heute Abend ein Ritual durchführen.«
    Seine Miene erhellte sich, und er stieß sich vom Türrahmen ab. »Im Ernst? Sie sind eine Beschwörerin? Von Dämonen? Das ist ja cool!« Dann zog er eine Grimasse und schüttelte den Kopf. »Verdammt. Ich kann gar nicht glauben, dass ich das eben gesagt habe. Tut mir leid, ich klinge ja wie ein Teenager.«
    Ich blinzelte, dann grinste ich. »Nein, das ist schon okay. Ich bin ziemlich überrascht, dass Sie etwas über Beschwörungen wissen.«
    Er lächelte reumütig. »Das verstehe ich. Es gehört sicher nicht unbedingt zur Allgemeinbildung. Aber während der Arbeit, die ich mache, und bei den Fällen, die ich sehe, habe ich ein bisschen etwas darüber gelernt.« Dann wurde sein Lächeln ziemlich jungenhaft. »Und natürlich hat mir meine Großmutter ein paar Geschichten erzählt.«
    »War sie eine Beschwörerin?«
    »Nein. Zumindest glaube ich das nicht. Ich persönlich denke, dass ihr Vater oder ihre Mutter es waren und dass sie so die Fähigkeit geerbt hat, das Arkanische zu spüren. Aber wie auch immer sie dazu gekommen ist, als diese Fähigkeit an mich weitergegeben wurde, war sie schon ziemlich verwässert.« Er zuckte die Schultern und schien nicht besonders verärgert darüber zu sein. »Sie werden heute Abend also tatsächlich einen Dämon beschwören?«
    Nun war ich an der Reihe, die Achseln zu zucken. Dann schenkte ich uns erst mal Kaffee ein. »Ich habe darüber nachgedacht. Ich wollte sehen, ob ich diese Runen identifizieren kann. Milch oder Zucker?«
    »Von beidem bitte, wenn Sie haben. Ich dachte, man kann Beschwörungen nur bei Vollmond durchführen.«
    Ich reichte ihm seinen Becher. Er wusste mehr, als ich gedacht hatte. »Normalerweise schon. Der Grund dafür ist, dass es dann mehr arkanische Energie gibt. Aber wenn die Überlappung groß genug ist – so wie im Moment –, kann man es auch im Dunkeln machen, wenn man nur eine niedrige Kreatur ruft. Und obwohl weniger Kräfte frei werden, ist die ganze Sache stabiler.«
    Er umklammerte mit beiden Händen seinen Becher. »Sie wollen also einen Dämon von niedrigem Status beschwören?« Er versuchte ruhig und cool zu wirken, aber ich sah, wie fest seine Hände den Becher umfassten, und hörte auch die leichte Aufregung in seiner Stimme.
    »Ja … aber ich glaube nicht, dass ich es jetzt tun werde.«
    Seine Enttäuschung war deutlich sichtbar. »Oh. Und warum nicht?«
    Ich musste lächeln. Er war so überhaupt kein typischer FBI -Agent mehr – seit unserem ersten Kennenlernen hatte er sich ziemlich verändert. »Für eine Beschwörung muss man viele Vorbereitungen treffen, auch wenn es um einen niedrigen Dämon geht. Und ein großer Teil dieser Vorbereitung ist rein mental.«
    Er zuckte zusammen. »Und das habe ich jetzt alles zunichtegemacht. Tut mir sehr leid. Jetzt verstehe ich auch, warum Sie nicht gern Besuch empfangen.«
    »Das ist schon in Ordnung«, erwiderte ich, während ich mich an den Tisch setzte. »Ich kann die Beschwörung immer noch morgen Abend machen. Ich hatte … ein seltsames Erlebnis während meines letzten Rituals, deswegen möchte ich diesmal absolut kein Risiko eingehen.«
    Er nahm mir gegenüber Platz. »Was ist passiert?«
    Ich stützte mein Kinn in die Hand und betrachtete ihn. »Fragt das jetzt Special Agent Kristoff?«
    Er lachte. »Nein. Nein, das fragt jetzt Ryan.«
    Verdammt, er hatte wirklich schöne Augen. Und er war viel süßer, wenn er nicht auf FBI machte. »Ich hatte versucht, einen ziemlich ›gängigen‹ Dämon zu beschwören. Er gehört zu den eher niedrigen und wird ziemlich oft gerufen. Mit ihm gibt es fast nie Schwierigkeiten, und er ist ziemlich leicht herüberzuholen.«
    »Und diesmal hat er Theater gemacht?«, fragte er.
    »Er ist überhaupt nicht gekommen. Aber jemand anders ist erschienen. Jemand, der unglaublich mächtig und tausendfach gefährlicher ist. Er hat mit einer einzigen

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