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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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er. »Ich habe mich nur gefragt, ob Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit hätten, damit wir ein paar Aspekte des Falles besprechen können, auf die wir auf dem Revier … äh … nicht näher eingehen konnten?«
    Ich starrte ihn an. »Jetzt?«
    Er zuckte die Schultern. »Ja, schon. Tut mir leid, ich weiß, dass es spät ist. Aber wir haben zu wenig Gelegenheit, miteinander zu reden, ohne dass die anderen in der Nähe sind.«
    Nun ja, das entsprach so ziemlich der Wahrheit. Ich verzog das Gesicht und warf ganz automatisch einen Blick in den Himmel. Du wirst da keinen Vollmond entdecken, blöde Gans. Du wirst deine Beschwörung bei völliger Dunkelheit durchführen. Ich sah ihn wieder an. »Ihr Timing ist etwas ungünstig.«
    Er blinzelte, dann zuckten seine Lippen. »Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass Sie vielleicht Besuch haben. Es war kein zweiter Wagen in Ihrer Auffahrt.«
    Ich stöhnte. Ja, genauso musste es wirken, wenn ich ihm im Bademantel die Tür aufmachte und ihn nicht hereinlassen wollte. »Um Himmels willen, nein! Es ist niemand anderes hier.« Ich fuhr mir mit der Hand durch mein immer noch feuchtes Haar. »Nein, ich habe … äh … mich nur gerade auf etwas vorbereitet.«
    Er schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln. »Tut mir leid, ich hoffe, ich bin Ihnen nicht zu nahe getreten.«
    »Nein.« Ich unterdrückte ein Seufzen. »Zum Teufel, wenn Sie mich etwas besser kennen würden, dann wüssten Sie, dass ich verdammt selten Besuch habe.«
    »Das ist aber verdammt schade«, erwiderte er immer noch lächelnd.
    Flirtet er mit mir? »Nein, ich meine, überhaupt Besuch, nicht nur männlichen Besuch. Obwohl es davon auch nicht viel gibt. Scheiße! Ich meine … Ach, Scheiße!« Ich zog die Tür ganz auf. »Kommen Sie einfach rein«, knurrte ich, drehte mich um und ging den Flur hinunter in die Küche, bevor ich mich noch weiter demütigen konnte, falls das überhaupt möglich war. Warum hatte ich ihm nicht ganz direkt gesagt, dass ich in den letzten drei Jahren keinen Freund mehr gehabt hatte? Und Sex hatte ich nicht mehr gehabt seit …
    Ich zuckte innerlich zusammen, als ich Kaffeepulver in die Maschine einfüllte. Nein, ich war gerade erst vor zwei Wochen flachgelegt worden. Trotzdem konnte ich rein technisch immer noch behaupten, dass ich schon ziemlich lange keinen Mann mehr gehabt hatte.
    Ich goss Wasser oben in die Kaffeemaschine und drückte auf den Knopf, um sie einzuschalten. Dann wandte ich mich ihm wieder zu. Er lehnte im Rahmen der Küchentür, die Hände in den Taschen, während er mich mit einem amüsierten und doch irgendwie verwirrten Gesichtsausdruck beobachtete.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich wollte keinen wunden Punkt berühren.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. So ist es nicht.« Ich zog meinen Bademantelgürtel noch etwas enger. »Ich mag es einfach nur nicht, wenn Leute hierherkommen. Ich habe nicht besonders gern Besuch.« Kaum waren die Worte über meine Lippen, wurde mir klar, wie unhöflich das geklungen hatte.
    Aber er schien sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Sein Blick schweifte durch die Küche, betrachtete die makellos weißen Fliesen, die gelben gemalten Blumen, die sich knapp unter der Decke entlangzogen, die dazu passenden Geschirrtücher, die dreifüßigen Untersetzer aus Kupfer, die an der Wand hingen. »Sie halten Ihr Haus gut in Schuss, auch wenn Sie keinen Besuch erwarten.«
    Ich verschränkte die Arme. »Tut mir leid, Ihnen diese Illusion zu rauben, aber so sieht es hier normalerweise nicht aus.«
    »Oh?« Er hob eine Augenbraue. »Also haben Sie heute Abend tatsächlich Besuch erwartet?«
    Ich zögerte. Er wusste offensichtlich etwas über die arkanische Welt, und er schien zu akzeptieren, dass es so etwas wie Dämonenbeschwörungen gab. Aber das bedeutete noch lange nicht, dass er sich mit jenen Dämonen auskannte, mit denen ich es zu tun hatte, oder mit den Beschwörungen, die ich vornahm. Beschwörerinnen wie mich gab es nicht unbedingt an jeder Ecke. Ich hatte nie einen der Dämonen gefragt, aber ich glaube nicht, dass es auf der ganzen Welt mehr als hundert gab. Vermutlich waren es vor ein paar Hundert Jahren mehr gewesen, aber so, wie sich die Welt verändert und entwickelt hatte, war das Wissen darüber allmählich untergegangen.
    Also blieb ich lieber auf der sicheren Seite. »Kein Besuch«, entgegnete ich. »Ich versuche nur zumindest einmal im Monat gründlich aufzuräumen. Sie haben mich an einem guten Tag

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