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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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gerufen worden zu sein.«
    »Trotzdem ist das doch ein seltsamer Zufall.« Sein Gesichtsausdruck war ruhig, und er ließ mich nicht aus den Augen.
    »Ja, das ist es«, entgegnete ich. »Ein Zufall. Ich habe keine Erklärung dafür. Aber Rhyzkahl ist nicht der einzige Dämonenfürst in der anderen Welt«, fügte ich in eisigem Ton hinzu.
    Er sah mich ruhig an, und ich bekam den Eindruck, dass ich es jetzt zu hundert Prozent mit Special Agent Kristoff zu tun hatte. »Ich denke nur einfach, es ist ziemlich verblüffend, dass Sie eine Beschwörerin sind, und es scheint eindeutig zu sein, dass es sich bei dem Mörder um einen Beschwörer handelt oder jemanden mit starken Verbindungen in die arkanische Welt. Wenn man das zu der Tatsache in Beziehung setzt, dass die Morde begonnen haben, gleich nachdem Sie Polizistin geworden sind …«
    Ich stand auf, und die Wut kochte in mir hoch. »Beschuldigen Sie mich etwa?«
    Er blieb absolut ruhig, ohne Zweifel kam ihm sein ganzes Training als FBI -Agent zugute. »Sollte ich das? Meinen Sie nicht auch, dass dies ziemlich ungewöhnliche Zufälle sind?«
    Ich holte dreimal hintereinander tief Luft und nutzte jeden Funken Selbstbeherrschung, den ich durch meine Arbeit als Beschwörerin gelernt hatte, damit ich nicht ausrastete oder in Tränen ausbrach. Im Moment wäre beides möglich gewesen.
    »Ich denke, dass Sie keine Ahnung haben, wovon Sie reden.« Ich war angenehm überrascht, dass meine Stimme so ruhig und ausgeglichen klang, obwohl es in mir brodelte. »Allein die Chance, dass zwei Menschen in der gleichen Gegend mit arkanischen Kräften arbeiten? Wenn Sie auch nur die geringste Ahnung davon hätten, wie arkanische Mächte funktionieren, dann wüssten Sie, dass diese Gegend hier auf einem Kraftpunkt der arkanischen Welt liegt und es daher sehr wahrscheinlich ist, dass eine Reihe von Leuten Beziehungen zur arkanischen Welt pflegen. Und wenn die Fähigkeit zur Beschwörung auch kein weitverbreitetes Talent ist, so versichere ich Ihnen, dass ich nicht die einzige Beschwörerin auf der Welt bin.« Ich versuchte, nicht zu zittern. »Und sind Sie nie auf den Gedanken gekommen, dass der Grund, warum mir dieser Fall zugeteilt worden ist, derselbe Grund sein könnte wie bei Ihnen? Weil wir nämlich beide arkanische Energie spüren können?«
    Er betrachtete mich, dann zuckte er leicht mit den Schultern. »Natürlich. Keine Ahnung, was ich gedacht habe.«
    »Sie haben gedacht, ich bin es vielleicht gewesen«, erklärte ich knapp.
    »Können Sie mir das verdenken?«, erwiderte er und erhob sich. »Sehen Sie die Zusammenhänge denn nicht?«
    »Doch, das tue ich, und es ist wirklich ein verdammter Zufall. Und ich kann es Ihnen nicht verdenken. Sie kennen mich nicht. Aber ich bin unglaublich offen zu Ihnen gewesen, wenn man bedenkt, was und wer ich bin. Wenn ich der Mörder wäre, warum zum Teufel sollte ich Ihnen dann erzählen, dass ich glaube, der Killer ist ein Dämonenbeschwörer, und dann auch noch, dass ich ebenfalls einer bin? Sie sind einfach mitten in der Nacht zu meinem Haus gekommen, ich habe Ihnen alle Ihre Fragen beantwortet, und dann beschuldigen Sie mich, der Symbolmörder zu sein. Ja, ich kann Ihnen ganz gewiss einiges vorwerfen. Wenn das Ihre Art ist zu ermitteln, brauche ich Ihre Hilfe nicht. Und Sie sollten machen, dass Sie verschwinden.«
    Er runzelte die Stirn. »Vergessen Sie nicht, es steht Ihnen nicht zu, mir den Fall zu entziehen. Das FBI arbeitet mit Ihnen zusammen , nicht unter Ihnen.«
    »Es steht mir aber zu, Sie in hohem Bogen aus meinem Haus zu werfen, Agent Kristoff!«, sagte ich, und meiner Stimme war deutlich anzuhören, wie wütend ich war.
    »Ja, das tut es allerdings, Detective Gillian«, erwiderte er und betonte meinen Titel in geradezu beleidigender Weise. »Da ich als Gast hier bin. Zumindest dieses Mal.« Und damit drehte er sich um, verließ die Küche und ging den Flur hinunter. Ein paar Sekunden später hörte ich, wie die Eingangstür geöffnet und dann geräuschvoll wieder geschlossen wurde.

 
    14
    Mit hämmerndem Herzen lehnte ich mich gegen die Spüle, während ich hörte, wie sein Auto ansprang und der Schotter unter seinen Reifen wegspritzte. Was zum Teufel war gerade passiert? In weniger als einer Minute hatte sich das angenehme Gespräch in einen lautstarken Streit mit gegenseitigen Beschuldigungen verwandelt. Und ich hatte das blöde Gefühl, genau zu wissen, was er mit »dieses Mal« andeuten wollte. Wenn er mich tatsächlich

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