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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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könnten, und der in der Lage war, mir die Runen und Sigillen zu übersetzen. Es war eine ganz kleine und einfache Beschwörung.
    Wahrscheinlich ist es sogar am besten, wenn ich es tue, während wir keinen Vollmond haben . Mit etwas Glück würde der Mangel an Kraft verhindern, dass wieder irgendetwas Unvorhergesehenes geschah. Auch wenn es um einiges leichter wäre, irgendwelche Zwischenfälle zu verhindern, wenn ich verdammt noch mal wüsste, was beim ersten Mal schiefgelaufen ist!
    Bevor ich es mir anders überlegen oder doch noch einen Rückzieher machen konnte, marschierte ich hinüber zur Kellertür und riss sie auf.
    Kühle, abgestandene Luft wehte mir entgegen, und mit einem schlechten Gewissen erkannte ich, dass ich die Tür zum Keller seit meiner Nacht mit Rhyzkahl nicht wieder geöffnet hatte. Ich konnte es mir einfach nicht leisten, so schwach zu sein. Ich durfte mein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Und vor allen Dingen durfte ich keine Angst haben. Beschwörerinnen mussten vorsichtig sein, misstrauisch, aufmerksam – aber wenn sie Angst bekamen, verloren sie ihre Konzentration. Zeit für Furcht war immer erst hinterher, wenn man Zeit hatte, aus ihr zu lernen.
    Mit dem Schalter neben der Tür drehte ich die Lampen an. Im Licht der Leuchtstoffröhren wirkte der Keller kaum wie eine arkanische Beschwörungskammer. Mein Ärger über mich selbst wuchs, als ich mich umsah und die Utensilien entdeckte, die immer noch vom letzten Mal herumlagen – Kerzen auf dem Beton, das Messer auf dem Teppich, die Kreide und das Öl in der Nähe des verschmierten Diagramms. »Du bist einfach schlampig«, tadelte ich mich, aber ich konnte es immer noch schaffen. Es war noch früh, gerade mal sieben Uhr am Abend, was mir genug Zeit gab, sauber zu machen und die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
    Ich brauchte nicht lange, um den richtigen Rhythmus beim Putzen zu finden. Normalerweise war ich nicht sonderlich ordentlich und genau, aber wenn mir so viele Gedanken durch den Kopf rasten, war dies eine gute Möglichkeit, sie zu ordnen.
    Noch vor Mitternacht war mein Haus vorbereitet, die Kammer gesäubert, und meine entsprechende Kleidung hing auf dem Haken unten an der Kellertreppe. Ich stieg unter die Dusche, wickelte mich danach in meinen flauschigen Bademantel und ging nach vorn zur Haustür, um sie abzuschließen. Ich erschrak fast zu Tode, als jemand in dem Moment gegen die Tür klopfte, als ich den Schlüssel herumdrehte. Ich runzelte die Stirn, atmete einmal tief durch, während ich immer noch den Schlüssel umklammert hielt. Wer zum Teufel sollte um diese Zeit noch kommen? Mich besuchte nie jemand, was mir auch sehr recht war. Und ich wohnte auch zu weit von der Straße weg, als dass jemand wegen eines Notfalls käme.
    Scheiße! Ich hatte noch keinerlei arkanische Schutzmechanismen um das Haus errichtet. Das hatte ich mir für zuletzt aufgehoben, weil es einfach anstrengend war. Einen Moment stand ich unbeweglich da, um abzuwarten, ob mein unwillkommener Gast vielleicht wieder gehen würde, aber diese Hoffnung wurde schnell zerstört, als erneut geklopft wurde. Hart und laut. Ein Polizeiklopfen. Verdammter Scheiß noch mal!
    Ich spähte durch den Spion und war völlig schockiert, als ich sah, dass Agent Kristoff vor meiner Tür stand. Ich kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, ob noch irgendjemand anders bei ihm war. Ich konnte niemanden entdecken, aber durch den Spion hatte man auch nicht den besten Überblick über die Veranda.
    Ich zog den Bademantel fester um mich und verknotete sorgfältig den Gürtel, dann schloss ich auf und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Er trug ein langärmeliges schwarzes Hemd und dazu Kakihosen – was ihm sehr gut stand, wie ich in einem kurzen Anflug sehr privater Gedanken fand. Das Verandalicht warf außerdem äußerst interessante Schatten auf sein Gesicht. Es war ziemlich rau und kantig, wie das eines Mannes, der sich nicht davor fürchtete, im Freien zu arbeiten und sich die Hände schmutzig zu machen. Im Licht, das von oben auf ihn herabfiel, wirkten seine Züge ausgesprochen markant. Ich konnte nicht anders, aber in Gedanken verglich ich sein Gesicht mit der überirdisch perfekten Schönheit von Rhyzkahl, und ich war mir plötzlich absolut nicht mehr sicher, wen von beiden ich anziehender fand.
    In Gedanken verpasste ich mir eine Ohrfeige, um wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. »Agent Kristoff! Haben Sie sich verfahren?«
    »Nein, Detective Gillian«, erwiderte

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