Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
richtete mich unwillkürlich auf. »Hallo, Mr Cerise. Was kann ich für Sie tun?«
Er lachte, und es klang eine Spur unsicher. »Sie können mich Greg nennen. Hören Sie, ich habe keine Ahnung, wie das klingt, aber … äh … ich … ich habe mich gefragt, ob Sie schon Gelegenheit hatten, den Comic zu lesen. Ich meine, wenn Sie möchten, kann ich Ihnen ein Exemplar geben.« Er klang überaus eifrig, wie ein treuherziger Welpe.
»Meine Tante hat mir schon die ganze Serie geliehen. Ich möchte sie unbedingt lesen, sobald ich dazu komme.«
»Cool. Das ist cool.« Er schwieg ein paar Sekunden. »Ich … äh … habe in der Zeitung einen Artikel über diese Morde gelesen. Über den Symbolmörder.«
»Aha?«
»Und … ich habe auch gelesen, dass Sie der leitende Detective in dem Fall sind. Richtig?«
»Ja, das bin ich. Haben Sie irgendwelche Informationen für mich?«
»Äh, nein. Ich … ich frage mich nur, ob Sie neulich, als Sie bei mir waren, mit mir über etwas sprechen wollten, was mit diesen Morden zu tun hat. Ich bin sogar extra zum Revier gefahren, nur für den Fall, aber Sie waren nicht dort.«
»Nein. Ich habe mich nur für das Bild von Rhyzkahl interessiert.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. Scheiße! Ich komme schon wieder zu spät. Ich sammelte alle Akten und Notizen, die auf dem Küchentisch verstreut lagen, zusammen und packte sie auf einen Haufen. »Warum? Wissen Sie irgendetwas, das ich erfahren sollte?«
»Nein! Oh nein … nichts dergleichen. Ich habe mir nur Gedanken gemacht, und dann wollte ich gern wissen, was Sie von dem Comic halten.«
»Ich hatte ein bisschen viel um die Ohren, aber ich verspreche Ihnen, ich rufe Sie an, sobald ich Gelegenheit hatte, sie zu lesen«, erwiderte ich und runzelte die Stirn, während ich versuchte, mein Notizbuch unter all dem Papier hervorzukramen.
»Oh. Okay. In Ordnung. Also … dann vielen Dank.« Damit legte er auf. Ich starrte einen Moment auf mein Handy, und die Falten auf meiner Stirn vertieften sich noch. Was war das denn gewesen? Wollte er mir irgendetwas sagen? Oder war das seine Art mich anzubaggern?
»Jetzt verstehe ich, warum Sie keine Freundin haben, Greg«, murmelte ich, während ich in mein Schlafzimmer ging, um mich umzuziehen.
Schwer beladen erreichte ich das Büro. Ich hatte alle Notizen und Fotos und Zeitungsausschnitte von zu Hause mitgebracht, und das waren eine ganze Menge. Ich hatte gerade alles in eine Schachtel geworfen, als mir klar wurde, dass ich tatsächlich zu spät kommen würde. Schlimm genug, dass ich das Morgenmeeting verpasst hatte. Noch ein weiteres Meeting zu verpassen, würde mich als völlig unzuverlässig erscheinen lassen.
Zu meiner Erleichterung war das Besprechungszimmer leer. Ich nahm mir einen Stuhl und begann, meine Notizen durchzusehen. Ich hoffte, auf irgendetwas Neues zu stoßen. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet, und die Agents kamen herein, gefolgt von einem mürrischen Detective Harris. Ich nahm mir ein paar Minuten Zeit und zeigte ihnen meine Notizen und Fotos, dann setzten wir einander über unsere jeweiligen Fortschritte in Kenntnis – aber da gab es nicht viel. Nach den kurzen Berichten gingen wir einzelne Bereiche des Falles durch und teilten den anderen unsere Beobachtungen oder Überlegungen mit.
Nach ungefähr einer Stunde erhob sich Agent Garner, stöhnte und streckte die Arme über den Kopf, wobei es in seinem Rücken hörbar knackte. »Meine Augen fühlen sich an, als ob sie mir gleich aus dem Kopf fallen.« Sein Blick glitt zu der Schachtel. »Hey, was ist das?«, fragte er und zog den Stapel Comics heraus. »Gehören die auch zu dem Fall?«
»Oh, Scheiße, ich habe nicht gemerkt, dass ich die auch da reingeworfen habe.« Aber in dem Moment, als ich es sagte, klickte es in meinem Hinterkopf, als hätte etwas nur darauf gewartet, sich bemerkbar zu machen. Für wen ist diese Kontrollrune? Ist es ein Zufall, dass Greg Cerise diesen einen Dämonenfürsten so gut kennt? »Aber um ehrlich zu sein, glaube ich tatsächlich, dass es eine Verbindung gibt, aber ich weiß noch nicht genau, wie ich das erklären soll.«
Harris warf mir einen Blick zu. »Nur so eine Ahnung?«
Ich zuckte etwas verlegen die Schultern. »Ja, irgendwie so etwas.«
Zu meiner Überraschung nickte er zustimmend. »Ahnungen sind wichtig. Auf diese Weise sagt uns unser Unterbewusstsein, dass wir uns etwas näher ansehen sollten.« Er nahm den obersten Comic vom Stapel und begann darin zu blättern. Garner schnappte
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