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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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angelassen, und mit seinem typisch satten Sound fuhr er einen Augenblick später davon. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf die Fahrerin – sie trug eine Sonnenbrille, aber ich war trotzdem überzeugt, dass es sich um Elena Sharp handelte.
    Ich schob den Gedanken erst mal zur Seite, stieg in den Wagen und ließ den Motor an, damit die Klimaanlage ansprang. „Schnall dich an. Alles okay bei dir?“, fragte ich ihn noch einmal.
    Er folgte meiner Anweisung. „Mir geht’s gut. Ich muss nur mal ein bisschen die Augen schließen“, erwiderte er.
    „Du siehst beschissen aus“, sagte ich und fädelte mich in den fließenden Verkehr ein.
    „Das musst du gerade sagen“, meinte er. Ich warf ihm einen scharfen Blick zu. Er hatte es ohne jeden scherzhaften Unterton gesagt, aber ich verkniff mir eine Erwiderung. Er fühlte sich offensichtlich nicht wohl, und ich wollte nicht überreagieren.
    Während der Fahrt zu meinem Haus schwieg ich, und als ich in die Zufahrt einbog, sah ich, dass er eingeschlafen war. Zumindest hoffte ich, dass er schlief. Für einen kurzen Moment stieg Panik in mir auf, dass etwas Schreckliches geschehen war, aber seine Brust hob und senkte sich in sehr beruhigender Weise.
    Ich parkte den Wagen vor dem Haus und rüttelte ihn sanft an der Schulter. Ich hoffte sehr, ihn aufwecken zu können, da ich keine große Lust hatte, ihn ins Haus tragen zu müssen. Doch er riss sofort die Augen auf, als ich ihn berührte.
    „Wir sind bei mir zu Hause. Willst du dich hier ein bisschen aufs Ohr hauen?“
    Er rieb sich mit der Hand durchs Gesicht, dann nickte er. „Ja, das klingt gut.“
    Er schien etwas sicherer auf den Füßen zu sein, als er die Stufen zum Haus hochging. Die zwanzig Minuten, die er im Auto geschlafen hatte, waren offenbar schon eine große Hilfe gewesen. „Hast du Hunger?“, fragte ich ihn und wandte mich in Richtung Küche.
    Er zögerte, dann nickte er erneut. „Ich sollte wohl etwas essen.“
    Ich durchsuchte meinen Kühlschrank nach irgendetwas, das leicht war und schnell zubereitet werden konnte. Schließlich entschied ich mich für eine Minipizza. Ich rechnete schon damit, dass er irgendeine Bemerkung über meine Kochkünste machen würde, doch er zuckte mit keiner Wimper, sondern verschlang die Pizza mit drei Bissen. Erleichtert sah ich, dass er wieder etwas Farbe bekam, nachdem er gegessen hatte. Trotzdem hatte er immer noch dunkle Schatten unter den Augen, als hätte er seit einer Woche nicht geschlafen. Dabei dachte ich, das Monopol darauf zu haben.
    Ich schob eine weitere Pizza in die Mikrowelle, und als ich mich wieder zu ihm umdrehte, hielt er eine leere Weinflasche in der Hand und musterte sie aus schmalen Augen. Ich stöhnte innerlich auf.
    „Keine Sorge“, meinte ich. „Ich habe kein Alkoholproblem. Ich wollte mich gestern Nacht nur ein bisschen entspannen, um schlafen zu können. Und damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Flasche habe ich im Laufe einer Woche geleert.“
    Er hob den Kopf und sah mir in die Augen. „Ich habe nie behauptet, dass du ein Alkoholproblem hast.“
    „Das war auch gar nicht nötig.“ Ich nahm ihm die Flasche aus der Hand, warf sie in den Müll und zuckte zusammen, als sie klirrend auf die anderen beiden fiel, die bereits darin lagen.
    „Himmel, du bist aber empfindlich.“
    Ich holte tief Luft, um mich zu beruhigen. „Du hast recht, das bin ich.“ Ich nahm die zweite Pizza aus der Mikrowelle und legte sie ihm auf den Teller. „Tut mir leid.“
    Er nahm die Pizza und pustete darauf, um sie etwas abzukühlen. „Hast du Samstagnacht wieder jemanden beschworen?“
    Ich blinzelte überrascht wegen des abrupten Themenwechsels. „Ja.“
    „Das ist cool.“ Dann schwiegen wir ein paar Minuten angespannt, während er aß. Zumindest sah er jetzt besser aus. Eigentlich erwartete ich, dass er mich weiter über meine Beschwörung ausfragen würde, aber solange er nicht fragte, würde ich auch nichts erzählen.
    Schließlich lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und schob den leeren Teller von sich. „Okay, schon viel besser“, meinte er und schenkte mir ein weitaus normaleres Lächeln. „Und was für ein gestiefeltes Ding hast du da beschworen?“
    Ich starrte ihn an, dann wandte ich den Kopf, um auf den Boden an der Hintertür zu sehen. Toll. Ein fast perfekter Stiefelabdruck. Scheiße. Ich sollte meine Böden wirklich öfter wischen. „Ich … äh … habe Rhyzkahl beschworen.“
    Er runzelte die Stirn – vielmehr verzog er das Gesicht

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