Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
kann.“
„Natürlich nicht.“ Sie schloss kurz die Augen, dann schüttelte sie den Kopf und seufzte. „Eine weitere Möglichkeit für Davis, mich fertigzumachen.“
„Sie sind einen Tag vor seinem Tod ausgezogen und haben auch sofort die Scheidung eingereicht“, sagte ich mit einem Blick auf meine Notizen. „Wie lange hatten Sie beide schon Eheprobleme?“
Sie lachte kurz auf. „Oh, nein. Wir hatten überhaupt keine Probleme in der Ehe. Ich hatte sie. Ich … wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein.“ Eine seltsame Mischung aus Schmerz und Furcht huschte über ihr Gesicht, doch schnell war das höfliche Lächeln wieder da.
Interessant. Hatte sie Angst vor ihrem verstorbenen Mann gehabt? Genug, um ihn zu verlassen? Oder um ihn töten zu lassen? „Ja, Ma’am“, sagte ich und warf erneut einen Blick auf meine Notizen. „Sie haben in den vergangenen drei Jahren zweimal wegen häuslicher Gewalt die Polizei gerufen.“ Ich beobachtete ihr Gesicht, während ich sie freundlich und neutral ansah.
„Ja“, erwiderte sie. „Das habe ich getan.“
„Sie haben ihn aber niemals angezeigt.“
Elena Sharp erhob sich und ging zum Fenster, während sie die Arme vor der Brust verschränkte und sich dabei fast selbst umarmte. Sie blickte hinaus auf den See. „Ich weiß, dass alle gedacht haben, ich wäre nur ein dummes weibliches Aushängeschild. Und wissen Sie was? Das war ich auch – zumindest, was das Aushängeschild anging.“ Unbewusst fuhr sie mit den Händen über ihr Kleid und strich nicht existierende Falten glatt. „Aber ich bin nicht dumm. Ich bin in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen und dann auf die staatliche Highschool gegangen. Schon ziemlich früh habe ich gelernt, dass Dinge, die sich oft selbst mit Geld und Einfluss nicht erreichen lassen, mit einem guten Blowjob und einem vorgetäuschten Orgasmus leicht zu bekommen sind.“ Sie zuckte die Achseln und stieß ein unsicheres Lachen aus.
Ich hatte plötzlich ein viel besseres Gefühl, was meine eigene finanzielle Situation anging. „Also haben Sie Davis wegen seines Geldes geheiratet.“
Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu . „Und wenn schon? Er war fast zwanzig Jahre älter als ich. Aber ich bin nicht einfach nur geldgierig. Wir hatten auch viel Spaß miteinander, und ich habe nie wirklich damit gerechnet, dass er mir einen Antrag machen würde.“ Ein mattes Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Als er es tat, habe ich mir vor Schreck in die Hose gemacht, um ehrlich zu sein.“
„Und jetzt, wo er tot ist, sind Sie ziemlich gut versorgt, oder?“
Elena schüttelte den Kopf. „Mir geht es gut, aber wenn Sie glauben, dass ich das riesige Sharp-Vermögen geerbt habe, dann sind Sie leider schief gewickelt. Ich habe mit diesem Mann einen nicht anfechtbaren Ehevertrag unterschrieben.“ Sie senkte den Kopf und sah auf mich hinab. „Und ich habe ihn auch von meinem eigenen Anwalt sehr genau durchsehen lassen. Es wurden ein paar Änderungen vorgenommen, aber wir haben uns auf annehmbare Bedingungen geeinigt und dann geheiratet.“
„Das klingt mehr wie ein Firmenzusammenschluss“, bemerkte ich, bevor ich mir auf die Zunge beißen konnte.
Sie stieß ein kurzes Lachen aus. „Das war es in gewisser Weise auch. Wie ich schon sagte, wir hatten unseren Spaß, aber ich habe auch auf mich selbst geachtet. Und Davis war genauso. Wer weiß, vielleicht hat er genau das an mir gemocht. Mächtige Männer ziehen mich an. Ich schätze, das ist mein Untergang.“ Ein Ausdruck des Bedauerns glitt über ihr Gesicht, dann zuckte sie ihre nackten Schultern, und er war fort. Sie ging zum Schreibtisch, öffnete eine Schublade und holte einen braunen Umschlag heraus. „Wie auch immer … Bei einer Scheidung würde ich das hier bekommen“, sagte sie, während sie ein Blatt Papier aus dem Umschlag zog und es mir reichte.
Ich überflog den Ehevertrag schnell. „Das ist … eine ganz nette Summe“, bemerkte ich und versuchte nicht zu zeigen, dass mir fast die Augen aus dem Kopf fielen.
Sie schenkte mir ein ironisches Lächeln. „Ja, ich weiß. Glauben Sie mir, ich weiß genau, wo ich herkomme. Im Gegensatz zu vielen dieser reichen Ziegen, mit denen ich meine Zeit verbracht habe, weiß ich diesen Lebensstil zu schätzen. Ich hätte es für den Rest meines Lebens ziemlich bequem gehabt.“
„Und was bekommen Sie jetzt, da er gestorben ist, bevor Ihre Scheidung rechtskräftig ist?“
Ein Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. „Er hat zwei Kinder von
Weitere Kostenlose Bücher