Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
Vom Netzwerk:
Glück ist man als Leiter des Clubs nur für die Verwaltung und so zuständig. Cool hat sich für eine Weile freiwillig gemeldet und trainiert derzeit unser Team.«
    »Und was ist mit Allie? Soll sie auch surfen?« Die Vorstellung, dass sich meine Tochter den Hals brach, nur weil sie irgendwelche Jungs beeindrucken wollte, gefiel mir ganz und gar nicht.
    »Nicht diesmal«, erklärte er. »Im Frühjahr werden wir wieder mit einem Anfängerkurs beginnen. Wenn dann der Sommer kommt, wird sie die nötigen Grundkenntnisse haben, das verspreche ich Ihnen.«
    »Hm.« Ich sah mich in der Turnhalle um und entdeckte Allie. Sie hielt Timmy an der Hand. Mindy stand neben ihr, und die beiden Mädchen unterhielten sich mit einer Gruppe von Jungen. Allie lachte, und ihr Gesicht strahlte. Die Jungs saugten diesen Anblick förmlich in sich auf, als ob es sich um einen besonders schönen Sonnenaufgang handelte. Ich unterdrückte ein Seufzen. Manchmal bedauerte ich es, keine normale Kindheit gehabt zu haben. Wie schön wäre es doch gewesen, mir um Jungs und Noten anstatt um Dämonen und Höllenhunde Sorgen zu machen! Ich stellte es mir toll vor, in meinem Rucksack Make-up und Nagellack mit mir herumzuschleppen anstatt Weihwasser und Kruzifixe.
    Ich selbst mochte vielleicht keine leichte Kindheit gehabt haben, aber zumindest meine Kinder hatten sie. Das war stets Erics und mein Bestreben gewesen. Das war übrigens auch einer der Gründe, warum ich mich wieder auf die Forza Scura eingelassen hatte. Ich kenne das Böse da draußen nur allzu gut, und ich will alles tun, um es von meinen Kindern fernzuhalten.
    »Kate?« Ich blickte auf und stellte fest, dass David mich fragend ansah. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, entschuldigen Sie. Ich dachte nur gerade darüber nach, wie schnell Kinder doch erwachsen werden.« Ich blickte ihn an. »Haben Sie Kinder?«
    »Um die hundertzwanzig«, erwiderte er und zeigte mit einer ausladenden Geste in die volle Turnhalle.
    »Und wie sieht es mit eigenen aus?«
    Sein Zögern war so kurz, dass ich es mir auch eingebildet haben konnte. »Keine eigenen.«
    Für einen Moment herrschte angespanntes Schweigen zwischen uns. Dann räusperte ich mich. »Was diese Jungs in Badehosen betrifft – gehört der auch dazu?« Ich zeigte unauffällig auf meine Tochter und die Gruppe von Jungen, bei der sie stand. Vor allem hatte ich einen dunkelhaarigen Schüler in einer Jeansjacke im Visier, der für meinen Geschmack etwas zu nahe bei meiner Tochter stand.
    »Das ist Troy Myerson«, erwiderte David. »Die meisten Mädchen finden ihn toll.«
    »Allie auch?« Von ihm hatte ich ebenfalls noch nichts gehört.
    »Ja, kann man so sagen«, antwortete er. Sein leises Lachen deutete ich als Hinweis, dass ich wahrscheinlich die Einzige in der Turnhalle war, die keine Ahnung davon gehabt hatte, wie toll auch Allie den dunklen, hübschen Troy Myerson fand. Können Sie sich etwas Schmerzhafteres für ein Mutterherz vorstellen?
    Zum Glück blieb mir nicht lange Zeit, diesem Schmerz zu frönen, denn in diesem Moment trat Sarah Talbot, die Vorsitzende des Buffetkomitees, zu mir. »Hallo, Kate. Gut, dass ich dich gefunden habe. Wir möchten jetzt allmählich zusammenräumen. Könntest du uns zur Hand gehen und die übrig gebliebenen Kuchen mit wegräumen?«
    David verabschiedete sich sogleich und verschwand. Ich blieb allein in der Elternbeiratshölle zurück. Einer Hölle, die noch um einige Grad heißer wurde, als Marissa zu uns stieß und sich in die Unterhaltung einmischte.
    »Kate hat jetzt leider keine Zeit«, erklärte sie Sarah. »Sie ist mit mir für die Bewohner von Coastal Mists verantwortlich. Wir müssen die Leute langsam, aber sicher zusammentrommeln.«
    »Oh«, meinte Sarah. Sie blickte zu den Stuhlreihen, wo sich einige der Heimbewohner um Schwester Kelly versammelt hatten. »Es sieht aber doch so aus, als ob die meisten schon da wären.«
    »Trotzdem«, entgegnete Marissa und fasste mich entschlossen am Arm. »Wir sind schließlich für einen reibungslosen Ablauf verantwortlich.«
    Sarah warf mir einen mitfühlenden Blick zu und sah Marissa dann so eisig an, als wollte sie Nitroglyzerin zum Gefrieren bringen. Normalerweise hätte ich mich sofort auf Sarahs Seite gestellt. Doch in diesem Fall hatte Marissa leider recht. An diesem Tag hatte ich wahrhaftig noch nicht den Preis für die beste Begleitperson des Jahres verdient.
    »Mach dir keine Vorwürfe«, sagte Marissa und tätschelte mir lieblos die Hand, nachdem Sarah

Weitere Kostenlose Bücher