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Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Titel: Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lampson
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voller faszinierender und informativer Bücher vorfinden. Bedien dich von den Getränken im Kühlschrank. Sie sind allesamt stark gekühlt.«
    »Du bist so komisch«, sagte Julia. »Du bist ganz anders als Joe oder Alvin. Wie können drei Brüder nur so verschieden sein? Ist dein Mittelname Lou?«
    »Nein, warum?«
    »Ich finde, Marcus Lou wäre ein richtig guter Name für dich. Warum rasierst du dir die Brust?«
    »Was?«
    »Du hast Rasiercreme auf der Brust.«
    Marcus schaute an sich runter und wischte etwas von der Rasiercreme weg. »Das gibt mir das Gefühl, sauber zu sein. Willst du hier warten?«
    »Vielleicht könnte ich ja ein bisschen schlafen.«
    »Du kannst dich gern aufs Sofa im Wohnzimmer legen. Und natürlich hältst du dich von jedem Zimmer fern, das ich nicht eigens erwähnt habe.«
    »Viel Glück«, sagte Julia.
    Julia legte sich auf dem Sofa schlafen, und Marcus und ich gingen zu dem riesigen Park drei Straßen weiter. Außer Basketball gab es da auch ein paar Baseballfelder, Rasenflächen, ein paar Tennisplätze und Picknicktische und Bäume. Auf einem der Basketballplätze lief gerade ein sehr hitziges Spiel übers ganze Feld, aber der andere war leer, also spielten wir dort. Die Begrenzungslinien waren abgewetzt und die Netze zerfetzt, doch die Ringe waren gut und immer ziemlich nett zu mir. Marcus’ Spielkleidung glänzte dermaßen, dass ich mich fast in seinen Shorts spiegeln konnte. Ich spielte in den Sachen, die ich anhatte.
    Auf einem Basketballplatz konnte ich praktisch alles, was ich wollte, weil ich fünfzehn Jahre lang nichts anderes als Basketballspielen gemacht hatte, daher bin ich extrem gut. An dem Tag im Park habe ich mich sofort in den Ring verliebt. Ich traf mit meinen Würfen fast immer, und Marcus wollte erst, dass wir über zwei Gewinnsätze spielten, dann über drei, dann über vier. Auch als es schon dunkel war und wir im Flutlicht von den Tennisplätzen spielten und alle anderen nach Hause gegangen waren, hörte er nur auf, weil er, als er sauer wurde, den Ball weit weg auf eines der Baseballfelder drosch und ein paar Jungs ihn nahmen und damit wegrannten.
    »Diese Ringe sind praktisch unbespielbar«, sagte er auf dem Nachhauseweg. Und dann: »Also, so gut sieht sie nun auch wieder nicht aus.«
    »Was?«
    »Julia. Mit diesem Muttermal am Hals? Wenn Alvin sich schwer in ein Mädchen verliebt, sollte man doch meinen, dass sie perfekt ist.«
    Ein Muttermal an Julias Hals war mir noch gar nicht aufgefallen, aber als wir wieder zu Hause waren, sah ich, dass Marcus recht hatte. Es saß genau unterm Ohr, ungefähr auf halber Höhe des Halses, und war vielleicht so groß wie ein Maiskorn. Trotzdem kapierte ich nicht, was Marcus da redete. Ohne dieses Muttermal hätte sie doch auch nicht besser ausgesehen.
    Nach ihrem Schläfchen war sie einkaufen gegangen und machte gerade in der Küche Cheeseburger, als wir reinkamen. In der Wohnung war es warm und roch nach Abendessen. Marcus schickte mich Avocados holen, während er unter die Dusche ging, danach zermanschte er ein paar in einer Schale zu Guacamole.
    »Das war ein großer Durchbruch«, erzählte er Julia. »Erst als Joe vierzehn war, fanden wir heraus, dass er auch Guacamole aß, solange es nur auf einem Cheeseburger war.«
    »Ich mag es sehr«, gab ich zu.
    Wir setzten uns ins Wohnzimmer auf die Sofas und aßen die Cheeseburger und die Guacamole von Plastiktellern. Marcus erzählte eine lange Geschichte, wie der Bus auf dem Weg zu seinem Summer-League-Spiel liegen geblieben war, aber an mehr erinnere ich mich nicht. Als er dann sein Bier leer trank, fragte er Julia, wie Alvin seine ganze Zeit in Tennessee verschwendet habe. Ich glaube, die Frage hat ihr nicht gefallen, und einen Moment lang dachte ich, sie würde ihren Teller nach ihm werfen oder so was, aber dann streifte sie bloß die Schuhe ab. Ich weiß noch, dass ich überrascht war, wie stark und kräftig ihre Füße waren, als hätte sie barfuß einen Berg bestiegen. Ihre Füße wirkten so viel kräftiger als sie.
    »Er hatte einen Ganztagsjob, nur damit du’s weißt«, sagte sie.
    »Das ist wirklich schwer zu glauben«, sagte Marcus.
    »Er arbeitete täglich von acht bis vier, manchmal länger.«
    »Okay. Aber wurde er dann gefeuert?«
    »Es hat einfach nicht gepasst.«
    »Was ja wohl auf das Gleiche hinausläuft.« Marcus lachte, machte noch ein Bier auf und bot auch ihr eins an.
    »Wie kommst du darauf, dass ich Bier trinke?«
    »Ich dachte, heutzutage trinken alle

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