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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Ihnen die Landung hier gestattete. Ich möchte mit Ihrem Vorgesetzten sprechen. Und ich möchte, daß Sie diesen beiden Aufforderungen unverzüglich nachkommen.“
    „Wie glauben Sie eigentlich, sich hier aufführen zu können?“ platzte es aus dem Brigadegeneral heraus. „Diese Welt ist besetzt …“
    „General“, ließ sich eine Stimme vom Tisch her vernehmen, und alle Köpfe im Zimmer wandten sich dem Mann zu, der dort saß. „Vielleicht sollte ich besser mit der Bürgermeisterin sprechen.“
    „Ja, Sir“, brummte der Offizier. Die Haut in seinen Augenwinkeln war noch immer ein wenig faltig, und seine Wangen röteten sich, als ihm das Blut ins Gesicht schoß. „Amanda Morgan, dies ist Dow deCastries, Oberbefehlshaber der Truppen der Allianz-Koalition.“
    „Ich habe ihn nicht für Ihren Laufburschen gehalten“, gab Amanda zurück. Sie trat mit einem Schritt an die Außenkante ihres Schreibtischs heran und sah Dow an.
    „Sie sitzen in meinem Sessel“, sagte sie.
    Dow erhob sich zwanglos, trat zur Seite und deutete auf den nun frei gewordenen Platz.
    „Bitte sehr …“ erwiderte er.
    „Ja, bleiben Sie nur stehen, das genügt mir für den Augenblick“, sagte Amanda. Sie machte keine Anstalten, sich zu setzen. „Sind Sie für dies alles verantwortlich?“
    „Ja, das könnte man schon sagen.“ Dow musterte sie nachdenklich. „General Amorine …“ sagte er dann, ohne seinen Blick von Amanda abzuwenden. „Es wäre wohl angebrachter, wenn die Bürgermeisterin und ich uns unter vier Augen unterhielten.“
    „Ja, Sir, wenn Sie das wünschen …“
    „So ist es, so ist es in der Tat.“ Erst jetzt sah Dow den Brigadegeneral an, der daraufhin zurücktrat.
    „Selbstverständlich, Sir.“ Amorine wandte sich an den Leutnant, der Amanda hereingebracht hatte. „Sie haben sie doch sicher nach Waffen durchsucht?“
    „Sir … ich.“ Der Leutnant wurde nervös. Seine gliedersteife Verwirrung machte deutlich, daß man bei einer Frau von Amandas Alter keine Waffen vermutete.
    „Ich glaube nicht, daß wir uns in diesem Punkt Sorgen machen müssen, General.“ Dows Stimme klang noch immer ruhig und gelassen, doch sein Blick ließ nicht von dem Offizier ab.
    „Wie Sie meinen, Sir.“ Amorine führte seinen Stab hinaus. Als sich die Tür hinter ihnen schloß, standen sich Amanda und Dow allein und Auge in Auge gegenüber.
    „Sie wollen wirklich nicht Platz nehmen?“ fragte Dow.
    „Dies ist keine gemütliche Stammtischrunde“, erwiderte Amanda.
    „Nein“, sagte Dow. „Das ist es leider nicht. Wir haben es vielmehr mit einer ernsten Situation zu tun, die dazu geführt hat, daß Ihr ganzer Planet nunmehr unter der Kontrolle der Allianz-Koalition steht. Was Sie Dorsai nennen, existiert praktisch nicht mehr.“
    „Das wohl kaum.“
    „Es fällt Ihnen schwer, diese Tatsache zu akzeptieren?“ entgegnete Dow. „Ich versichere Ihnen …“
    „Ich habe nicht die Absicht, sie jetzt oder zu irgendeinem späteren Zeitpunkt zu akzeptieren“, sagte Amanda. „Dorsai besteht nicht nur aus dieser Stadt. Auch nicht aus einer beliebigen Anzahl solcher Städte. Und ebensowenig nur aus den Inseln und dem Meer. Dorsai – das sind die Menschen hier.“
    „Genau“, sagte Dow. „Und diese Menschen unterstehen nun der Obrigkeit der Allianz-Koalition. Sie haben sich das selbst eingebrockt, wissen Sie. Sie haben Ihre regulären Verteidigungsstreitkräfte auf einem Dutzend anderer Welten verstreut, und somit befinden sich hier nur noch im Kampf unerfahrene Zivilisten. Mit anderen Worten: Sie sind hilflos. Aber darum geht es mir gar nicht. Ich bin weder an Ihrem Planeten interessiert noch an den Menschen als das, was sie sind. Wir müssen nur sicherstellen, daß sie nicht erneut von einem anderen gefährlichen Verrückten wie Cletus Grahame in die Irre geleitet werden.“
    „Einem Verrückten?“ wiederholte Amanda trocken.
    Dow hob die Augenbrauen.
    „Halten Sie es nicht für verrückt, daß er glaubte, gegen die beiden stärksten Machtblöcke auf der wohlhabendsten und einflußreichsten aller Menschenwelten bestehen zu können?“ Er schüttelte den Kopf. „Aber es hat nicht viel Sinn, wenn wir uns über Politik streiten, oder? Ich möchte mich nur Ihrer Bereitschaft zur Zusammenarbeit versichern.“
    „Und was, wenn die nicht vorhanden ist?“
    „Ich habe keine Drohung ausgesprochen“, gab Dow sanft zurück.
    „Natürlich haben Sie das“, widersprach Amanda. Ein paar Sekunden lang fesselten ihre Augen seinen

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