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Vom Himmel in Die Traufe

Titel: Vom Himmel in Die Traufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Volksaufstandes. Er teilte das Land in zwölf Militärdistrikte ein und platzierte in jedem ein mobiles Feldlazarett. Zur Versorgung der Lazarette plante er sechs Zentraldepots, und bei diesen Depots siedelte er Zentren an, deren Aufgabe es war, sich um die Gefallenen und Schwerverwundeten zu kümmern. Über die Depots stellte er sachkundig zwei Hauptdepots, auf die sich das ganze System stützte. Sie standen unter der Aufsicht der obersten Kriegsleitung, und verantwortlich war die Speditionsfirma Lundmark.
    Zusätzlich zu den Feldlazaretten plante Sorjonen sechsunddreißig Verbandsplätze, die sich rasch von einem Ort zum anderen verlegen ließen und die speziell während der Kämpfe zum Einsatz kämen. Er schlug vor, dass mit Beginn der Kämpfe beim medizinischen Personal nicht nur Sanitäter der Reserve, sondern auch Arbeitslose, die einen Erste-Hilfe-Kurs des Roten Kreuzes absolviert hatten, eingesetzt würden.
    Als Ausstattung für ein Feldlazarett waren laut Sorjonen dreißig Kisten erforderlich, jeweils von zwei Mann zu tragen, deren Inhalt das Rote Kreuz im Laufe von jahrzehntelangen Erfahrungen festgelegt hatte. In jeder befand sich eine komplette Behandlungseinheit – in einer Kiste die Apparaturen für den Operationssaal, in der zweiten die Instrumente des Chirurgen, in der dritten sämtliches Zubehör für die Versorgung von Wunden, in der vierten ein Wasserdestillator, in der fünften alles, was für Bluttransfusionen gebraucht wurde und so weiter. Die Kisten wogen je fünfzig Kilo. Sie waren aus formgepresstem Aluminium hergestellt und wenig größer als gewöhnliche Koffer.
    Für die orthopädische Ausstattung zum Beispiel plante Sorjonen die Operationsmesser Nummer 10 und 15, eine kürzere und eine längere Schere, beide vom Typ Metzenbaum, sowie eine noch kleinere und dünnere Schere der Marke Mayo. Drei verschiedene Fasszangen gab es in diesem Paket, ferner die volle Fünferserie Punktionsnadeln, zwei Klemmchen, eine Peang und eine Kocherklammer, zwei Operationsinstrumente, benannt nach diesen beiden berühmten Chirurgen.
    Zum Inhalt gehörte ferner eine komplette Faltpackung mit Schrauben, Nägeln und Platten zum Zusammenfügen von Knochenbrüchen. Besonders wichtig für Kriegsbedingungen war der sogenannte Fixateur Extern, ein äußeres Fixierungsgerät, mit dessen Hilfe sich Schwerstverletzte besser zur weiteren Behandlung ins Militärhospital transportieren ließen.
    In denselben Koffer gehörten noch die Darmzange, das Mayo-Robson-Instrument, Gefäßklammern, ein Schädelbohrer der kleineren Größe sowie Kochers und Doyens Knochensägen. Und natürlich das Sauerbruch-Rohr, um in Enddärme und Lungen zu blicken. Saugschläuche zur Beseitigung von Blut und Eiter und die zur Reinigung von inneren Hohlräumen gebräuchliche »Gummiente« mit Unterdruck waren ebenfalls Bestandteile des chirurgischen Koffers.
    Im Allgemeinen passte so ein Feldlazarett auf zwei Geländetraktoren, und wie bereits erwähnt, ließ es sich zur Not auch an den gewünschten Ort tragen.
    Sorjonen berücksichtigte, dass die Feldlazarette unter Sommer- wie auch Winterbedingungen benötigt würden. Er empfahl, sie zur Winterzeit an einer geschützten Stelle unterzubringen, an der sauberes Wasser zur Verfügung stand, an der die Verwundeten, die auf ihre Behandlung warteten, aber nicht im Schneetreiben frieren müssten. Im Sommer wiederum sollten sich die Lazarette ebenfalls an einer guten Wasserquelle befinden, aber im offenen Gelände, damit Mücken und Bremsen den Ärzten und Pflegern, die ohnehin unter beengten Bedingungen arbeiteten, vor allem aber den im Sterben liegenden Patienten nicht zu sehr zusetzten.
    Doktor Sorjonen vermutete, dass nach Ausbruch des Krieges auch das Rote Kreuz auf eigene Initiative den streitenden Parteien mehrere solcher medizinischen Einheiten zur Verfügung stellen würde. Hier sollten die Führer des Volksaufstandes jedoch Vorsicht walten lassen, denn womöglich würde die finnische Armee das Pflegepersonal des Roten Kreuzes infiltrieren, um auf diesem Wege die Standorte der Guerillalazarette zu ermitteln. Vor allem aus diesem Grunde sollte auf ständige Mobilität geachtet werden, so betonte er.
    Für die Identifizierung und die Bestattung der Gefallenen sowie die Bestattungszeremonien formulierte Sorjonen gesonderte Vorschriften, aus denen die folgenden Beispiele genannt seien:
    Als Erstes galt es, die Körper sämtlicher im Kampf oder auch in kleineren Scharmützeln gefallener Personen in

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