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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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bist neunzehn«, sagte Bea eindringlich, »und du hast gerade ein ganz tolles Abitur hingelegt. Und nun holst du dir dein Zeugnis ab. Du bist wirklich stolz auf dich …«
    Ich spürte, wie meine Schultern sich strafften und sich mein Kopf aufrichtete. Mein Gesicht begann zu strahlen.
    »Und nun geh und hol dir dein ehrlich verdientes Zeugnis ab. Aber vergiss nicht, mit Anmut und Energie zu gehen.«
    Bea klatschte rhythmisch Applaus, während ich erhobenen Hauptes und strahlenden Blickes durch mein Wohnzimmer schritt.
    Ich war grenzenlos begeistert: »Das ist ja Wahnsinn!«, rief ich aus, als ich das Fensterbrett erreicht hatte. »Ich habe mich so wohl und sicher gefühlt. Und das geht nur, weil ich es mir vorstelle?«
    Bea nickte. Sichtlich erfreut, weil die Übung so gut gelungen war.
    »Fantastisch. Ich versuche es gleich noch einmal.«
    Das Telefon läutete. Ich schritt hin mit »Grace and Power«. »Steinberg.«
    »Ja, guten Abend, hier Steuerthal. Sie haben sich vor einiger Zeit auf meine Anzeige gemeldet.«

 
V
    Mir verschlug es vor Schreck den Atem. Hilfe suchend blickte ich zu Bea hinüber. Sie hatte eben begonnen, den Tisch zu decken. »Grace und Power« verabschiedeten sich rasend schnell. »Oh, guten Abend. Wie nett …«, war das Erste, das ich hervorbrachte.
    »Ich habe nächste Woche Zeit, und da dachte ich, wir zwei Hübschen könnten miteinander essen gehen. Na, was halten Sie davon?« Herr Steuerthal war offensichtlich kein Freund langer Vorreden.
    »Ja, ich finde, das ist eine gute Idee.«
    »Na prima, dann abgemacht.« Herr Steuerthal ließ ein erfreutes, glucksendes Lachen hören. »Wohin gehen wir?«
    Wohin wir gehen? Keine Ahnung …
    »Zu ›Roberto‹?« Das war das erste Lokal, das mir einfiel. Ob das eine gute Idee war? Wahrscheinlich war es ihm zu teuer.
    »Na prima.« Herr Steuerthal war einverstanden. »Wenn Sie mir jetzt auch noch sagen, wo das ist.«
    Ich nannte ihm die Adresse.
    »Na prima.« Herr Steuerthal war wieder einverstanden. »Und wann?«
    »Wie wärs am Mittwoch um zwanzig Uhr?«
    »Na prima, dann abgemacht«, sagte Herr Steuerthal, nicht eben rasend originell. »Sie reservieren doch einen Tisch für uns? Oder macht Ihnen das was aus?«
    »Nein, nein – ich meine, es macht mir nichts aus. Das geht schon klar«, beeilte ich mich zu versichern. Schließlich war ich doch emanzipiert, oder nicht? Peter wäre nie auf die Idee gekommen, mich einen Tisch in einem Restaurant bestellen zu lassen. Das war die Pflicht eines Kavaliers.
    »Na prima«, meldete sich Herr Steuerthal wieder. »Dann also bis Mittwoch. Ach ja, noch etwas: Auf welchen Namen werden Sie den Tisch reservieren? Damit ich Sie sicher finde.«
    »Auf Steuerthal«, sagte ich, wie aus einem Reflex heraus.
    »Na, prima«, sagte Herr Steuerthal und lachte wieder. Diesmal vergaß er, »Dann abgemacht« hinzuzufügen. »Dann tschüss also, bis Mittwoch.«
    »Tschüss«, ich legte den Hörer auf. Ich fühlte mich leicht benommen. Und doch, es war gar nicht so schwer gewesen, wie ich befürchtet hatte.
    »Was ist Steuerthal?«, fragte Bea.
    »Guten Abend, ihr zwei«, sagte Carla von der Tür her. Ich hatte sie gar nicht klopfen hören.
    »Ich spiele euch etwas vor!«, rief Marie und stürmte ins Zimmer herein. Sie hatte die Tatwaffe, ich meine die Querflöte, schon in der Hand. Nein bitte, das nicht auch noch.
    »Marie, Tony hat angerufen«, kam mir der rettende Gedanke, »er möchte, dass du ihn zurückrufst. Gleich.«
    »Roli, was ist Steuerthal?«, Bea ließ nicht locker.
    Ich hatte keine Lust, mir jetzt die spöttischen Kommentare meiner lieben Freundinnen anzuhören. Marie war im Zimmer. Eben bogen die Jungs um die Ecke. Und der korrekte Konrad und der schöne Richie konnten jeden Augenblick erscheinen.
    »Mein Steuerberater«, sagte ich gewollt beiläufig und kramte in der Schublade, so als könnte ich den Korkenzieher nicht finden. Ich war eine Meisterin im Lügen.
    »Dein Steuerberater heißt Steuerthal? Das ist ja irre.« Bea lachte schallend.
    »Was erzählst du Bea da für ein Märchen? Dein Steuerberater heißt Wittmann«, sagte Carla.
    »Vielleicht hat er geheiratet?«, schlug Bea vor.
    »Genau«, sagte ich. Was waren die beiden doch neugierig! Sie würden ohnehin alles früh genug haargenau erfahren.
    »Guten Abend«, ertönte Konrads Stimme aus dem Vorzimmer. Noch nie war ich glücklicher gewesen, ihn zu sehen.

    Am Abend, vor dem Einschlafen, fiel mir meine alte Lehrerin Frau Studiendirektorin Felsbrat

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