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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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habe ich mit höheren Beamten nichts im Sinn.«
    Bea nickte: »Vielleicht passt ein Zahnarzt wirklich besser. Wo sollen die Zwiebeln hin?«
    Das Telefon läutete. Es war schon ein Reflex, dass ich zusammenzuckte. Seit Tagen wartete ich auf den Anruf des »biederen Geschiedenen«. Ich wollte alles lieber, als vor Beas neugierigen Ohren zu telefonieren. Es war wirklich höchste Zeit, dass ich mir ein Handy zulegte. Ich war die Einzige in meinem Bekanntenkreis, die keins besaß. Aber Peter war immer dagegen gewesen …
    Es läutete abermals.
    »Soll ich rangehen?«, fragte Bea, die schon fast zum Haushalt gehörte.
    Ich beeilte mich, ins Wohnzimmer zu kommen. »Nein, nein, das mache ich schon. Die Zwiebeln bitte in die Pfanne.«
    Ich schloss die Küchentür hinter mir. Durchatmen, die Anonymität nicht vergessen: »Hallo?«
    Doch es war nur Tony. Ob Marie zufällig bei mir sei. Er habe eine Überraschung für sie. Marie war in der Musikstunde. Sie hatte vor einigen Monaten begonnen, Querflöte zu lernen. Sehr zu unser aller Leidwesen. Ihre Übungsversuche ließen sich wahrlich nur mit Ohropax aushalten. Oder mit Technogedröhne im Kopfhörer. Ich versprach Tony, Marie den Anruf auszurichten. Dann plauderten wir noch ein bisschen. Er war ein charmanter, liebenswerter Kerl. Ich mochte ihn besser leiden als Oliver. Bei weitem.
    »Es war Tony«, informierte ich Bea, als ich in die Küche zurückkehrte. »Um deine Überlegungen zu kommentieren: Ich fahre nach Wien, weil man mich eingeladen hat, einen Vortrag zu halten, und nicht um dort einen Mann kennen zu lernen.«
    »Das finde ich ganz toll«, Bea glaubte mir kein Wort, »es ist dir doch recht, dass ich diese Tomaten in Scheiben geschnitten habe? Weißt du übrigens, dass ich früher furchtbare Angst hatte, vor Leuten zu sprechen?«
    Ich war ehrlich überrascht:. »Aber du bist extrem kontaktfreudig. Du lernst ja sogar auf der Rolltreppe zur U-Bahn Leute kennen.«
    »Mit einzelnen Personen oder kleinen Gruppen zu sprechen ist etwas anderes, als einen Vortrag vor Publikum zu halten. Da wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Ich dachte, jeder würde erkennen, wie unsicher ich war.«
    Ich war dabei, die Teller vorzubereiten, um sie ins Wohnzimmer zu tragen. Wir würden heute acht Personen bei Tisch sein: Bea und ihr Mann Richie, die Zwillinge und ich, Carla, Marie und Carlas Freund Konrad. Ein seltener Gast zur Essenszeit. Seine Frau war mit ihrer Mutter in Bad Wiessee.
    »Um ehrlich zu sein, ich fürchte mich nicht vor dem Vortrag selbst«, gestand ich ein, »aber vor dem Gang aufs Podium.«
    »Willst du wissen, wie ich meine Scheu überwunden habe?«, fragte Bea. »Mit einer äußerst wirksamen Übung. Die habe ich in einem meiner vielen Seminare gelernt. Sie heißt: ›Walk with Grace and Power‹«.
    »Hat das etwas mit der ehemaligen Fürstin von Monaco zu tun?« Ich brachte die Gläser ins Wohnzimmer.
    Bea besuchte jedes Jahr die verschiedensten Kurse und Workshops. Und sie versuchte stets, erlerntes Wissen sofort in die Tat umzusetzen. Nun folgte sie mir mit den Tellern. »Quatsch. Mit Grace Kelly hat das nichts zu tun. Obwohl die den Walk super drauf hatte. Es geht um deinen Auftritt mit Anmut und Energie. Stell doch bitte die Gläser ab.«
    Ich zögerte: »Carla kommt in wenigen Minuten.«
    »Es dauert nicht lange«, Bea ließ nicht locker, »Roli, bitte stell die Gläser ab.«
    Ich tat, wie mir geheißen.
    Bea stellte sich neben mich: »Gut, und nun erinnere dich an eine Situation, wo dir etwas besonders gut gelungen ist. Wo du dich ganz stark und selbstbewusst gefühlt hast.«
    »Als ich mein Abiturzeugnis erhielt?«, schlug ich vor. Ich war damals mit einem Notendurchschnitt von 1,1 die Beste der Klasse gewesen. Seltsam, dass mir das gerade jetzt einfiel.
    »Gut«, sagte Bea. »Denk dir, du bist wieder die Rosalind mit neunzehn Jahren. Und du holst dir dein Zeugnis ab. Wo steht die Lehrerin?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht dort beim Fensterbrett?« Ich konnte sie wirklich vor mir sehen. Ihr strenges, schlichtes, graues Kleid. Die flachen Schuhe. Die Haare zu einem Knoten aufgesteckt. Eine Halbedelsteinkette um den sehnigen Hals. Die große, behaarte Warze neben dem Mundwinkel. Frau Dr. Felsbrat. Studiendirektorin.
    »Und nun geh zu ihr hinüber und hol dir das Zeugnis«, befahl Bea, meine neue Trainerin.
    Ich ging hinüber.
    »Aber doch nicht so.« Bea seufzte.
    »Nicht? Wie denn dann?«
    Ich stellte mich wieder neben sie an den Tisch.
    »Du

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