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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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keinen Türsteher.
    »Wer weiß, ob er über unseren Anblick sehr erfreut gewesen wäre«, sie runzelte die Stirn. »Wir bieten heute wirklich ein seltsames Bild, meine Lieben. Drei Frauen Anfang vierzig, die eine im strengen Businesslook, die andere widerstrebend dahinter, im biederen Plüschmantel und mit einem Haarknoten wie ›Mutti am Sonntag‹.«
    Die Letztere war ich. Wie aufbauend, dass Bea nie ein Blatt vor den Mund nahm. Ihre eigene Leibesfülle kommentierte sie überraschenderweise diesmal nicht.
    Energisch wurde ich von Carla ins Foyer geschoben. »Es ist besser, man merkt nicht, dass wir zusammengehören. Drei Frauen an einem Tisch – da hast du nicht die geringste Chance, jemanden kennen zu lernen.«
    Das fand ich ganz und gar nicht verlockend. Ich fühlte mich schon unwohl, wenn ich allein ein Kaffeehaus betrat. Ich warf Bea einen Hilfe suchenden Blick zu.
    »Wo sie Recht hat, hat sie Recht«, bestätigte diese ungerührt.
    »Du setzt dich an die Bar«, setzte Carla das Kommando fort. »Wir kommen in ein paar Minuten nach. Wir stellen uns irgendwohin, wo wir dich gut sehen können. Und wenn alles gut geht und du mit einem netten Mann ins Gespräch kommst, verkrümeln wir uns heimlich. Mach dir um uns keine Gedanken, wir nehmen ein Taxi.«
    Sie öffnete die Lokaltür. Laute Musik drang nach draußen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich wollte keinesfalls als Feigling dastehen. Es war schließlich meine eigene Idee gewesen. Carla schloss die Tür hinter mir.
    Da stand ich also am Eingang auf einer kleinen Plattform. Wenige Stufen führten hinunter ins eigentliche Lokal. Ich kam mir vor wie auf dem Präsentierteller. Dutzende Augen glotzten zu mir empor. Die Musik war extrem laut. Ein Stampfen, das ich aus den CD-Playern meiner Söhne kannte. Und das Publikum schien nicht viel älter zu sein als sie. Alles junge Burschen und Mädchen, noch keine zwanzig, das mochte ich wetten. Vereinzelt hatten sich Männer in meinem Alter unter die Menge gemischt. Sie versuchten mit Mädchen ins Gespräch zu kommen, die altersmäßig gut und gern ihre Töchter hätten sein können. Die wenigen Sitzmöglichkeiten waren alle belegt. Die meisten Anwesenden drängten sich stehend dazwischen. Ein buntes Getränk in der einen Hand, eine Zigarette in der anderen. Kaum jemand schien zu sprechen. War ja auch sinnlos. Bei dem Lärm hätte es ohnehin keiner verstanden. Warum starrten nur alle auf mich? Ich spürte, wie die Panikmich ergriff und mir die Kehle zuschnürte. Ich war hier fehl am Platz.
    Zum Glück war die Damentoilette direkt neben dem Eingang. Darin verschwand ich und atmete erst einmal tief durch. »René ist geil«, stand an der Tür. Darunter die Nummer vom Frauenhaus. Und dann hörte ich plötzlich vertraute Stimmen. Während die Wand zum Lokal solide gebaut zu sein schien, war die Wand zum Foyer vermutlich nur aus Holz.

    »Pff!«, Bea atmete tief durch, »hältst du die Idee für gut?«
    Carla schien zu überlegen. »Wahrscheinlich ist es ein Reinfall. Aber sie hat es wenigstens versucht.«
    »Wir hätten sie stylen sollen«, wandte Bea ein, »so als biedere Hausmaus stehen ihre Chancen schlecht.«
    Na, das war ja interessant.
    Carla lachte leise: »Roli aufstylen? Roli? Hast du sie je gestylt oder auch nur im Leisesten schick zurechtgemacht erlebt? Erinnere dich, als sie zwanzig war. Wir sind alle mit türkisfarbenen Lidern und mit langen, offenen Haaren umhergelaufen. Mit Miniröcken, die den Slip kaum bedeckten. Da trug Rosalind bereits ihre Röcke bis unters Knie.«
    »Midi nannte man das damals«, erinnerte sich Bea.
    »Richtig, midi. Und das trägt sie noch heute so. Nur die Farbe hat sich geändert. War es damals dieses grässliche weinrot-lila …«
    »Aubergine.«
    »Richtig, Aubergine. So ist es heute beige-braun. Und die Haare hatte sie damals schon so sittsam aufgesteckt.«
    Ich griff instinktiv an meinen Kopf. Was war denn an meiner Frisur auszusetzen?
    »Und dennoch hat sie Peter Steinberg geangelt. Den Schwärm aller Studentinnen …«
    »… auf den wir alle scharf waren«, bestätigte Carla.
    Da schau her! Was man alles erfuhr hinter einer WC-Wand.
    »Vielleicht liegt Rosalind doch nicht so falsch.«
    »Du meinst, ich hätte auch bessere Chancen, einen Traumprinzen zu finden, wenn ich mir die Haare hochsteckte?«, Carlas Stimme war halb skeptisch, halb spöttisch. Ich wurde noch hellhöriger. Seit wann war denn Carla auf der Suche nach einem Traumprinzen?
    »Seit wann bist du denn auf der

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